Viele Nacktschneckenarten befallen Pflanzen in Gärten und in Gewächshäusern, weshalb es sich empfiehlt, Schneckengranulat gegen die schleimigen Schädlinge auszulegen.
Schnecken im Garten - und jetzt?
Schleimige Spuren auf den Gehwegplatten und dem Rasen, löchrige Pflanzen und verärgerte Gärtner: Schuld daran sind Schnecken. Die kleinen Weichtiere machen sich gerne über frisches Grün, Jungpflanzen und Gemüseblätter her. Umso wichtiger ist es, einige Dinge im Garten und auf der Terrasse anzupassen, um den Schnecken die Fresslaune zu verderben.
Auf die richtigen Pflanzen setzen
Viele Pflanzen sind wahre Leckerbissen für Schnecken. Durch Züchtungen, die den Ertrag steigern sollen, wurden Pflanzen genetisch immer mehr angepasst, wodurch natürliche Abwehrstoffe der Pflanzen weggezüchtet wurden. Schnecken haben hier also leichtes Spiel, genügend Nahrung zu finden.
Inzwischen wird in der Landwirtschaft jedoch immer mehr darauf geachtet, auch alte, nicht durch Züchtungen veränderte Pflanzen wieder anzubauen. Diese sind für Schnecken und andere Schädlinge nicht so schmackhaft und werden eher verschmäht.
Hobbygärtner können darauf achten, welche Pflanzen im Garten von Schnecken eher verschont werden und diese im folgenden Frühling vermehrt einpflanzen.
Natürliche Fraßfeinde anlocken
Fraßfeinde sind die besten Freunde von Gärtnern - sie machen die Schneckenbekämpfung um einiges einfacher! Vor allem Nacktschnecken werden von einigen Tieren gerne gefressen: Igel und Kröten lieben die glitschigen Schnecken. In einem naturnahen und nicht zu ordentlich gestalteten Garten fühlen sie sich pudelwohl.
Abhalten durch Streu und Kalk
Einige Gartenbesitzer legen um Beete herum eine breite und hohe Schicht von Kalk, Schneckengranulat oder auch Sägemehl aus, das die Schnecken austrocknen und ihnen das Fortbewegen erschweren soll. Auch Steinmehl oder Branntkalk soll eine abhaltende Wirkung haben. Bei Regen hingegen schwindet die natürliche Barriere, weshalb sie regelmäßig erneuert werden muss.
Schneckenzäune kann man im Fachhandel kaufen. Diese setzt man rund um die zu schützenden Pflanzen in den Boden ein. Haben sich Schnecken trotzdem über die Barriere hinweg bewegt, so müssen sie umgehend abgesammelt werden, um Schaden zu vermeiden!
Schneckengranulat von Silberkraft
Schneckengranulat ist eine einfache Lösung, Schnecken fernzuhalten. Das Granulat ist mit einem Wirkstoff getränkt, den Schnecken meiden. Das Silberkraft Schneckengranulat nutzt als Wirkstoff Eukalyptusöl, was eine unsichtbare Barriere für Schnecken bildet. Anders als Kalk oder Sägemehl verliert es bei Regen nicht seine Wirkung und muss daher nicht erneuert werden.
Hausmittel gegen Schnecken: Was hilft wirklich?
Weitere Bekämpfungsmaßnahmen finden sich in unserer Küche, doch nicht alle sind so wirksam wie oft behauptet.
Kaffeesatz - tatsächlich wirksam
Den alten Kaffeesatz aus der Kaffeemaschine oder dem Kaffeefilter nicht wegschmeißen. Besser ist es, diesen auf einem Küchenpapier zu trocknen und danach zwischen den Beeten zu verteilen. Der starke Geruch, der vom Kaffeesatz ausgeht, schreckt Schnecken tatsächlich ab. Studien bestätigen die abschreckende Wirkung von Koffein auf Schnecken.
