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Mitten in der schönsten Jahreszeit sollten Pflanzen wachsen und gedeihen. Blöd nur, wenn die Pflanze scheinbar ohne Grund die Blätter hängen lässt oder braune Blätter im Juli abwirft. Schuld daran sind nicht selten Parasiten wie die Spinnmilben, die der Pflanze die Lebenskraft rauben und sie zu hunderten befallen.
Spinnmilben gehören zu den Pflanzenschädlingen, da sie mit ihrem Mundwerkzeug die für die Pflanze so wichtigen Blattsäfte aussaugen. Von Spinnmilben befallene Pflanzen sind anfälliger für Sekundärinfektionen und sind in ihrem Wachstum eingeschränkt, da sie nicht mehr so viel Photosynthese betreiben können wie vorher.
Umso wichtiger ist es also, schnellstmöglich und gründlich gegen die kleinen Plagegeister vorzugehen.
Wie man Spinnmilben erkennt, haben wir in diesem Ratgeberbeitrag erläutert.
Spinnmilben sind anfangs nicht auszumachen und erst ihr Schadbild an den befallenen Pflanzen gibt Aufschluss über einen Befall. In warmen Jahren explodiert das Spinnmilbenvorkommen regelrecht und befallene Pflanzen werden regelrecht leergesaugt. Im schlimmsten Fall sterben Pflanzen durch einen extremen Spinnmilbenbefall ab. Um dies zu verhindern, muss man wissen, wie man Spinnmilben schnell und effektiv bekämpfen kann. Man kann es mit Hausmitteln und Nützlingen versuchen sowie mit käuflichen Wirkstoffen im chemiehaltigen und -freien Bereich.
Bevor man zu chemischen Produkten greift, kann man eine gute Wirkung bei der Bekämpfung von Spinnmilben mit Hausmitteln erzielen. Wir haben die gängigsten Tipps recherchiert und für Sie zusammengestellt.
Bevor man Plastiktüten nach dem Einkaufen zu Mülltüten umfunktioniert, kann man befallene Pflanzen komplett damit luftdicht verpacken. Bei größeren Pflanzen sind Gelbe Säcke hilfreich und etwas Klebeband, mit dem man die Öffnung der Tüte fest um den Stamm wickelt.
Nun die Pflanze weiterhin wie gewohnt gießen. Die hohe Luftfeuchtigkeit, die sich nun unter dem Plastik bildet, ist tödlich für Spinnmilben. Die Plastiktüte für etwa eine Woche um die Pflanze herum gewickelt lassen. Der Pflanze macht diese Maßnahme in der Regel keine Probleme. Nach zwei Wochen das Ganze wiederholen, da in der Zwischenzeit neue Spinnmilben geschlüpft sein können.
Hat man eher kleine Pflanzen, die man leicht hochheben kann, so kann man eine Plastiktüte innen mit einer Sprühflasche mit Wasser benetzen und die Pflanze nun in die Tüte stellen. Die Öffnung der Tüte nun mit Klebeband oder einem luftdicht schließenden Knoten verschließen. Auch hier sollte die Pflanze ca. eine Woche in der Tüte verbleiben, damit die Spinnmilben absterben.
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Hat man Gespinste oder weißliche Flecken entdeckt, so sollte man umgehend alle befallenen Blätter und Triebe von der Pflanze entfernen. Die Blätter können in der Biotonne entsorgt werden. Achtung: Nicht im Kompost entsorgen, da die Spinnmilben sich dort weiter vermehren können.
Eine Dusche tut befallenen Pflanzen ebenfalls sehr gut. Dazu die Pflanze in die Dusche oder in die Badewanne stellen. Das Wasser nicht zu heiß einstellen und die Pflanze von oben nach unten abduschen. Das spült die klebrigen Gespinste der Spinnmilben und die Spinnmilben selbst ab. Danach (wie die Plastiktütentechnik) eine Plastiktüte über die noch nasse Pflanze stülpen und luftdicht am Stamm festkleben. Die Plastiktüte nun sieben Tage über der Pflanze lassen.
Chemikalien sollten immer erst im letzten Schritt verwendet werden. Sie bekämpfen zwar Spinnmilben sehr schnell, sind jedoch oft für andere Insekten schädlich oder sogar tödlich. Akarizide, die gegen Milben eingesetzt werden, sind hingegen unschädlich für Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten.
Das Universal-Insektenspray von Silberkraft setzt auf die Kraft von Geraniol. Der Wirkstoff ist von der Natur inspiriert und wirkt als Kontaktinsektizid. Es zerstört den harten Chitinpanzer vieler Schädlinge und kann auch als Repellent verwendet werden. Sein Geruch mögen viele Insektenarten nicht und suchen schnell das Weite.
Außer Plastiktüten und Bioziden kann man ebenfalls mit Küchenhelfern Spinnmilben auf den Leib rücken.
Rapsöl gibt es in jeder gut sortierten Küche. Das Öl schmeckt neutral und eignet sich hervorragend zum Anbraten. Wer hätte aber gedacht, dass es gut gegen Pflanzenschädlinge ist. Es kann für Obst- und Gemüsepflanzen sowie Zimmerpflanzen gleichermaßen angewendet werden. Nur Jungpflanzen müssen vorsichtiger behandelt werden, da die frischen Triebe durch das schwere Öl Schaden nehmen könnten.
