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Nematoden sind Fadenwürmer oder Älchen. Der Name Nematoden leitet sich ab vom Altgriechischen “nema”, das übersetzt “Faden” bedeutet. Die kleinen Vielzeller sind sehr artenreich (Schätzungen liegen zwischen 20.000 und 10 Millionen verschiedenen Wurmarten) und leben vorzugsweise in feuchter Erde.
Einige Arten leben von Mikroben, andere hingegen parasitieren Larven von anderen Insekten und sind aufgrund dieses Verhaltens bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung kaum mehr wegzudenken.
Einige Nematodenarten werden im professionellen Gartenbau gegen Schädlinge eingesetzt. Sie fungieren als sogenannte Nützlinge, die die Larven der Schädlinge parasitieren und die Schädlingspopulation somit an der Vermehrung hindern. Aber auch zur Kompostierung und Bodenbildung werden die kleinen Würmchen eingesetzt.
Viele Larven von unterschiedlichen Insekten ernähren sich, um sich zu entwickeln, von Wurzeln und Blattwerk von Pflanzen. Die befallenen Pflanzen haben dadurch keine Kraft, Früchte auszubilden, wodurch es zu hohen Ernteeinbußen kommen kann.
Adulte Insekten hingegen ernähren sich oft von Blättern und Blüten der Pflanzen und schwächen diese zusätzlich zu den Larven erheblich.
Nicht alle Nematoden sind gleichsam wirksam in der Schädlingsbekämpfung. Einige Arten schädigen aufgrund ihres Fressverhaltens Wurzeln von Pflanzen und schwächen deren Stoffwechselkreislauf. Vor allem Gemüse wie Blattspinat oder auch Raps werden von ihnen befallen. Ernteverluste sind leider daraufhin oft die Folge. Andere Arten hingegen ernähren sich von Bakterien, Pilzen oder Insekten. Die Arten, die in der natürlichen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, sind SF-, HB- und SC-Nematoden.
Die kleinen Fadenwürmer sind unter einem Millimeter groß und haben eine weißliche bis durchsichtige Färbung. Sie leben im feuchten Erdreich und sind daher mit bloßem Auge nicht auszumachen.
Nematoden überleben in der freien Natur ohne Wirt bis zu sechs Wochen. Solange es Wirtspflanzen oder Wirte gibt, vermehren sich Nematoden munter weiter. Durch ihre sehr geringe Größe ist es ein Leichtes für sie, durch Körperöffnungen in das Innere von Wirtstieren zu gelangen. Die Wirte werden mithilfe von Bakterien, die die Nematoden in den Wirt spritzen, von innen heraus abgetötet und ihr Inneres für die Vermehrung der Nematoden genutzt.
Zu beachten ist bei Nematoden, dass sie keine adulten anderen Tieren parasitieren, sondern nur deren Larven. Daher müssen Nematoden über mehrere Jahre hinweg immer wieder angewendet werden. So kommt es durchaus vor, dass sie scheinbar ihre Arbeit nicht verrichten, da weiterhin Schädlinge im Garten umherkrabbeln und -fliegen. Da sich aus den parasitierten Larven jedoch keine adulten und geschlechtsreifen neuen Insekten mehr entwickeln können, stirbt die Schädlingspopulation mit dem Tod der adulten Insekten nach und nach aus.
Die Nematodenart Steinernema feltiae (SF-Nematoden) ist sehr wirksam gegen einige lästige Insektenarten wie Trauermücken, Ameisen und Larven von der Kirschfruchtfliege, die ebenfalls in der Erde leben. Hierzu die SF-Nematoden im Wasser auflösen und überall dort verteilen, wo sich die Insekten bzw. ihre Larven aufhalten. Bei einem Ameisenbefall das Nematodenwasser direkt in den Ameisenbau gießen.
Ebenso können SF-Nematoden gegen Apfelwicklerlarven eingesetzt werden, die als verpuppte Larven unter der Borke von Bäumen überwintern. Die Anwendung von SF-Nematoden ist etwas umständlicher und Anwendungsfehler können schneller auftreten. Mithilfe von Sprühflaschen muss die Nematoden-Wasser-Mischung flächendeckend auf den betroffenen Baum aufgetragen werden. Richtig angewendet bewirken die SF-Nematoden, dass die Larven absterben.
Nematoden der Gattung Steinernema carpocapsae (SC-Nematoden) können gegen die Schädlinge eingesetzt werden, gegen die herkömmliche Bekämpfungsmittel nur wenig ausrichten können. Larven von Wiesenschnaken, Erdraupen und Maulwurfsgrillen werden von SC-Nematoden infizieren die Schädlinge mit einem Bakterium, woraufhin diese absterben. Bei den SC-Nematoden ist zu beachten, dass (je nach Schädling) nur zu bestimmten Zeiten ausgebracht werden können:
Nematoden der Gattung Heterorhabditis bacteriophora sind zwar räuberisch, gelten jedoch trotzdem als Nützlinge. Sie sind gegen die Larven von Dickmaulrüsslern, Engerlingen, Gartenlaubkäfern sowie Junikäfern und Maikäfern einsetzbar. Zwischen April/Mai und von August bis Oktober befinden sich die Schädlinge im Boden, weshalb es wichtig ist, in diesem Zeitraum die HB-Nematoden auszubringen.
Geliefert werden die lebenden Nematoden in einem Pulver, welches am selben Tag der Lieferung mit Wasser gemischt und anschließend auf die kontaminierte Pflanzenerde gegossen wird. Hat man keine Zeit, die Nematoden direkt anzuwenden, so müssen sie bei Temperaturen bis acht Grad Celsius gelagert werden, da sie sonst aktiv werden. Für eine optimale Wirkungsweise sollten die Anweisungen auf der Verpackung befolgt werden.
Backpulver ist ein Allroundmittel gegen Insekten. Auch Trauermücken und Dickmaulrüssler reagieren allergisch auf dieses Hausmittel. Hierfür etwas Backpulver gleichmäßig auf der Blumenerde verteilen und anschließend mit etwas Gießwasser befeuchten. Befinden sich Larven in der Erde, nehmen sie während ihrer Fraßtätigkeit das Pulver auf und verenden.
Diese beiden Öle erzielen die gleiche Wirkung, bekämpfen aber ausschließlich die Larven. Für eine effektive Bekämpfung zwanzig Tropen eines Öls mit einem Liter Wasser mischen und die befallenen Topfpflanzen damit gießen.
Auch das Öl des tropischen Neem-Baums eignet sich zum Bekämpfen der winzigen Schädlingslarven. Hierfür zehn Milliliter des Öls mit einem Liter Wasser vermischen und die Zimmerpflanzen damit gießen.
Mehr Informationen zu Nematoden finden Sie in unserem Ratgeberbereich zu Insekten.