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Waldansicht im Sommer

Die Hirschlausfliege – ist der Stich für den Mensch gefährlich?

Sind Hirschlausfliegen genauso gefährlich wie Zecken?

Hirschlausfliegen werden häufig mit Zecken verglichen. Sie befallen vorwiegend Tiere des Waldes wie Rehe, Wildschweine und Hirsche. Jedoch ebenfalls Pferde, Hunde und Menschen werden von ihnen als Wirt genutzt. Aber Vorsicht! Zwei Dinge haben sie den gefährlichen Zecken voraus: Sie sind weitaus agiler und können fliegen. Dies macht sie umso gefährlicher, da vermeintliche Wirte von den Parasiten einfacher kontaminiert werden können. Beißt die Hirschlausfliege dann zu, um wie die Zecke Blut zu saugen, ist dies nicht nur schmerzhaft, sondern kann beim Menschen und Tieren ebenfalls starke allergische Reaktionen auslösen. Ein weiteres Problem sind die rapid ansteigenden Populationen dieser Parasiten. Verantwortlich hierfür sind die wärmeren Temperaturen, die das ganze Jahr über herrschen. 

Was sind Hirschlausfliegen?

Jeder kennt die Gefahr, die von Blutsaugern wie Zecken ausgeht. Jedoch macht sich mittlerweile ein weiterer Parasit in Deutschland breit, dessen Namen noch nicht in aller Munde ist. Die Rede ist von der Hirschlausfliege (Lipotena cervi). Die Parasiten sind vorwiegend im Spätsommer und im Herbst aktiv. Zu dieser Jahreszeit sind sie vermehrt in ihrem bevorzugten Lebensraum, dem Wald, anzutreffen. Aber wie sehen die lästigen Plagegeister aus und wie gefährlich können sie dem Menschen und seinen Haustieren wirklich werden? Eine weitere Frage, die jeden bestimmt genauso auf den Lippen brennt: Was können wir gegen diesen bedrohlichen Neuankömmling tun?

Aussehen

Die Hirschlausfliege, auch als Hirschlaus bekannt, hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Gemeinen Stubenfliege. Erst von Nahem werden ihr spitzer Stechrüssel sowie die sich an den insgesamt sechs Beinen befindenden Haken sichtbar. Die Parasiten werden etwa sechs Millimeter groß, sind von rotbrauner Farbe und besitzen einen abgeplatteten Körperbau. Sie gehören zur Familie der Lausfliegen (Hippoboscidae).

Vorkommen und Lebensraum

Die ursprüngliche Heimat der Hirschlaus sind die Wälder Europas, Nord-Chinas sowie Sibiriens. In der letzten Zeit sind die Blutsauger ebenso vermehrt in Deutschland anzutreffen und machen dort mit ihrer Anwesenheit Säugetieren wie sämtlichen Hirscharten, Wildschweinen, Dachsen und auch immer häufiger dem Menschen und ihren vierbeinigen Freunden das Leben schwer. 
Besonders Kiefer- und Eichenwälder werden von ihnen bewohnt. Aber auch in Mischwäldern sind sie ab und an zu finden. Dort begeben sie sich fliegend auf die Suche nach einem passenden Wirt. Sind die Insekten fündig geworden, krallen sie sich mit ihren mit Widerhaken besetzten Beinen an ihrem Opfer fest, um anschließend Blut zu saugen. Aber nicht nur das: Als ob die Hirschlaus schon im Voraus weiß, dass sie ihren Wirt nicht mehr verlassen wird, wirft sie noch bevor sie zubeißt, ihre Flügel ab

Fortpflanzung

Hat das Weibchen ein passendes Opfer gefunden und zugestochen, saugt sie so lange, bis ihr Hinterkörper ähnlich wie bei der Zecke anschwillt und kugelrund wird. Anschließend sucht sich die weibliche Hirschlaus ein Männchen, um sich zu paaren. 
Die weibliche Hirschlaus bringt bereits lebende Larven (Viviparie) zur Welt, die aber nicht auf dem Wirt verweilen, sondern auf den Boden fallen und sich dort verpuppen. In der Zeit von August bis November kommt es dann zum Schlupf der adulten Parasiten. Sie begeben sich direkt danach auf die Suche nach einem geeigneten Wirt. Frostige Temperaturen überleben die in ihrem Kokon überwinternden Larven jedoch nicht.

Hirschlausfliege – ihre Larve ist nicht kälteresistent! 

