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Eine Katze liegt im Gras

Ohrmilben bei Katzen schnell erkennen und richtig behandeln

Was sind Milben?

Milben kommen überall auf der Welt vor. Die Hälfte aller Milbenarten lebt unterirdisch, ernährt sich dort von Wurzeln und anderen organischen Materialien und beeinträchtigt das Leben von Mensch und Tier kaum. Die andere Hälfte jedoch lebt oberirdisch und schadet durchaus anderen Lebewesen aufgrund ihrer parasitären Lebensweise.

Mikroskopaufnahme einer Milbe

Die Ohrmilbe

Eine Milbenart, die nur sehr selten auf den Menschen überspringt, dafür allerdings Haustiere wie den Hund und besonders die Katze befällt, ist die Ohrmilbe (Otodectes cynotis). Diese Milbenart ist die häufigste Art, die Katzen befällt, da sie schnell von einem Wirt auf den anderen überspringt. Vor allem Jungtiere und Freigänger sind beliebte Wirte der Ohrmilbe. 

Mit einer maximalen Körpergröße von 0,5 Millimeter ist die Ohrmilbe für den Katzenbesitzer mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Wie ihr Name schon sagt, lebt sie bevorzugt im Gehörgang von Katzen, kann allerdings auch mehrere Wochen bis Monate ohne Wirt in feuchter Umgebung überleben. Mithilfe ihres Beißwerkzeugs ernährt sich im Gehörgang von Hautzellen und Zellflüssigkeit. Im Ohr findet die Ohrmilbe optimale Lebensbedingungen vor - warm und feucht - weshalb sie nur sehr selten außerhalb des Ohres auftritt.

Die Weibchen legen ihre Eier auf der Oberfläche des Gehörgangs ab. Dort schlüpfen nach einigen Tagen die Larven. Vom Ei bis zur ausgewachsenen Milbe dauert es etwa drei Wochen. Die adulte Milbe wird etwa zwei Monate alt. Ihr ganzes Leben verbringt sie auf einem Wirt. Währenddessen ist sie sehr fortpflanzungsfreudig, weshalb es schnell zu einem starken Befall kommen kann.

Wie wird die Ohrmilbe von einem Tier auf das andere übertragen?

Die Milbe wird bei direktem Körperkontakt zwischen Tieren übertragen. Spielt eine befallene Katze mit einer anderen, so krabbelt die Ohrmilbe von einem Wirt zum nächsten. Leben mehrere Tiere in einem Haushalt ist es deshalb notwendig, dass alle Tiere nach der Diagnose behandelt werden, um die Ohrmilbe vollständig abzutöten und einem Wiederbefall vorzubeugen.

In seltenen Fällen kann es zu einer Übertragung vom Tier auf den Mensch kommen. Symptome sind Ausschläge und Juckreiz. Um einer möglichen Übertragung vorzubeugen, sollte genug Abstand zum Katzenohr eingehalten werden. 

Erste Symptome eines Befalls

Ein Ohrmilbenbefall kann zum Teil ohne auftretende Symptome verlaufen und entweder ein- oder beidseitig verlaufen. Verändert die Katze plötzlich ihr normales Verhalten, so sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden - je früher ein Ohrmilbenbefall erkannt und behandelt wird, desto besser! 

Unter Umständen kann der Katzenbesitzer kleine weiße Punkte im Ohr erkennen, da die Milben allerdings lichtempfindlich sind und vor Licht flüchten, ist es schwer, sie zu erkennen. Meistens geht ein Ohrmilbenbefall einher mit einem starken Juckreiz. Daher schüttelt die Katze oft den Kopf, da sie versucht, den Fremdkörper in ihrem Ohr loszuwerden. Weitere Symptome sind:

  • Geröteter Gehörgang
  • vermehrtes Kratzen am Ohr sowie häufiges Kopfschütteln
  • Haarausfall, Pusteln am Ohr
  • Krusten- und Borkenbildung bei fortgeschrittener Infektion
  • Kratzwunden am Ohr

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  • Fortschreitende Symptome 

    Ohrräude

    Bleibt ein Befall länger unentdeckt, so tritt die sogenannte Ohrräude auf. Diese geht einher mit einer wächsernen, dunklen und kaffeesatzähnlichen Masse, die gut zu erkennen ist. Dabei handelt es sich um Ohrensekret, Ausscheidungen der Milbe und Blut, das sich miteinander verbindet. Ohrräude tritt meist als Reaktion auf den Speichel der Milbe auf. 

