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Blick auf einen See mit Bergen im Hintergrund

Kriebelmücke - aggressive Miniblutsauger und was man gegen sie tun kann

Kleine Mücken, große Aggressivität!

Vor allem frühmorgens und in der Abenddämmerung ist man vor ihnen nicht sicher: Kriebelmücken. Sie sind winzig klein und meist bemerkt man sie erst, wenn es schon zu spät ist. Ein stechender Schmerz dort, wo sie zubeißen, ist keine Seltenheit. Manchmal haben Betroffene noch Tage nach dem Kriebelmückenbiss rund um die Bissstelle eine angeschwollene und entzündete sowie schmerzempfindliche Haut. Wie man sich am besten gegen die kleinen Blutsauger zur Wehr setzen kann, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Kriebelmückenschwarm im Sommer

Die Kriebelmücke

Kriebelmücken(Simuliidae) werden zwischen zwei und sechs Millimeter groß. Allein in Deutschland gibt es über 50 verschiedene Arten von ihnen. Weltweit gibt es über 170 vorkommende Arten, von denen einige, vor allem in südlichen Ländern auch schwere Krankheiten wie Borreliose übertragen können. Kriebelmücken in Afrika können durch ihren Biss den Fadenwurm auf den Menschen übertragen, der zu Blindheit führen kann.

Kriebelmücken sind gedrungene, schwarz-bläuliche Insekten, die vom Aussehen her herkömmlichen Fliegen sehr ähnlich sehen. 
Während die Männchen der Kriebelmücke nur Pflanzensaft als Nahrung zu sich nehmen, benötigen die Weibchen zur Eiablage Blut eines Wirtes. Auf der Suche nach Wirten machen sie keinen Unterschied zwischen Säugetieren, Menschen oder Vögeln

Lebensraum

Kriebelmücken kommen von März bis Oktober in Mitteleuropa und vor allem in Deutschland vor. Wenn es früh im Jahr schon wärmer und nasser ist, können jährlich bis zu vier Kriebelmückengenerationen ihr Unwesen treiben. 
Da Kriebelmücken ihre Eier in schnell fließenden Gewässern ablegen und diese sich dort entwickeln, sollte man zur Kriebelmückensaison an diesen Orten besonders aufmerksam sein. 

Fortpflanzung

Kriebelmückenmännchen sterben relativ schnell. Ihre Lebensdauer beträgt etwa vier Wochen. Weibchen hingegen leben etwas länger, meist zwischen ein und drei Monaten. Nach der Paarung benötigen die Weibchen Eiweiß zur Eientwicklung. Dieses findet sich im Blut eines Wirts, den sie beißen. Bis zu 1000 Eier können Kriebelmückenweibchen ablegen. Diese legen sie direkt auf fließendem Wasser oder in unmittelbarer Nähe zum Gewässer auf Blättern oder Grashalmen ab. Die Kriebelmückenlarven beginnen sich etwa vier Stunden nach der Eiablage zu entwickeln. Nach neun bis zehn Tagen (in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur)  steigen ausgewachsene, adulte Kriebelmücken aus dem Wasser und der Kreislauf beginnt von Neuem. 

Kriebelmückeneier sind sehr robust. Sie können selbst Frosttemperaturen ohne Schäden überstehen. Durch steigende Temperaturen beginnt in unseren Breitengraden der Frühling immer früher, was auch den Zeitraum der Kriebelmückensaison immer weiter vergrößert.

In den letzten Jahren haben sich die Kriebelmückenbisse bei Menschen gehäuft. Früher hatten Kriebelmücken vor allem Weidevieh wie Kühe, Schafe oder Pferde gebissen, da diese jedoch nicht mehr in der Anzahl in Deutschland existieren, liegt die Vermutung nahe, dass Kriebelmücken nun stattdessen öfters den Menschen beißen, um an das wichtige Blut zu gelangen. 

Warum schmerzt und juckt ein Kriebelmückenbiss?

