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Erdflöhe bekämpfen – es funktioniert auch auf natürliche Weise

Erdflöhe bekämpfen – es funktioniert auch auf natürliche Weise

Gefürchteter Schädling im Gemüsebeet – der Erdfloh

Die wichtigste Information vorweg: Erdflöhe sind keine Flöhe! Sie gehören zur Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) und ernähren sich ausnahmslos vegetarisch. So sorgen die kleinen Insekten nicht nur bei Hobbygärtnern für hitzige Gemüter. Auch für die Landwirtschaft sind die Schädlinge ein Riesenproblem. Denn das, wovon Erdflöhe sich ernähren, isst der Mensch ebenso gern. Gemüsepflanzen wie Tomaten, Salat, Paprika und Brokkoli mögen die Käfer am liebsten. Kein Wunder, dass wir Menschen fast alles dafür tun, um dies zu verhindern.

Nahaufnahme eines Erdflohs

Erdflöhe – Aussehen und Lebensweise der Schädlinge

Erdflöhe (Psylliodes) sind so klein, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Ein weiteres Merkmal, dass eine Diagnose erschwert, ist ihre unterschiedliche Farbgebung. So gibt es blaue, schwarze, aber ebenfalls gestreifte Erdflöhe. Die einzig existierende Methode, um einen Befall durch den Schädling auf den ersten Blick zu erkennen, ist sein Fraßbild, das er hinterlässt. Denn sind die Blätter einer Pflanze überall mit kleinen runden Löchern übersät, ist garantiert der Erdfloh der Übeltäter.

Allgemeine Informationen zum Erdfloh

Erdflöhe sind zwischen 1,5 bis drei Millimeter groß. Bei uns Menschen sorgen die Insekten mit ihrem Namen für ausreichend Verwirrung. So können sie sich zwar mithilfe ihrer Sprungbeine wie ein Floh hüpfend fortbewegen. Trotzdem gehören sie zur Familie der Blattkäfer.

Auf dem Speisezettel der Käfer steht weiches Pflanzengewebe. Aufgrund dessen findet ein Befall meistens am jungen Blattwerk von Pflanzen statt. Im Gemüsegarten halten sich zwei Arten der Schädlinge auf. 

Der Kartoffel-Erdfloh (Psylliodes affinis) besitzt einen dunkelbraunen Chitinpanzer mit gelben senkrechten Streifen. Seine bevorzugten Leibspeisen sind Nachtschattengewächse wie zum Beispiel Kartoffeln oder Tomaten.

Der Raps-Erdfloh (Psylliodes chrysocephalus) frisst am liebsten Kreuzblütler wie Rettich, Rucola oder Radieschen. Ebenso sämtliche Kohlarten sind vor dem Schädling nicht sicher. Sein Chitinpanzer fällt durch seine glänzend blauschwarze oder dunkelgrüne Farbgebung auf.

Die Lebensweise und Fortpflanzung von Erdflöhen

Zieht der Frühling ins Land und die Temperaturen auf dem Thermometer zeigen höhere Werte an, werden Erdflöhe aktiv. Die Weibchen legen dann in kleinen Erdlöchern oder an den Wurzeln und Blättern von Pflanzen ihre Eier ab.

Ungefähr zehn Tage später kommt es dann zum Schlupf der circa einen Millimeter großen Larven. Bereits in diesem Stadium ihrer Entwicklung können die winzigen Insekten springen. Eine Fähigkeit, die sie, wann immer sie sich gestört fühlen, auch häufig nutzen.

In den ersten drei Wochen ernähren sich die kleinen Insekten ausschließlich von den dünnen Fadenwurzeln der Gewächse. Bis dahin für die Pflanzen noch kein Problem. Einen sichtbaren Schaden richten Erdflöhe erst nach ihrer Verpuppung an.   

In der Zeit von Juni bis August befreien sich die kleinen Käfer aus ihrem Kokon unter der Erde. Sie beginnen nun ihre Fraßtätigkeit und richten in diesem Stadium des Befalls weitaus größere Schäden an.