Eierschalen - nur begrenzt wirksam
Die zerschlagenen Eierschalen gehören eigentlich in den Kompost. Bei einem Schneckenbefall hingegen sollten sie etwas zerkleinert und zwischen die Beete verstreut werden. Die scharfen Kanten der Eierschalen sollen Schnecken am Fortbewegen hindern. Die Wirkung ist jedoch begrenzt und bei Regen schnell dahin.
Bier - lockt mehr Schnecken an
Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist Bier als Schneckenfalle kontraproduktiv. Der intensive Geruch lockt Schnecken aus der gesamten Umgebung an und kann das Problem sogar verstärken. Experten raten daher von Bierfallen ab.
Verwelkte Salatblätter als Ablenkung
Da die pflanzenschädigenden Schnecken immer auf der Jagd nach Grün sind, kann man ihnen ebenfalls Futter anbieten. Die äußeren, etwas verwelkten Blätter von Salatköpfen beispielsweise sind dafür eine gute Gelegenheit. Abseits der Beete ausgelegt, fressen sich Schnecken am Grün satt und lassen mit etwas Glück die eingepflanzten Pflanzen in Frieden.
Vorbeugung: So halten Sie Schnecken fern
Gartenhygiene
Entfernen Sie regelmäßig Versteckmöglichkeiten wie alte Bretter, Töpfe oder Laub. Schnecken nutzen diese als Tagesversteck und Eiablageplätze. Eine saubere Gartenführung reduziert die Schneckenpopulation erheblich.
Richtig gießen
Gießen Sie morgens statt abends. Abendliches Gießen schafft die feuchten Bedingungen, die Schnecken lieben. Morgendliches Gießen lässt den Boden bis zum Abend abtrocknen, wenn Schnecken aktiv werden.
Mulch sparsam verwenden
Verwenden Sie Mulch nur dünn, da dicke Mulchschichten Feuchtigkeit speichern und Schnecken Versteckmöglichkeiten bieten. Groben Mulch bevorzugen, da er schneller abtrocknet.
Checkliste: Schneckenbefall erfolgreich bekämpfen
Befall erkennen: Kontrollieren Sie regelmäßig Pflanzen auf Fraßspuren und Schleimspuren
Schneckenart bestimmen: Unterscheiden Sie zwischen schädlichen Nacktschnecken und nützlichen Gehäuseschnecken.
Bekämpfungsmethode wählen: Bio-Schneckenkorn für große Flächen, mechanische Barrieren für Einzelpflanzen
Richtig anwenden: Schneckenkorn dünn verteilen, nicht in Häufchen auslegen
Vorbeugung etablieren: Gartenhygiene verbessern, morgens gießen, Fraßfeinde fördern
Erfolg kontrollieren: Nach 3-5 Tagen Wirksamkeit überprüfen und bei Bedarf wiederholen
Langfristigen Schutz aufbauen: Schneckenfeste Pflanzen wählen, natürliche Barrieren errichten
Mythen und Irrtümer bei der Schneckenbekämpfung
Mythos: Salz hilft gegen Schnecken
Wahrheit: Salz tötet Schnecken qualvoll und versalzt den Boden. Es ist weder tierfreundlich noch umweltverträglich und daher nicht empfehlenswert.
Mythos: Schneckenzäune sind unwirksam
Wahrheit: Hochwertige Schneckenzäune mit umgebogener Kante sind sehr effektiv. Wichtig ist die korrekte Installation und regelmäßige Kontrolle.
Mythos: Alle Schnecken sind Schädlinge
Wahrheit: Viele Schneckenarten sind Nützlinge. Tigerschnegel fressen sogar Eier schädlicher Nacktschnecken. Weinbergschnecken stehen unter Naturschutz.
Mythos: Kupfer hält Schnecken dauerhaft fern
Wahrheit: Kupferbänder verlieren durch Oxidation schnell ihre Wirkung und sind bei feuchtem Wetter wenig effektiv.
Zuletzt aktualisiert: 8. Juli 2025
Autor: Patricia Titz