Kriebelmückenweibchen benötigen nach der Paarung Blut eines Wirts, damit die Eientwicklung stattfinden kann. Sie suchen sich infolgedessen einen passenden Wirt und nutzen ihr scharfes Mundwerkzeug, um die Haut des Opfers sprichwörtlich zu zersägen. Das Blut tritt daraufhin in einem kleinen Blutsee aus der verletzten Haut aus, den die Kriebelmücke leer trinkt. Daher sind die Kriebelmücken auch als “Poolsauger” bekannt. 

Damit das Blut nicht gerinnt, nutzt sie ihren Speichel, der gerinnungshemmende Eiweiße enthält. Dieser betäubt darüber hinaus die verletzte Hautstelle, sodass der Wirt erst nach Beendigung der Blutmahlzeit einen Juckreiz verspürt. Der Speichel löst bei empfindlichen Personen darüber hinaus auch allergische Reaktionen aus, da das Immunsystem vermehrt Histamin ausschüttet, um den Speichel der Kriebelmücken zu bekämpfen. In schweren Fällen können Betroffene einen anaphylaktischen Schock erleiden, der unbehandelt lebensbedrohlich verlaufen kann. 

Welche Konsequenzen kann ein Kriebelmückenbiss haben?

Forscher untersuchen die Abwehrreaktion des Körpers auf den Kriebelmücken-Speichel, um herauszufinden, welche unterschiedlichen Reaktionen auftreten können und was den Speichel so besonders macht:

  • Betäubung der Nerven 
  • blutgerinnungshemmende Wirkung mit darauffolgender Histaminausschüttung des Körpers
  • starker Juckreiz nach dem Biss
  • Atemwegsbeschwerden
  • in einigen Fällen Herzprobleme und Gefäßkrankheiten
  • allergische Reaktionen und Kreislaufprobleme
  • Wundinfektion bzw. Blutvergiftung durch Verunreinigung der Wunde durch eindringende Keime 
  • anaphylaktischer Schock

Kriebelmückenbisse führen in Deutschland zu keinen schweren Krankheiten

Während ein Kriebelmückenbiss in tropischen Ländern zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen kann, lösen sie in Deutschland keine Krankheiten aus.  

Kriebelmückenbisse hinterlassen normalerweise starken Juckreiz der verletzten Stelle und kleine blutunterlaufene Punkte um die Bissstelle herum. Ein weißes, kleines Knötchen kann darüber hinaus an der Bissstelle entstehen, um das sich ein eitriges Bläschen entwickeln kann. Um die Bisstelle herum rötet sich die Haut normalerweise und schwillt etwas an.

Wen beißen Kriebelmücken?

In freier Wildbahn suchen sich Kriebelmücken Wildtiere, die sie beißen und deren Blut sie trinken können. Ebenfalls suchen sie sich Weidetiere, die eine große Hautoberfläche haben (Kühe, Schafe, Pferde) und die sie daher leicht befallen können. Einige Kriebelmücken befallen hingegen auch Vögel oder Haustiere wie Hunde. Mangelt es ihnen an Tieren als Wirt, nehmen sie jedoch auch Menschen als Wirt in Kauf. Hauptsache, sie gelangen an das benötigte Blut zur Entwicklung ihrer Eier. 

Vor allem werden Kriebelmücken durch den individuellen Körpergeruch sowie Schweißgeruch angelockt. Da ihr Mundwerkzeug vor allem durch dünne Haut wie Papier schneidet, suchen sie sich Stellen am Haaransatz oder an Armen und Beinen, um an das Blut des Wirts zu gelangen. Lange Kleidung stellt dabei kaum ein Hindernis dar, da sie einfach durch Kragen- oder Hosenöffnungen unter die Kleidung krabbeln können - und das völlig unbemerkt vom Menschen. 

Was hilft gegen den Biss der Kriebelmücke?