Zum Aufbringen auf Pflanzen eignet sich eine Sprühflasche, die man zu zwei Drittel mit Wasser füllt und zu einem Drittel mit Rapsöl. Vor dem Aufsprühen auf die Pflanze kräftig schütteln, damit sich die Emulsion mischt. Die Pflanze von oben bis unten flächendeckend einsprühen und alle drei Tage wiederholen. Das Prozedere sollte für mindestens zwei Wochen wiederholt werden, damit alle Spinnmilben bekämpft werden.
Zwiebeln und Knoblauch sind zwei Gemüsesorten, die wegen ihres starken Eigengeruchs und der enthaltenen ätherischen Öle gerne gegen verschiedene Schädlinge wie Blattläuse eingesetzt werden können. Aber auch gegen Spinnmilben sind sie hilfreich. Dazu eine Zwiebel oder Knoblauchzehe aufschneiden und mit der frischen Schnittfläche über die Blätter gehen. Täglich wiederholt sollten die Spinnmilben bald verschwinden.
Handelsüblicher Spiritus mit Wasser gemischt ist neben Rapsöl ebenfalls eine Methode, Spinnmilben zu bekämpfen. Auf einen Liter Wasser genügen 20 Milliliter Spiritus in einer Sprühflasche. Die Pflanze alle drei Tage flächendeckend damit einnebeln.
Öle wie Neemöl (Niemöl) oder auch Teebaumöl haben sich als effektiv im Kampf gegen Spinnmilben erwiesen. Auf einen halben Liter Wasser kommen 20 Tropfen Öl, das man mehrmals täglich direkt auf die Pflanzen sprühen sollte.
Nützlinge, die Spinnmilben zum Fressen gern haben, jedoch für die Natur keine negativen Auswirkungen haben, sind sogenannte Nützlinge. Diese sollte man jedoch nur außerhalb der Wohnung anwenden.
Florfliegen, die man vor allem mit einfachen Florfliegenkästen anlocken kann, lieben Spinnmilben. Aber auch bestimmte Arten von Raubmilben sind gegen Spinnmilben wirkungsvoll.
Gallmücken können ebenfalls dabei helfen, Pflanzen von Spinnmilben zu befreien. Pflanzen wie Kamille und verschiedene Kräuter locken Gallmücken an, die sich daraufhin im Garten niederlassen und Spinnmilben schon im Anfangsstadium bekämpfen.
Damit es erst gar nicht zu einem Befall mit Spinnmilben kommen kann, empfiehlt es sich, einige Verhaltensweise in die Garten- und Pflanzenpflege zu integrieren, die die Pflanze stärkt und resistenter gegen Spinnmilben macht.
Viel düngen hilft viel - in diesem Fall leider nicht! Zu viel Stickstoffdüngung schwächt die Pflanze und macht sie gegenüber Schädlingen wie Spinnmilben anfälliger. Besser ist es, organische Dünger zu nutzen und mit einer Stickstoffgabe zurückhaltend zu sein!
Spinnmilben lieben es warm und trocken. Hat man ein Gewächshaus, so kann man die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in der Regel steuern. Man sollte darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig ist und die Temperaturen maximal 20°C haben. Dann erschwert man Spinnmilben, sich zu entwickeln.
Vor allem im Herbst und Winter scheinen Spinnmilbenpopulationen regelrecht zu explodieren. Daher ist es wichtig, alle Pflanzen regelmäßig auf einen möglichen Befall hin zu kontrollieren. Plant man, Kübelpflanzen im Winter in die Wohnung zu stellen, sollte man vorher genauestens untersuchen, ob sich nicht Spinnmilben in Astgabelungen und an Trieben häuslich eingerichtet haben. Falls dem so ist, kann man vor dem Umzug in die vier Wände die Pflanze gegen Spinnmilben behandeln.
Nicht nur ist Gießen wichtig für das Leben der Pflanze - ist eine Pflanze gut gegossen, stellt sie für Spinnmilben kein gefundenes Fressen dar. Da Spinnmilben trockene Pflanzen bevorzugen, werden sie um regelmäßig gegossene Pflanzen eher einen Bogen machen.
Obstbäume sind besonders gefährdet vor Spinnmilben. Man kann jedoch im Herbst die Stämme kalken und dafür Sorge tragen, dass die Stämme der Obstbäume nicht beschädigt sind.
Wir sprechen nicht davon, dass Sie einen tropischen Luftfeuchtigkeitszustand in Ihrem Wohnzimmer aufrecht erhalten sollen. Eine Schale mit Wasser auf der Heizung oder ein Verdunster am Heizkörper genügen für eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit im Herbst und Winter. Das mögen Spinnmilben überhaupt nicht. Allerdings sollte es nicht zu feucht sein, da sich sonst Schimmel an den Wänden bilden kann!
Ebenfalls empfiehlt es sich, die Pflanzen in kühleren Räumen wie Speisekammer, Schlafzimmer, Gästezimmer o.ä. überwintern zu lassen.
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