    Ohrenentzündung

    In einigen Fällen kommt es nach einem Befall zu einer Mittelohrentzündung oder sogar zu einer Innenohrentzündung. Im schlimmsten Fall kann ein Befall zu einer Hirnhautentzündung führen, die schwer bis tödlich verlaufen kann. Die Hälfte aller Ohrenentzündungen bei Katzen wird einem Ohrmilbenbefall zugeordnet.

    Bakterielle Sekundärinfektionen

    Kratzt sich die Katze häufig wund aufgrund der Ohrmilbe, so können Bakterien in den Körper gelangen und weitere Infektionen verursachen. 

    Blutohr

    Wenn ein Bluterguss zwischen Ohrknorpel und Haut entsteht, spricht man von einem Blutohr. Dieses tritt in den meisten Fällen aufgrund einer Ohrmilbeninfektion auf und wird durch häufiges Kratzen verursacht. Kleinste Blutgefäße platzen durch den mechanischen Reiz und es kommt zu Einblutungen. Infolgedessen schwillt die Ohrmuschel an. Für die Katze ist ein Blutohr sehr schmerzhaft. Ein Blutohr kann nur operativ entfernt werden.

    Diagnosestellung

    Für den Tierarzt ist es hilfreich, erste Informationen der aufgetretenen Symptome zu erhalten. Daher kann der Katzenbesitzer vor dem Besuch Notizen daheim machen, die die Diagnosestellung später erleichtern und die Anamnese verkürzen. So können mögliche andere Ursachen wie Allergien o.ä. ausgeschlossen werden. Auch die Haltung der Katze kann Aufschluss darüber geben, welche Art der Erkrankung vorliegt. Ist ein Freigänger beispielsweise ohne Halsband gegen Parasiten unterwegs, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Ohrmilbenbefall vorliegt. 

    Nach der Anamnese erfolgt meistens eine Allgemeinuntersuchung. Dabei beobachtet der Tierarzt das Verhalten des Tieres. Ist es ruhig und aufmerksam oder apathisch und nervös. Auch die Schleimhäute im Maul werden betrachtet, die Atemfrequenz und der Herzschlag untersucht sowie die Körperinnentemperatur rektal gemessen. Entsprechen alle Parameter der Norm, so kann er andere Grunderkrankungen ausschließen. Daraufhin leitet der Tierarzt die Untersuchung zur Feststellung eines möglichen Ohrmilbenbefalls ein. Um das Ohr zu untersuchen, führt er ein Otoskop, ein trichterähnliches Instrument mit Lupe und Lampe in den Gehörgang der Katze ein. Damit lassen sich die Milben als kleine, dunkle Punkte, die sich bewegen erkennen. Findet der Tierarzt darüber hinaus eine kaffeesatzartige braune Masse, kann er einen Abstrich nehmen und diese mikroskopisch untersuchen.  

    Behandlung des Befalls

    Da ein Ohrmilbenbefall nie von allein verschwindet, müssen medikamentöse Methoden hinzugezogen werden, um die Milbe vollständig abzutöten und die Katze von ihr zu befreien. Gut bewährt hat sich der Wirkstoff Ivermectin, der vor allem in Salbenform verabreicht wird. Diese sollte drei Wochen lang direkt ins Ohr aufgetragen werden. Nach dieser Zeit wird eine erneute Untersuchung beim Tierarzt Aufschluss darüber geben können, ob alle Milben erfolgreich entfernt werden konnten.  

    Darüber hinaus können aber auch die Wirkstoffe Selamectin und Moxidectin gegen die Ohrmilbe verwendet werden. Darüber hinaus sollte die Ohrmuschel mithilfe eines feuchten Papiertuchs ausgereinigt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Ohr von innen nach außen gereinigt wird, um die Ohrmilben und das eventuell aufgetretene Sekret nicht noch weiter in den Gehörgang zu schieben. Eine Ohrspülung kann beim Ausreinigen helfen. Diese wird solang durchgeführt, bis kein Sekret und keine Krusten mehr aus dem Ohr austreten. 

    Sind Entzündungen aufgetreten, so sollten entzündungshemmende Medikamente wie Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. 

    Leidet die Katze zusätzlich an einer Ohrenentzündung, so müssen antibiotische Tropfen ins Ohr eingebracht werden, bis die Entzündung abgeklungen ist.

