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Mücken gibt es seit geschätzt 40 Millionen Jahren. Die kleinen Insekten, von denen nicht alle blutsaugend sind, haben sich im Laufe der Evolution perfekt an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Sei es die Eiszeit oder eine extreme Dürre - Mücken verstehen es, auch in für sie feindlicher Umgebung zu überleben. Solange nur eine einzige Mückenpopulation irgendwo überlebt, gibt es im darauffolgenden Jahr in den warmen Jahreszeiten wieder Scharen von Mücken.
Gesichert ist diese Nummer nicht, jedoch geht man weltweit von etwa 3500 verschiedenen Mückenarten aus. Allein in Deutschland leben 50 von ihnen. Von ihnen sind nur wenige für den Menschen gesundheitsschädlich, jedoch gelangen auch tropische Mückenarten immer mehr in unsere Breiten. Diese können durch ihren Stich Krankheiten wie Malaria oder das Dengue-Fieber übertragen.
Die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens) kommt überall auf der Welt vor. Sie misst zwischen drei und sieben Millimeter und ist in Deutschland die am häufigsten vorkommende Mückenart. Sie ist vor allem abends zur Dämmerung aktiv.
Die Ringelmücke (Culiseta annulata) ist um einiges größer als die Gemeine Stechmücke. Sie kann zwischen 10 und 13 Millimeter groß werden und wird daher auch als Große Hausmücke bezeichnet. Ihr gestreifter Körper erinnert stark an die Asiatische Tigermücke. Sie kommt vor allem in Nordeuropa vor und liebt die Nähe zu menschlichen Wohnorten. Ihr Stich kann Krankheitserreger wie das Tahyna-Virus übertragen.
Die Rheinschnake (Aedes vexans) gehört zu den Überschwemmungsmücken, die immer dann auftreten, wenn es zu Hochwasser und Überflutungen kommt. Es gibt verschiedene Arten von Überschwemmungsmücken, die überall auf der Welt vorkommen. Je nach Lebensort übertragen sie durch ihren Stich verschiedene Krankheiten wie bspw. Viren, die eine Enzephalitis auslösen können.
Bartmücken (Ceratopogonidae) sind auch unter dem Namen Gnitzen bekannt. Sie sind verhältnismäßig klein, da sie nur vier Millimeter groß werden. Im Gegensatz zur Gemeinen Stechmücke, die einen länglichen Körper hat, besitzt die Bartmücke eine hochgewölbte Rückenpartie. Diese Mückenart kommt vor allem spät abends und nachts vor und wird speziell für Tiere gefährlich. Sie kann bei Rindern zur Blauzungenkrankheit führen.
Kriebelmücken haben einen gedrungenen Körper und sind winzig klein. Vom Aussehen her erinnern sie stark an Fliegen. Im Gegensatz zu anderen Mückenarten ritzen Kriebelmücken die Haut ihres Opfers regelrecht auf, um an Blut zu gelangen, was für Betroffene sehr schmerzhaft sein kann. Kriebelmücken leben vorrangig in der Nähe von fließendem Gewässer. Mehr Informationen zu Kriebelmücken finden Sie hier.
Die ersten Exemplare der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopticus) wurden 2004 gesichtet. Seitdem breitet sich diese Mückenart, die eigentlich in subtropischen Ländern beheimatet ist, immer mehr aus. Sie überträgt bei ihrem Stich unter Anderem Erreger des Dengue-Fiebers oder Malaria.
Die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) kommt inzwischen ebenfalls wie die Asiatische Tigermücke in Deutschland vor. Sie injizieren bei ihrem Stich große Mengen an Gift und können Krankheiten wie Gelbfieber, das West-Nil-Fieber oder Dengue-Fieber auslösen.
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Vollständige Details anzeigenDie meisten Mückenarten benötigen Gewässer oder sumpfige Böden zur Eiablage. In dieser Umgebung entwickeln sich die Mückenlarven innerhalb einiger Wochen zu adulten Mücken.
Die Larven spielen dabei für das Ökosystem eine wichtige Rolle, da vor allem Fische und Vögel diese als Nahrung sehr gerne fressen.