Die kleinen Larven der Hirschlaus sind äußerst kälteempfindlich. Frostige Temperaturen überleben die in ihrem Kokon zu adulten Hirschlausfliegen heranwachsenden Parasiten somit nicht. Aufgrund dieser Tatsache haben kalte Winter den Vorteil, dass im darauffolgenden Herbst weniger Hirschläuse in Wald und Flur anzutreffen sind. Mangels Nachkommen werden dann auch im anstehenden Jahr weniger Hirschlausfliegen dem Menschen und den Tieren das Leben schwer machen. 

Allerdings begünstigen die immer wärmeren Winter die Ausbreitung der Parasiten. Was dies für Deutschland bedeutet, ist offensichtlich: Die Hirschlausfliege kann sich immer weiter ausbreiten! Einzig und allein ein harter Winter mit Minustemperaturen kann die Insekten in ihre Schranken weisen. Eine Meldepflicht gibt es in Deutschland für die Hirschlaus nicht. Deswegen existiert auch keine offizielle Datenerfassung zu ihrer Verbreitung wie zum Beispiel bei den Zecken.

Warum sind Hirschlausfliegen so gefährlich?

Das Gefährliche an der Hirschlaus ist, dass sie häufig unentdeckt bleibt. Hat sie sich erst einmal auf ihrem Wirt niedergelassen, verliert sie ihre Flügel und bahnt sich schnurstracks ihren Weg zur Hautoberfläche ihrer Opfer, um dort, ganz flach an die Haut gedrückt, zuzustechen. Aufgrund ihrer starken Widerhaken, die sich an ihren Beinen befinden, ist es für das kontaminierte Tier unmöglich, die Parasiten durch Abschütteln wieder loszuwerden. Hat die Hirschlaus ihren Wirt einmal kontaminiert, verlässt sie ihn von allein nicht mehr: Sie lebt dort als blutsaugendes Insekt bis zu ihrem Tod. Und dies ist eine ganz schön lange Zeit. Denn Hirschläuse haben eine Lebenserwartung von ungefähr dreizehn Monaten
Auch Menschen, die von der Hirschlaus befallen werden, haben so ihre Mühe, die unangenehmen Tierchen aus den Kopfhaaren wieder herauszubekommen. Denn genau diese Stelle und der Nackenbereich werden von der Hirschlaus als Angriffsziel besonders gern genutzt. Fakt ist: Ein Stich der kleinen Parasiten darf nicht unterschätzt werden. Denn nicht nur Waldbewohner wie Zecken sind Überträger von Bakterien. Auch der Biss einer Hirschlausfliege kann unangenehm und in manchen Fällen sogar gefahrvoll enden.

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  • Hirschlausfliege – Biss wird vom Menschen kaum wahrgenommen

    Hirschlausfliegen attackieren Tiere und Menschen geradezu. Auf der Suche nach einem passenden Wirt umschwirren sie die auserkorenen Opfer erst einmal, um sich dann blitzschnell auf ihnen niederzulassen. Im Gegenteil zum Hund oder Pferd, die den Angreifer im Bruchteil einer Sekunde bemerken und auf eine Attacke und einen Stich sofort panisch reagieren, nehmen Menschen den Biss der Hirschlaus fast überhaupt nicht wahr. Einzig und allein die im Anschluss auftretenden Symptome weisen auf einen möglichen Befall hin.

    Hirschlausfliegen Biss – Mensch reagiert mit folgenden Symptomen

    Insbesondere Waldarbeiter und Spaziergänger, die sich häufig im Wald aufhalten, werden von der Hirschlausfliege angefallen. Aufgrund der Tatsache, dass die Tiere beim Menschen besonders häufig den Nacken- und Kopfbereich befallen, sind Personen mit langen Haaren besonders gefährdet. Warum das so ist? Die Parasiten können sich schneller verkriechen und haben eine größere Chance zuzustechen als bei kurzhaarigen Personen. Folgende körperlichen Reaktionen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden:

    Hirschlausfliegen-Ausschlag / Hirschlaus-Dermatitis

    Wurde der Mensch gebissen, kommt es zu Schwellungen rund um die Einstichstelle. Sie sind vergleichbar mit einem schmerzhaften Bluterguss und jucken ungemein. Aber leider hat der Biss der Parasiten noch mehr Auswirkungen, die bei Weitem unangenehmer sind: Es kann zu schmerzhaften Hautausschlägen in Form von Pusteln oder sogar Ödemen und Eiterungen kommen. Aufgrund der Tatsache, dass das Gift der Hirschlaus über die Lymphdrüsen des menschlichen Körpers nur sehr langsam abgebaut wird, verläuft der Heilungsprozess in der Regel nicht so schnell wie gewollt. Er kann sogar bis zu einem Jahr andauern und extreme dermatologische Probleme verursachen.