Das sichtbare Resultat nennt sich Fensterfraß: Unschöne blassbraune Löcher im Blattwerk der Pflanze, bei dem der obere sowie untere Teil der Blatthaut erhalten bleibt. Für ältere Gewächse in den meisten Fällen nicht mehr als ein optisches Problem. Wirklich gefährlich wird der Erdfloh nämlich nur jungen Gemüsepflanzen oder zartem Blattgemüse wie unter anderem Rucola. Denn das Blattwerk ist einfach zu schwach, einem Befall durch den Käfer standzuhalten. Das traurige Ende der Geschichte: Die Pflänzlinge sterben ab. 

Wie oft pflanzt sich der Erdfloh fort?

Abhängig von den klimatischen Bedingungen bringen Flohkäfer zwei Generationen hervor. Tiefe Temperaturen machen dem erwachsenen Käfer nichts aus. Sie verkriechen sich dann im Erdboden, unter Holz und Steinen sowie unter abgestorbenen Pflanzen, um sich im Frühling erneut über junge Pflänzchen herzumachen und zur Erhaltung ihrer Art beizutragen.

Erdflöhe – welche Pflanzen befallen die Schädlinge besonders gern?

Erdflöhe bevorzugen Kreuzblütler. Gemüsepflanzen wie Auberginen, Kohlrabi, Brokkoli oder Radieschen sind aufgrund dessen besonders in Gefahr. Aber auch Tomaten, Kartoffeln, Paprika und der aromatische Rucola stehen auf ihrem Speiseplan. So kann ein Massenauftreten der Schädlinge ohne Probleme dafür sorgen, dass die Aussaat im Frühbeet für die Katz war und vollkommen vernichtet wird.

Aber nicht nur an Gemüsepflanzen laben sich die kleinen Käfer. Auch an Blumen und in seltenen Fällen ebenso an Bäumen und Ziersträuchern kommen die Schädlinge vor. Haben sich die Insekten erst einmal über ein Gewächs hergemacht, hinterlassen sie eine wahre Verwüstung der visuellen Scheußlichkeit. Handelt es sich um ältere Pflanzen, machen sich die Schädlinge aber nur über das Blattwerk her. Wurzeln sowie Knollen werden dann meistens verschont. 
Ist es in den Monaten April und Mai sehr trocken, müssen Hobbygärtner besonders Obacht walten lassen. Gartenbesitzer, die einen Befall an Blattgemüse und jungen Pflanzen feststellen, müssen schnellstmöglich handeln. Nur dann kann die Ernte noch gerettet werden.

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  • Sind Erdflöhe nur Fraßschädlinge oder auch gefährlich für den Menschen?

    Jeder Gärtner kann ein Lied davon singen: Nur kurze Zeit nach der Gartenarbeit fangen die Hände an zu jucken. Auch ein rötlicher Hautausschlag kommt dann zum Vorschein, der vergleichbar ist mit den roten Flecken nach dem Hautkontakt mit Brennnesseln. Doch weit gefehlt: In den meisten Fällen handelt es sich hier um sogenannte Erdfloh-Bisse

    Erdflöhe – Bisse sind unangenehm, aber nicht gefährlich!

    Erdflöhe sind zwar Käfer, besitzen aber die Möglichkeit, sich wie Flöhe springend fortzubewegen. Verspüren sie die kleinste Gefahr, machen sie von ihrer anatomischen Fähigkeit Gebrauch und bringen sich schnellstmöglich in Sicherheit. Aufgrund dieser Tatsache ist es nicht weiter verwunderlich, dass so mancher Blattkäfer mit den unkrautzupfenden Händen eines Menschen in Berührung kommt. 

    Erdflöhe haben keine Zähne und können dementsprechend auch nicht beißen. Trotz alledem können sie bei Hautkontakt rötlichen, leicht juckenden Hautausschlag auslösen. Der entsteht jedoch nicht wie von vielen Menschen angenommen durch einen Biss des Tieres, sondern durch Speichel, der von den Käfern abgesondert wird. Eine gute Nachricht gibt es hierbei zu verkünden: Die betroffenen Stellen jucken zwar ein bisschen, aber sind nicht weiter gefährlich. Denn Erdflöhe übertragen keine Krankheiten und sind somit für den Menschen in den meisten Fällen ungefährlich. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel. Treten folgende Symptome auf, handelt es sich um eine stärkere allergische Reaktion und es besteht Handlungsbedarf. Betroffene sollten einen Arzt kontaktieren. Die Behandlung mit einem passenden Antiallergikum hilft dabei, den Hautausschlag zu lindern. Diese Hautveränderungen müssen ernst genommen werden:

    • Rote Flecken und starke Rötungen auf der Hautoberfläche.
    • Starke Schwellungen auf den betroffenen Hautstellen.
    • Die mit dem Speichel des Erdflohs kontaminierte Hautstelle fühlt sich heiß an.
    • Bläschenbildung auf der betroffenen, leicht juckenden Stelle.

