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Jeder hat sie garantiert schon einmal gesehen: Kleine braune Mücken, die an Fliegen erinnern, relativ schlecht fliegen können und sich bevorzugt in einer humiden Umgebung aufhalten. Feuchte Badezimmer, schlammige Dachrinnen sowie modrige Abflüsse, Kläranlagen und Gullys sind für sie der perfekte Lebensraum. Genau aus diesem Grund stellen sich den meisten von uns die Nackenhaare auf, wenn wir die kleinen Tierchen auch nur sehen. Aber wie wird man die ekelhaften Insekten wieder los und welche Maßnahmen können ergriffen werden, dass es erst gar nicht zu einem Befall durch die ekelerregenden Schmetterlingsmücken kommt?
Schmetterlingsmücken (Psychodidae) beziehungsweise Mottenmücken sind Insekten. Sie gehören zu den Zweiflüglern (Diptera) und sind eine Unterordnung der Mücken (Nematocera). Aufgrund ihres bevorzugten Lebensraums werden sie auch als Gully- oder Abortfliege bezeichnet. Aber wie sehen Abortfliegen aus?
Schmetterlingsmücken sind braun und erreichen eine Größe zwischen 1,5 bis 2,5 Millimeter. Die dunkel eingerahmten Spitzen ihrer Flügel sind behaart und mit einer akkuraten Linie von kleinen weißen Tupfen ausgestattet. Beim genauen Betrachten werden auf jedem einzelnen der relativ breiten Flügel zwei schwarze Punkte sichtbar. Betrachtet man sie aus der Vogelperspektive besitzen sie im Ruhezustand eine herzförmige Form. Daher sind sie ebenso unter dem Namen Herzmücken bekannt. Übrigens: Weiblichen Abortfliegen lassen sich von den Männchen sehr gut unterscheiden. Denn wie so oft in der Natur sind die Weibchen weitaus unauffälliger in der Farbgebung als die männlichen Tiere.
Die rotbraunen Larven der Abortfliege sind mit ihren vier Millimetern deutlich größer als die adulte Mücke. Ein auffallendes Merkmal, das ihre Herkunft offenlegt, ist eine nicht zu übersehende Kopfkapsel.
Abortfliegen sind auf der ganzen Welt verbreitet. Deutschlandweit sind circa 110 Arten bekannt. Sie ernähren sich von Algen, Pilzen und Bakterien. Genau aus diesem Grund trifft man sie überall dort, wo es nass und humid ist. Wie bereits erwähnt, können dies Orte wie verschlammte Dachrinnen, Gullys, feuchte, vermoderte Blumentöpfe sowie verdreckte Abflüsse und Jauchegruben sein.
Obwohl Abortfliegen unsaubere Lebensräume bevorzugen, bedeutet dies jedoch nicht, dass sie nur in einem verdreckten Haushalt auftauchen. Angezogen werden sie vom fauligen Geruch verstopfter Abflussrohre oder Abwasserkanäle. Der Weg in die Innenräume des Menschen ist für sie dann ein Leichtes: Aufgrund ihrer minimalen Größe reichen ihnen nämlich schon kleinste Öffnungen aus, um ins Haus oder in die Wohnung zu gelangen. Dort angekommen sieht man sie häufig reglos an den Zimmerwänden verharren.
In der freien Natur bevorzugen sie Lebensräume wie den Wald. Dort leben sie im Boden und ernähren sich von Pilzen sowie Tierkot und Aas. Wird bedacht, dass es einige Exemplare wie zum Beispiel die Abortmücke gibt, welche, angezogen durch den Geruch von Kot und Urin, vorwiegend in verdreckten Toiletten oder Kläranlagen hausen oder sich gerade auf einem Pferdeapfel oder einer Tierleiche tummelten, kann es einem beim Gedanken an die Schmetterlingsmücke schon einmal ganz anders werden.
Weibliche Abortfliegen werden vom Geruch von Kot und Harn angelockt und legen ihre Eier in der Nähe der Geruchsquelle ab. Häufig sind dies feuchte Orte wie Abwasserrohre, Abflüsse, Jauchegruben oder Kläranlagen, die sie zur Eiablage nutzen. Aber auch schmutziges Abwasser, Pferdeäpfel oder andere Exkremente benutzen sie als Brutstätte. Nach dem Schlupf durchlaufen die Insekten bis zu ihrer Verpuppung mehrere Larvenstadien. In dieser Zeit ernähren sich die Larven von fauligem organischem Substrat, welches ihnen an ihrer Geburtsstelle in Hülle und Fülle zur Verfügung steht.
Gut zu wissen: Da Schmetterlingsmücken den Geruch von Jauche lieben und durch ihn magisch angezogen werden, nutzen sie zur Eiablage ebenfalls eine Pflanzenart: Die Rede ist vom Aronstab. Sie verströmt einen vergleichbaren Geruch und wird aufgrund dessen häufig vom Weibchen der Abortfliege als Brutstelle genutzt. Auch hier verlassen die Larven ihren Schlupfplatz nicht. Somit findet die vollständige Entwicklung vom Ei bis zum adulten Insekt in der Blüte statt.