Trotz Schutzmaßnahmen wie lange Kleidung oder Repellents kann es durchaus zu Kriebelmückenbissen kommen. Gegen sie gibt es einige Erste-Hilfe-Maßnahmen, die vor allem den auftretenden Juckreiz stillen können. Unter keinen Umständen sollte man sich kratzen, da dadurch Keime in die Wunde gelangen können, die zu Infektionen führen können. 

Sobald ein frischer Kriebelmückenbiss bemerkt wurde, sollte er desinfiziert und danach gekühlt werden. Im besten Fall nimmt man dazu frisches Wasser oder Eis. Hat man nichts davon zur Hand, genügt auch Spucke, die man auf der Bissstelle verteilt. 

Es gibt darüber hinaus einige kühlende Cremes und Salben, die speziell gegen Mückenstiche und andere Insektenbisse wirksam sind. Diese findet man im Internet oder in der Apotheke.

Entwickelt man nach einem Kriebelmückenbiss Atemwegsbeschwerden, sollte umgehend ein Antihistaminikum oral eingenommen oder bei stärkeren Beschwerden eine Kortisonspritze injiziert werden. 

Wann ist eine Behandlung beim Arzt notwendig?

Nach einem Kriebelmückenstich kann es einige Tage zu Juckreiz und einer geröteten Haut kommen. Bemerkt man jedoch eine Verschlimmerung der Symptome, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dieser muss während der Anamnese den Zeitpunkt des Kriebelmückenbisses und seine Auswirkungen mitgeteilt bekommen um die Therapieoptionen miteinander zu vergleichen und die beste für die beschriebenen Symptome herauszusuchen. Hat man gleich mehrere Bisse abbekommen, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen - ebenfalls sehr vorsichtig sollte man sein, sobald Kinder von Kriebelmücken gestochen wurden. 

Bildet sich von der Bissstelle aus eine rote Linie auf der Haut, deutet dies auf bakterielle Entzündung der Lymphbahnen hin. Unbehandelt können sich Narben im Gewebe bilden sowie Lymphabflussstörungen, die zu einem Lymphödem führen können. Um die bakterielle Infektion einzudämmen, muss vom behandelnden Arzt ein Antibiotikum verschrieben werden. 

Andere grippeähnliche Symptome nach einem Kriebelmückenbiss (Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, angeschwollene Lymphknoten) müssen ebenfalls durch einen Arztbesuch abgeklärt werden. 

Bilden sich hingegen große Quaddeln auf der Haut, ein starker, anhaltender Juckreiz, tränende Augen und Atemprobleme, weist dies auf eine Allergie hin, die durch spezielle Medikamente unter Kontrolle zu bringen ist. 

Borreliose

Leider kommt es immer wieder vor, dass Kriebelmücken Erreger von Borreliose in sich tragen. Diesen können sie während der Blutmahlzeit auf den Wirt übertragen. Normalerweise sind es vor allem Zecken, die Borreliose auslösen können. Unbehandelt führt Borreliose zu chronischen körperlichen und neurologischen Schäden.

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  • Kriebelmücken-Abwehr: Schutz vor Bissen beim Tier

    Landwirten ist daran gelegen, ihr Weidevieh bestmöglich vor Kriebelmückenbissen zu schützen. Leider können die Bisse speziell bei Rindern Simuliotoxikosen auslösen. Die Tiere leiden an lokal auftretenden Blutungen sowie Ödemen und können daran sterben. Woran das genau liegt, konnte bislang nicht geklärt werden. Einige Inhaltsstoffe des Speichels der Kriebelmücke werden dafür verantwortlich gemacht, welche das sind wurde jedoch nicht abschließend geklärt.

    Tipps zur Kriebelmücken-Abwehr 

    Um die Tiere so wenig wie möglich Kriebelmücken auszusetzen, sollte man sich darüber informieren, ob in der eigenen Region eine Kriebelmückenplage herrscht. Falls ja, sollte man das Vieh während dieser Zeit im Stall lassen. 