    Um Situationen wie diese zu verhindern, ist es ratsam, bei der Gartenarbeit lange Kleidung sowie Handschuhe zu tragen.

    Erdflöhe – Hochbeet und Gemüsegarten vor einem Massenbefall schützen!

    Die Bekämpfung von Erdflöhen stellt ein schwieriges Unterfangen dar und ist nicht so einfach. 
    Denn sind die Schädlinge erst einmal da, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Aus diesem Grund sollten Hobbygärtner ab April sämtliche Jungpflanzen, besonders Kohlpflanzen, einer regelmäßigen Kontrolle unterziehen. Wurde ein leichter Befall durch den Erdfloh entdeckt, muss umgehend gehandelt werden, um ein Ausbreiten des Schädlings zu verhindern. 

    Gesteinsmehl & Algenkalk

    Um den kleinen Käfern für allemal den Appetit zu verderben, einfach das Pulver in ein feines Sieb geben und über die befallenen Gemüsepflanzen rieseln lassen. Die Prozedur sollte wöchentlich wiederholt werden.

    Leimstreifen

    Diese Methode ist besonders wirksam bei der Bekämpfung gegen den ausgewachsenen Käfer. Der einzige Nachteil daran ist, dass diese Maßnahme über die gesamte Vegetationsperiode angewendet werden muss. Hierfür etwas Raupenleim, den es in jedem Gartenfachmarkt zu kaufen gibt, auf kleine Holzbrettchen streichen und in den Gemüsebeeten verteilen. Fühlen sich die kleinen Erdflöhe gestört, versuchen sie zu fliehen und bleiben an den präparierten Fallen kleben. Diese können dann in regelmäßigen Abständen eingesammelt und entsorgt werden.

    Neem-Öl

    Der Extrakt aus den Samen des Neembaumes ist ebenfalls ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der verfressenen Insekten. Auch andere Schädlinge wie zum Beispiel Schild- und Blattläuse machen sich dann aus dem Staub.

    Lockpflanzen

    Diese Methode dient dazu, Schädlinge anzuziehen und somit von anderen Pflanzen fernzuhalten. Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, sollte eine vom Erdfloh favorisierte Gemüsepflanze, wie zum Beispiel Brokkoli gewählt werden. Diese samt Topf zentral im Beet einpflanzen und möglichst wenig beachten. Auch das Gießen der Pflanzenfalle sollte sich auf ein Minimum beschränken. Denn wie bereits erwähnt: Erdflöhe lieben ein trockenes Klima! Haben es sich die Insekten dann an der Lockpflanze gemütlich gemacht, sollte sie schnellstmöglich samt Topf aus der Erde geholt und entsorgt werden. Warten Gartenbesitzer zu lange, begeben sich die Schädlinge auf Wanderschaft und befallen die nächste Nahrungsquelle.

    Nematoden

    Nematoden sind Fadenwürmer, die die Erdfloh-Larven direkt in der Erde befallen, sie zur eigenen Vermehrung nutzen und somit abtöten. Für den Menschen sind diese Nützlinge ungefährlich. Erhältlich sind Fadenwürmer in spezialisierten Online-Shops. Als Pulver werden sie im Gießwasser aufgelöst und wirken somit bei jedem Wässern der Pflanzen.

    Erdreich regelmäßig auflockern und Gießen

    Erdflöhe fühlen sich schnell in ihrer Ruhe gestört. Sie mögen dies überhaupt nicht. Darum sollten Gärtner lieber einmal mehr als einmal zu wenig sich an die Pflege der Gemüsebeete begeben. Ein nasses Erdreich mögen die Tiere ebenfalls nicht, die Pflanzen hingegen schon.
    Guter Tipp: Um den Boden feucht zu halten, lohnt sich das Mulchen. Abschnitte von Rhabarberblättern, aber auch Rasen- oder Holunderschnitt eignen sich hierfür bestens.

