Ratgeber & Hintergrundinfos
Was sind Milben?
Milben gehören zur Gattung der Spinnentierchen und sind meist winzig klein. Die kleinste Milbenart ist gerade einmal 0,1 Millimeter groß, die größte Milbenart misst 0,7 Millimeter. Mit bloßem Auge sind Milben meistens nicht zu erkennen. Die über 50.000 verschiedenen Milbenarten leben inzwischen überall auf der Welt, da sich die verschiedenen Arten perfekt an ihre Umgebung angepasst haben.
Einige Arten kommen unter der Erde vor, andere über der Erde. Manche, wie die Hausstaubmilbe, befällt keine anderen Lebewesen, andere wiederum brauchen einen Wirt zum Überleben. Tiere sind die bevorzugten Wirte einiger Milbenarten, die auch Haustiere wie Hund, Katze, Kaninchen oder Wellensittiche befallen. Andere Milbenarten gehen wiederum bevorzugt auf Nutztiere wie Hühner. Leider gibt es vor allem zum Jahreszeitenwechsel auch einige Milbenarten, die sich Pferde als Wirte aussuchen. Pferde werden interessanterweise wesentlich öfter als Menschen von Milben befallen. Milben an sich sind nicht gefährlich und können keine Krankheiten übertragen. Ihr Biss jedoch kann sehr unangenehm sein und starken Juckreiz auslösen. Kratzt sich das befallene Pferd exzessiv, können andere Bakterien und Viren in die aufgeschabte Haut gelangen und zu Sekundärinfektionen, die gefährlich werden können, führen.
Milben leben meistens für drei bis vier Wochen, in denen sie sich jedoch rasant vermehren können und einen starken Milbenbefall auslösen können. Einige Milbenarten ernähren sich von Hautgewebe, andere wiederum von Blut und Gewebsflüssigkeit. Wird ein Pferd von ihnen befallen, lösen sie meistens Hautentzündungen und Ekzeme mit starkem Juckreiz aus, die für das Tier sehr unangenehm sind.
Warum werden Pferde befallen?
Im Frühjahr und im Herbst verlangen schnell wechselnde Temperaturen und der Fellwechsel dem Immunsystem der Pferde viel ab, sodass Milben leichtes Spiel haben. Aber auch eine höhere Luftfeuchtigkeit im Stall sind optimale Lebensbedingungen für die kleinen Spinnentierchen. Besonders betroffen von einem Milbenbefall sind Kaltblüter, Ponys und Tinker. Allerdings können sie auch Warmblüter befallen, die sich im Stall aufhalten.
Welche Milben befallen Pferde?
Die Grabmilbe lebt unter der Hautoberfläche un befällt zunächst den Kopf des Pferdes. Von dort breitet sie sich daraufhin über den ganzen Körper aus. Einige Pferde leiden unter Haarausfall. Ein starker Befall kann zu aufgekratzten Wunden führen, die sich durch Schmutz oder Dreckpartikel infizieren können, weshalb eine schnelle und effektive Behandlung wichtig ist.
Die Räudemilbe befällt die meisten Pferde, weshalb die Fußräude die häufigste durch einen Milbenbefall hervorgerufene Erkrankung ist. Die Räudemilbe ernährt sich von Gewebsflüssigkeit, die sie mit ihrem Mundwerkzeug aus der Haut saugt. Betroffene Pferde stampfen oft mit den Hufen auf und knabbern die betroffenen Beine an. Befallene Tiere der Chorioptesmilbe können verschiedene Formen der Fußräude aufweisen.
Die Saugmilbe ist eine weitere Milbenart, die vorrangig Pferde befällt: Sie verursacht starken Juckreiz und Hautveränderungen. Vor allem die Mähne und der Schweif sind betroffen. Die Milbe kann sich allerdings auch auf den ganzen Rumpf des Pferdes ausbreiten. Betroffene Hautareale sehen pergamentartig aus, sind sehr trocken und können darüber hinaus Knötchen und Borken aufweisen.
Wie werden Milben übertragen?
Vor allem Pferde mit einem geschwächten Immunsystem und ältere Tiere haben ein höheres Risiko, sich mit Milben zu infizieren. Stehen Pferde im Stall eng beieinander, erhöht sich das Risiko einer Milbenübertragung um ein Vielfaches. Aber auch gemeinsam genutzte Gegenstände wie Decken, Putzzeug oder Futtertröge können mit Milben kontaminiert sein, weshalb eine gute und regelmäßige Reinigung sehr wichtig ist.
Symptome eines Milbenbefalls
Pferde reagiert aufgrund des Milbenbisses mit Juckreiz und Hautausschlägen. Das Fell der Pferde wirkt oft stumpf und dreckig. Kahle Stellen von zwei bis zu 10 Zentimeter Länge können durchaus auftreten. Auch gerötete, schuppige Haut unter dem Fell ist keine Seltenheit bei einem Milbenbefall.
Zur Diagnosestellung wird oftmals eine Hautprobe oder ein Abstrich entnommen und mikroskopisch untersucht.
Was hilft gegen Pferdemilben?
Da infizierte Pferde auch andere Pferde im Stall mit den Milben anstecken können, muss man bei einem Befall schnell handeln. Vorsorglich sollte die Behandlung bei allen im Stall stehenden Pferden durchgeführt werden, um das Risiko einer Folgeinfektion so weit wie möglich zu minimieren. Generell gilt es, eine gute und regelmäßige Hygieneroutine zu entwickeln und die befallenen Partien gut mit Wasser zu reinigen. Danach das Fell gut trockenrubbeln, da Milben eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben.
Welche Produkte sind sinnvoll?
Anti-Milbenshampoos, mit denen man das Fell der Pferde gut säubert, sind eine sinnvolle Methode, Herr über den Milbenbefall zu werden. Darüber hinaus kann man den Tieren auch Medikamente verabreichen, die die Milben abtöten.
Sehr sinnvoll sind auch Milbensprays für Pferde, die präventiv auf das Fell aufgesprüht werden und so Milben langfristig fernhalten. Milbensprays haben Wirkstoffe, die repellent, also abstoßend wirken. Das SILBERKRAFT Milbenspray setzt auf den Wirkstoff Geraniol. Der Duft ist für Menschen und Tier angenehm, vertreibt jedoch Milben sehr zuverlässig. Das Spray kann nicht nur auf dem Fell, sondern auch in der Umgebung aufgesprüht werden. Bei einem akuten Befall sollte das Spray mehrmals wöchentlich auf das befallene Tier aufgetragen werden, um die Milben schnell zu vertreiben und dem Pferd seine Lebensqualität wiederzugeben.
Darüber hinaus sollte man darauf achten, nicht zu viel Zucker zu füttern, da dieser das Immunsystem schwächen kann und Milben leichteres Spiel haben. Auch sollte Putzzeug nach jedem Gebrauch gut gereinigt werden und Decken regelmäßig heiß gewaschen werden. Zusätzlich dazu kann man die Textilien mit dem Milbenspray für Pferde behandeln, um Milben aus dem Stoff zu vertreiben. Damit verringert man die Wahrscheinlichkeit eines Milbenbefalls um ein Vielfaches.