    Einige schwören vor dem Weidegang auf Repellents, mit denen die Tiere eingerieben werden können. Diese beinhalten Wirkstoffe, die auf Kriebelmücken abschreckend wirken und sie bis zu sechs Stunden vom Beissen abhalten.

    Spot-On-Präparate, die Insektizide wie Delamethrin enthalten, können darüber hinaus auch auf das Fell der Tiere aufgetragen werden. Diese Präparate sollen bis zu vier Wochen vor Kriebelmückenattacken schützen. 

    Da Kriebelmücken dünne Hautstellen suchen, gilt es, die empfindlichen Ohren der Tiere bestmöglich zu schützen. Es gibt daher spezielle Ohrnetze, die über den ganzen Kopf gezogen werden und Kriebelmücken keine Angriffsfläche ermöglichen. 

    Kriebelmücken-Abwehr: Schutz vor Bissen beim Menschen

    Ähnlich wie Weidevieh sollte auch der Mensch Vorkehrungen treffen, bevor er sich in Kriebelmückengebiete wagt. So kann man Kriebelmückenattacken weitestgehend vermeiden. 
    Während der Brutzeit sollte man Regionen, in denen nachweislich Kriebelmücken ihre Brutplätze haben, meiden. Lange, geschlossene Kleidung ist ebenfalls eine Schutzmaßnahme, die es Kriebelmücken erschwert, an freie Hautstellen zu gelangen. Da sie jedoch nicht davor zurückschrecken in Hemdärmel o.ä. zu krabbeln, reicht sie nicht für einen optimalen Schutz aus.
    Lange Kleidung in Kombination mit Repellents, die abschreckende Inhaltsstoffe auf Kriebelmücken haben, ist hingegen eine gute Möglichkeit. 

    Repellents müssen dabei nicht zwingend DEET enthalten, da das chemische Insektenmittel zu allergischen Reaktionen mit Atembeschwerden führen kann. Naturstoffe wie Geraniol oder Zitroneneukalyptus-Öl hingegen haben eine erwiesene Wirksamkeit ganz ohne Chemie. Die Sprays müssen regelmäßig auf die Haut aufgetragen werden, da der Schutz bis zu sechs Stunden wirksam ist. Hält man sich länger auf, ist es sinnvoll, das Insektenspray mit sich zu führen und nach Bedarf auf die Haut aufzutragen.

    Um Kriebelmückenangriffen zu entgehen, sollte man sich nicht in den Morgen- und Abendstunden draußen aufhalten - auch Kriebelmückengebiete sollten weiträumig gemieden werden. Fliegengitter an Fenstern und Türen halten Kriebelmücken darüber hinaus fern von den Innenräumen. 

    Gibt es Hausmittel gegen Kriebelmücken?

    Es gibt einige Hausmittel wie ätherische Öle, denen eine gute abschreckende Wirkung gegen Mücken aller Art nachgesagt wird. Vor allem stark duftende Pflanzen wie Eukalyptus, Zitrusfrüchte, Lavendel oder Rosmarin sollen gegen Mückenplagen hilfreich sein. 

    Einige Tropfen der ätherischen Öle in eine Duftlampe geben und diese in dem Raum aufstellen, in dem man sich aufhält. Der Duft der Öle soll Mücken langfristig fernhalten. Auch Duftkerzen mit den oben genannten pflanzlichen Ölen können im Raum aufgestellt und angezündet werden. Wer lieber lebende Pflanzen möchte, kann Rosmarin- oder Lavendelbüsche auf der Fensterbank oder im Garten anpflanzen. 

    Nach einem Kriebelmückenbiss kann eine aufgeschnittene Zwiebel direkt auf die betroffene Hautstelle gedrückt werden. Die antibakterielle Wirkung der Zwiebel verhindert, dass Bakterien in die Wunde gelangen können. Der Saft einer Knoblauchzehe oder einer Zitrone erzielen ebenfalls gute Ergebnisse. Negativ an all diesen Nahrungsmitteln ist jedoch, dass sie auf offenen Wunden brennen.

    Quellen und nützliche Links

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