    Erdflöhe – Haus und Garten mithilfe von Hausmitteln vor einer Überpopulation bewahren!

    Hausmittel, die den Schädling bekämpfen, gibt es nicht. Jedoch existieren Möglichkeiten, die dabei helfen, einen Massenbefall vorzubeugen. Das Gute ist: Sie können ebenfalls im Haus oder der Wohnung angewendet werden können. Erprobte Hausmittel sind:

    Mixtur aus Zwiebeln oder Knoblauch

    Für die optimale Stärke etwa fünfzig Gramm Zwiebeln oder Knoblauch in einem Liter Wasser aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Mithilfe einer handelstypischen Sprühflasche kann das Gebräu dann auf die kontaminierten Pflanzen gesprüht werden. 

    Wermut & Rainfarm

    Für diesen Sud ungefähr fünfzehn Gramm der getrockneten Kräuter in einem Liter Wasser aufkochen, abkühlen lassen und zum Schluss abseihen. Auch diese Mischung wird über die befallenen Pflanzen gesprüht und trägt dazu bei, einen größeren Befall zu verhindern.

    Roggenmehl

    Das Mehl mithilfe eines feinen Siebes über die befallenen Pflanzen stäuben.

    Schmierseife

    Eine Mischung aus Wasser und Schmierseife, die auf die betroffenen Pflanzen aufgesprüht wird, hilft ebenfalls gegen den Schädling.

    Erdflöhe – Vorsicht ist besser als Nachsicht!

    Erdflöhe sind äußerst schwierig zu bekämpfen oder besser gesagt: Es ist ein Ding der Unmöglichkeit! Um den Schädling aus dem Gemüsebeet fernzuhalten, sind hinsichtlich dieser Tatsache vorbeugende Maßnahmen ein Muss:

    Feinmaschige Gemüseschutznetze

    Um mit dieser Methode einen optimalen Schutz zu erzielen, müssen die Netze lückenlos ins Erdreich übergehen. Einen Nachteil hat diese Maßnahme allerdings: Sind die Gemüsepflanzen bereits kontaminiert, ist sie vollkommen nutzlos. Denn die Käfer kommen aus der Erde und können sich auch unter dem Netz weiter über die Pflanzen hermachen.

    Regelmäßig Unkraut entfernen

    Schon bevor die zarten Gemüsepflänzchen oder das Saatgut in die Erde kommen, müssen die Beete regelmäßig von Unkraut befreit werden. Somit wird dem kleinen Schädling bereits im Voraus seine Nahrungsgrundlage entzogen und er siedelt sich erst gar nicht im Erdreich an.

    Mischanbau

    Hierfür einfach ein paar Zwiebel- oder Knoblauchpflanzen zwischen die durch den Erdfloh gefährdeten Gemüsepflanzen
    setzen. So werden die Schädlinge auf natürliche Weise aus dem Gemüsebeet ferngehalten.

    Gefährdete Pflanzen sollten nicht jedes Jahr an derselben Stelle eingepflanzt werden. Erdflöhe sowie andere Krankheitserreger können durch eine sogenannte Fruchtwechselwirtschaft besser unter Kontrolle gehalten werden.

    Vorziehen im Gewächshaus

    Erdflöhe machen sich bevorzugt über Jungpflanzen her. Um einen Befall zu umgehen, können die Setzlinge in einem Gewächshaus vorgezogen werden. Größere Blätter, die sich nicht mehr so nahe über dem Boden befinden, interessieren die Käfer kaum.

    Natürliches Gleichgewicht in der Natur fördern

    Erdflöhe haben etliche Fressfeinde. Igel, Schlupfwespen und Raubkäfer sind nur drei davon. Damit Erdflöhe erst gar keine Chance haben, sich übermäßig auszubreiten, ist eine naturnahe Gartengestaltung sinnvoll. Schon kleine angehäufte Laub- oder Holzhaufen bieten den Fressfeinden der Käfer einen perfekten Unterschlupf. Diese danken es dem Erbauer, mit dem in Schach halten von ungewollten Insekten-Populationen.

    Interessante Quellen & weiterführende Links

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