Jede Mückenart hat ihre eigenen Larven. Diese kann man anhand der Farbe gut voneinander unterscheiden. Mückenlarven dienen unter Anderem als Fischfutter für Fische im Teich oder werden als Köder beim Angeln verwendet.
Nicht alle Mücken, die in der Luft herumschwirren, stechen. Allein die Mückenweibchen benötigen zur Eiablage frisches Blut, da das darin enthaltene Eiweiß zur Eibildung erforderlich ist. Wann und wie oft Mückenweibchen stechen hängt von den äußeren Witterungsbedingungen ab. Sie benötigen warme Temperaturen und sind daher vor allem in warmen Sommern, im Spätsommer und im Frühherbst aktiv. Zu welcher Tageszeit die Mückenweibchen auf Wirtssuche sind, unterscheidet sich von Mückenart zu Mückenart. Einige fliegen vor allem tagsüber, andere bevorzugen die Dämmerung. Dass Mücken von Licht angezogen werden ist übrigens ein Mythos - was Mücken anlockt, sind Gerüche.
Mücken werden vom individuellen Körpergeruch des Menschen entweder mehr oder weniger angezogen. Je mehr der Mensch schwitzt, desto mehr verstärkt sich sein Köpergeruch: Gerüche wie Ammoniak, Harn- und Milchsäure entstehen, sobald der Schweiß auf der Haut zersetzt wird. Da dies jedoch immer individuell ist, ziehen einige Menschen Mücken mehr an als andere.
Auch die Atemluft, die Tiere und Menschen ausstoßen, kann sehr anziehend auf Mücken sein: je mehr Kohlendioxid darin enthalten ist, desto besser für die Mücken. Daher werden Schwangere beispielsweise auch öfters gestochen, da sie für sich und das ungeborene Kind atmen und daher mehr Kohlenstoffdioxid ausstoßen.
Hat eine Mücke ihr Opfer gefunden, so sticht sie zu (Kriebelmücken ritzen hingegen die Haut auf) und saugt Blut. Dabei sondert sie Speichel ab, der blutgerinnungshemmende Stoffe enthält und die Wunde betäubt.
Das Immunsystem des Wirts reagiert hingegen auf den eindringenden Speichel und sondert Histamin aus. Dieser erweitert die Gefäße und sorgt für eine Schwellung rund um die Einstichstelle sowie Juckreiz.
Damit Keime nicht in die kleine Wunde gelangen, sollte man es tunlichst vermeiden, sich zu kratzen. Sonst können auf der Haut befindliche Bakterien durch die Kratzbewegung in den Körper gelangen und Entzündungen oder eine Blutvergiftung auslösen.
Leider kommt es immer wieder zu Infektionen, die durch Mückenstiche hervorgerufen werden. Aufgekratzte Mückenstiche führen nicht selten zu Lymphödemen. Diese entstehen, wenn Bakterien (Streptokokken) in die Lymphbahnen gelangen und sich dort vermehren. Lymphe kann nicht mehr richtig abfließen und staut sich unter der Haut. Wucherungen und Entzündungen sind nicht selten die Folge.
Weitaus bedrohlicher sind hingegen Blutvergiftungen, die entstehen, wenn Keime in den Blutkreislauf gelangen. Dabei kämpft das Immunsystem gegen die eingedrungenen Keime und schädigt dabei auch die körpereigenen Zellen. Bemerkt man nach einem Mückenstich stark erhöhtes Fieber, einen hohen Puls und Verwirrtheit, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Unbehandelt führt eine Blutvergiftung oft zum Tod.
Nach einem Mückenstich gibt es einige Verhaltensregeln, die man beachten sollte, um die Gefahr einer Folgeinfektion so gering wie möglich zu halten. Besonders wichtig ist es, dem Juckreiz zu widerstehen und die betroffene Hautstelle in Ruhe zu lassen. Kühlen mit Eiswürfeln oder kaltem Wasser hilft, den Juckreiz etwas zu mindern.
In Apotheken gibt es spezielle Gels und Cremes gegen Mückenstiche, die allergische Reaktionen unterdrücken und ebenfalls den Juckreiz lindern. Reagiert man allergisch auf Mückenstiche, sollte man immer Antihistaminika dabei haben und diese ggf. einnehmen.
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