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Milben zählen zur Klasse der Spinnentiere und leben überall auf der Welt. Man geht von über 50.000 Arten aus, wobei Forscher vermuten, dass viele Milbenarten noch gar nicht entdeckt wurden. Etwa die Hälfte der Milbenarten leben unterirdisch und ernähren sich dort von Pflanzen und anderen organischen Materialien, die andere Hälfte lebt oberirdisch. Viele dieser Milben benötigen einen Wirt zum Leben.
Einige Milbenarten leben auf Haustieren wie Hund, Katze oder Kaninchen, wiederum andere bevorzugen Vögel und Kleinvögel als Wirt.
Es gibt einige Milbenarten, die vorrangig Ziervögel wie den Kanarienvogel, den Wellensittich oder den Nymphensittich befallen. Dazu zählen:
Die Federmilbe lebt, wie der Name vermuten lässt, auf der Federfahne, den Federkielen selbst und auch auf dem Federbalg. Dort legt sie ihre Eier ab, die Nymphen schlüpfen und sind in etwa drei Woche zu adulten Milben herangewachsen. Federmilben halten niedrige Temperaturen sehr gut aus und können mehrere Wochen bei Kälte überleben.
Sie leben ihr ganzes Leben auf dem Wirt und ernähren sich von Gewebesubstanzen und Lymphflüssigkeit. Meistens werden die Milben durch einen direkten Körperkontakt vom Elternteil auf das Küken übertragen, weshalb ein hoher Milbenbefall bei Jungvögeln nicht selten vorkommt.
Räudemilben (Knemidocoptes pilae) gehören zur Familie der Grabmilbe und leben bevorzugt im Schnabel des befallenen Vogels. Aber auch auf den Augenlidern und der Wachshaut oberhalb des Schnabels kommen Räudemilben vor. Von Räudemilben befallene Vögel haben einen veränderten Schnabel, der schwammartig aussieht oder deformiert ist. Die Übertragung findet von Schnabel zu Schnabel statt (Eltern infizieren meist ihre Küken).
Die Räudemilbenart, die häufiger Kanarienvögel infiziert, befällt vorrangig die Beine. Die sogenannte Kalkbeinräude tritt zutage: Kalkweiße, verhornte und schuppige Beine, die schmerzen und jucken. Auf einen Mensch springt die Vogel-Räudemilbe nicht über.
Bis es zu Symptomen kommt, kann viel Zeit vergehen. Erst durch Stress, Krankheit oder Fehlernährung kommt es zu für den Vogel unangenehmen Symptomen.
Im Gegensatz zu anderen Milbenarten lebt die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) vom Blut ihres Wirts, den sie immer wieder beißt. Sie lebt nicht permanent auf ihrem Wirt, sondern befällt diesen nur nachts. Tagsüber zieht sie sich in dunkle Ecken und Winkel des Käfigs zurück. Ist ein Vogel von der Roten Vogelmilbe befallen, verhält er sich sehr unruhig, findet keinen Schlaf und ist tagsüber träge.
In der Natur findet man diese Milbenart oft in verlassenen Vogelnestern und Baumrinden. Sie ist nicht auf Vögel beschränkt, sondern kann auch andere Tiere oder sogar Menschen befallen.
Die Luftsackmilbe (Sternostoma tracheacolum) ist maximal 0,7 Millimeter groß und lebt im Vogel selbst. Vorrangig lebt diese Milbenart in Finken, in selteneren Fällen kann man sie allerdings auch in Kanarienvögeln finden. Die Luftsackmilbe lebt im Luftsack und in der Lunge der Vögel. Sie ernährt sich dort von den Schleimhäuten ihres Wirts. Die Luftsäcke dienen gesunden Kanarienvögeln als Luftspeicher beim Fliegen. Sind diese befallen, wird dem Vogel das Atmen erschwert. Bei einem starken Befall findet man Milben in der Luftröhre und sogar in der Nase.
Luftsackmilben werden meistens indirekt über die Atemluft oder einen Futter- oder Wassertrog von einem Tier auf das andere übertragen.
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Viele Milbenarten rufen einen starken Juckreiz hervor. Der Vogel ist plötzlich unruhig, putzt sich vermehrt und verändert sein Verhalten. Federmilben rufen kleine Löcher und Flecken auf dem Federkleid hervor und irritieren die Haut, die eine Entzündungsreaktion hervorruft.
Luftsackmilben hingegen verursachen einen pfeifenden Atem, die Vögel hören auf zu singen und klingen im weiteren Verlauf heiser. Durch Atemprobleme wippen befallene Vögel mit ihrem Schwanz, um so das Atmen leichter zu machen. Nachts hört man ächzende Atemgeräusche, die in Pfeifen übergehen können. Unbehandelt führen Luftsackmilben zum Tod des Vogels.
Ist der Vogel von der Roten Vogelmilbe befallen, weigert er sich, abends seinen Schlafplatz aufzusuchen und trippelt auf seiner Stange hin und her.
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