    Die Bakterien, die bei einem Stich der Parasiten übertragen werden, sind nicht zu unterschätzen. Die Rede ist vom lange Zeit relativ unbekannten Bartonella schoenbuchensis-Bakterium. Vermutet wird, dass er beim Menschen nicht nur schmerzhafte Ausschläge, sondern ebenfalls eine gefährliche Herzentzündung auslösen kann. Ein direkter Zusammenhang, dass der Biss der Hirschlaus der Auslöser dafür ist, ist jedoch noch nicht wissenschaftlich bewiesen. Treten eitrige Hautausschläge auf und kommt es zu unerklärlichen Fieberschüben, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden!

    Hirschlausfliege – Hunde werden auch befallen

    Wird der Hund von den Parasiten attackiert und gestochen, äußert er dies durch ein auffälliges Verhalten. Die Vierbeiner weigern sich dann meistens weiter zu laufen und reagieren regelrecht panisch. Aufgrund der Tatsache, dass die Hirschlausfliege bevorzugt den Rutenansatz und den Rücken des Hundes befällt, probieren die Fellnasen häufig, sich in ihren eigenen Schwanz zu beißen und versuchen ebenso, durch hektisches Herumwälzen auf dem Boden die Insekten abzuwehren. 

    Aber auch am Bauch oder an den Beinen greifen die Blutsauger an. Die Vierbeiner versuchen bei einem Angriff an diesen Körperstellen dann vielfach durch Lecken und Kratzen sich gegen den Parasiten zu wehren. In den meisten Fällen leider ohne großen Erfolg. In Situationen wie diesen kann nur der Mensch durch schnelles Handeln einen möglichen Stich verhindern. Diese Maßnahmen bewahren Hunde davor, gestochen zu werden:

    1. Nissenkamm: Wurde der Hund beim Waldspaziergang kontaminiert, sollte sein Fell am besten sofort mithilfe eines sogenannten Nissenkamms sorgfältig durchgekämmt werden. Denn solange die Parasiten noch im Besitz ihrer Flügel sind, können sie sich nicht so schnell bewegen wie ohne und sind somit einfacher zu fangen.
    2. Baden: Auch ein gründliches Bad hilft dabei, die Hirschlaus aus dem Fell des Tieres zu entfernen. Eines sollte hierbei jedoch beachtet werden: Erstens muss die Prozedur so schnell wie möglich stattfinden und zweitens sehr gründlich durchgeführt werden.

    Auch für Hunde ist der Stich der Hirschlaus schmerzhaft und kann wie beim Menschen zu eiternden Hautentzündungen und Fieber führen. In Fällen wie diesen ist der Besuch beim Tierarzt unumgänglich.

    Die Hirschlausfliege – Pferde reagieren folgendermaßen auf einen Biss

    Auch Pferde werden von der Hirschlaus angeflogen. Die stolzen Warmblüter reagieren darauf in den häufigsten Fällen mit größter Unruhe. Typische Anzeichen, dass sie von den Parasiten geplagt werden, ist, dass sie sich an Gegenständen reiben oder sich selber beißen. Aber was können Pferdebesitzer tun, um die lästigen Blutsauger von ihren Tieren zu eliminieren? Folgende Maßnahmen halten die Insekten fern und vertreiben die Hirschlaus, bevor sie sich festsaugen kann:

    1. Pferdedecken: Fliegendecken schützen das Tier vor vermehrten Angriffen.
    2. Starkes breites Klebeband: Das Panzerband mit der klebenden Seite nach außen um die Hand wickeln. Wird die Fliege im Fell des Tieres sichtbar, muss nach ihr geschlagen werden. Die Hirschlaus bleibt dann am Klebeband haften und kann beseitigt werden. Ohne Flügel sind die Parasiten äußerst flink. Darum muss alles zügig geschehen.
    3. Wasser: Reagiert das Pferd panisch und ist kaum mehr zu beruhigen, können die Insekten mithilfe eines kräftigen Wasserstrahls vom Körper des Tieres gespritzt werden. Um das Herz-Kreislauf-System des Pferdes nicht zu überlasten, ist es wichtig, das Tier langsam an den kalten Guss zu gewöhnen.

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