    Daheim sollte der Tierhalter sämtliche Gegenstände und Flächen gründlich desinfizieren und reinigen, mit denen die Katze in Berührung gekommen sein könnte. Auch andere im Haushalt lebende Tiere sollten vorsorglich mit einem Anti-Milbenspray behandelt werden.



    Alternative Behandlung 

    Homöopathische Mittel können nach einer erfolgreichen Behandlung sowie zur Prophylaxe eingesetzt werden, um das Immunsystem der Katze zu stärken und einem möglichen Befall vorzubeugen. Bewährt haben sich hier Propolis Globuli in der Dosierung D12, die direkt unter die Zunge gelegt werden sollten. Auch Silicea D12 Globuli, die zweimal täglich unter die Zunge gelegt werden sollten, wirken auf das Immunsystem anregend.

    Anti-Milbensprays auf natürlicher Basis können präventiv auf das Fell der Katze aufgetragen werden. Inhaltsstoffe wie Geraniol oder Margosa sind eine schonende und gleichzeitig effektive Möglichkeit, einem Milbenbefall vorzubeugen. 

    Kann man einem Befall vorbeugen?

    Ein Befall kann nie vollständig ausgeschlossen werden. Durch fremde, befallene Katzen kann es immer zu einer Übertragung der Ohrmilbe kommen. Vor allem Freigänger-Katzen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit der lästigen Milbe zu infizieren. 
    Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die vorbeugend durchgeführt werden sollten, um das Risiko eines Befalls zu minimieren. 

    Alle Decken und Plätze, auf denen sich die Katze gerne aufhält, sollten regelmäßig gereinigt werden. Da Ohrmilben auch ohne Wirt für einige Zeit überleben können, kann man das Tier nur durch eine gesäuberte Umgebung  vor einer Reinfektion schützen.

    Decken sollten wenn möglich bei 60°C gewaschen werden. Diese Temperaturen halten die Milben nicht aus und sterben ab. 

    Das Katzenohr sollte täglich ausgereinigt werden. Dazu genügt ein angefeuchtetes Papiertuch, das nach der Reinigung entsorgt werden kann. Das Ohr sollte von innen nach außen ausgereinigt werden, damit mögliche Milben nicht tiefer in den Gehörgang geschoben werden. Das Tuch für die Reinigung um einen Finger mit kurzen Nägeln schlingen und vorsichtig den Dreck entfernen. Zu lange Nägel sind gefährlich, da das empfindliche Ohr verletzt werden könnte.

    Der Tierbesitzer sollte direkten Kontakt mit dem Katzenohr sowie dem Schlafplatz seines Tieres vermeiden, um einen möglichen, wenn auch sehr unwahrscheinlichen Befall des eigenen Körpers zu vermeiden. Kleinkinder sollten von einer befallenen Katze fern gehalten werden. 

    Häufig gestellte Fragen

    Befällt die Ohrmilbe auch Menschen?

    Nur in sehr seltenen Fällen kann die Ohrmilbe einen Menschen befallen. Nichtsdestotrotz sollte der Mensch eine gute Körperhygiene einhalten und alle Gegenstände, mit denen die Katze in Kontakt gekommen ist, regelmäßig reinigen. Ein Ohrmilbenbefall äußert sich durch einen juckenden und unangenehmen Hautausschlag, der nach einigen Tagen abklingt.

    Was kann man gegen einen Befall machen?

    Katzenohren sollten täglich ausgereinigt werden. Ist ein Befall erfolgt, helfen Salben mit Ivermectin, Selamectin oder Moxidectin, die solange auf das Ohr aufgetragen werden, bis alle Milben abgestorben sind. 

    Sind Ohrmilben bei Katzen schlimm?

    Für junge Tiere, die bevorzugt von Milben infiziert werden, kann ein Befall gefährlich sein. Ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift, sodass sich ein Befall schnell auf das Mittel- und Innenohr ausweiten und dort schwere Infektionen hervorrufen kann. Auch ein Blutohr kann aufgrund eines Befalls entstehen, welches nur durch eine OP entfernt werden kann.

    Wie äußert sich ein Ohrmilbenbefall?

    Die Katze schüttelt häufig ihren Kopf, legt ihn schief und kratzt sich vermehrt. Einige Katzen schaben ihren Kopf an anderen Gegenständen, um den Juckreiz loszuwerden. Bei fortgeschrittenem Befall bildet sich ein wächsernes, bräunliches und kaffeesatzähnliches Sekret im Ohr. 

     

    Quellen:

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