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Schmetterlingsfliegen treten häufig in großen Populationen auf. Aufgrund dessen, dass sie sich das ganze Jahr über vermehren, können sie schnell zur Plage werden. Eine Tatsache lässt uns etwas aufatmen: Die in Deutschland lebenden Arten können nicht beißen oder stechen! Die anderen Auswirkungen bei einem Befall sind hingegen besorgniserregend und offenbaren, warum bei einer Kontamination durch die Abortfliegen sofort gehandelt werden muss.
Schmetterlingsmücken können aufgrund ihres Lebensraums gefährliche Bakterien auf den Menschen und seine Haustiere übertragen. Dies macht sie zu einer Gefahr, welche nicht unterschätzt werden sollte. Wurden Abortfliegen in den eigenen Wänden entdeckt, sollten nicht geschützt gelagerte Lebensmittel unbedingt entsorgt werden.
Des Weiteren sind die Mücken in der Lage, das antibiotikaresistente Bakterium Acinetobacter baumannii zu übertragen. Bei geschwächten Personen, wie zum Beispiel Patienten in Krankenhäusern oder älteren Menschen in Pflegeheimen kann eine Übertragung sogar zum Tode führen.
Diverse Arten der Schmetterlingsmücke, welche aber hauptsächlich in tropischen Ländern vorkommen, stechen und sind Überträger von Malaria. Ebenso Infektionskrankheiten wie unter anderem die sogenannte Orientbeule kann durch einen Stich durch die Mücke ausgelöst werden.
Auch unseren vierbeinigen Fellnasen kann die Abortmücke gefährlich werden. Es ist bewiesen, dass die Zweiflügler das Leishmaniose-Bakterium auf Hunde übertragen können. Wurde das Haustier mit Leishmaniose infiziert, kann dies tragisch enden: Haut- sowie Haarveränderungen und Nierenversagen mit Todesfolge sind keine Seltenheit.
Genau aus diesem Grund ist ein Befall mit der Abortfliege nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn sie klein und ihr Erscheinungsbild harmlos ist, birgt ihre Anwesenheit eine große Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier.
Abortfliegen, die im Haus oder der Wohnung leben, legen ihre Brutplätze häufig in Abflüssen an, in denen sich Ablagerungen wie Seifenreste, Haare oder andere Rückstände angesammelt haben. In den meisten Fällen ist ein verstopftes Abflussrohr nicht sofort ersichtlich. Sieht man jedoch adulte Tiere an den Wänden sitzen, befindet sich in der Regel nicht weit entfernt ihr Brutplatz. Um dem Übel auf die Schliche zu kommen, gibt es eine effektive Methode: Einfach den Abfluss mit gewöhnlichem Klebeband zukleben. Haften am nächsten Tag Insekten am Band, handelt es sich garantiert um einen Befall mit der Schmetterlingsmücke. Aber nicht nur im Abflussrohr vom Wasch- oder Spülbecken befinden sich viele Ablagerungen, die den Mücken als Brutstätte dienen. Ebenfalls Abwasserrohre von der Toilette nutzen die ekligen Tierchen, um ihre Eier abzulegen.
Adulte Abortfliegen ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pflanzensäften. Anders hingegen ihre Larven: Sie bevorzugen verwesende und organische Substanzen. Aus diesem Grund suchen Schmetterlingsmücken für die Eiablage Orte wie Jauchegruben, Kläranlagen sowie die Kanalisation auf. Angezogen werden sie vom Geruch von Kot und Urin. Wurden die kleinen braunen Larven in der Toilette entdeckt, ist dies jedoch kein Anzeichen dafür, dass es sich um einen vernachlässigten Haushalt handelt, sondern einzig und allein ein Hinweis darauf, dass die Rohre verstopft sind und von unschönen Ablagerungen befreit werden sollten. Da das hauptsächliche Problem meistens in den unendlichen Tiefen der Abläufe sowie Abwasserrohre zu finden ist, sollte für eine effektive Bekämpfung der Mücke ein professioneller Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden.
Ob im Außenbereich oder in den Innenräumen: Hausmittel können einen Befall durch die Schmetterlingsmücke verhindern und ebenfalls die Entwicklung der kleinen Larven im Keim ersticken. Folgende Maßnahmen führen zum Erfolg.
Die regelmäßige Reinigung der eigenen vier Wände ist für die meisten Menschen ein selbstverständliches Ritual. Bevorzugte Lebensräume der Abortfliege dürfen dabei nicht vergessen werden:
Wurden Abortfliegen in der Wohnung entdeckt, sollten als Erstes die ausgewachsenen Mücken beseitigt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Tiere sehr behäbig sind und außerdem nicht besonders gut fliegen können, bedeutet ihre Eliminierung kein großes Unterfangen. Hierfür die überwiegend an den Wänden verharrenden Mücken mithilfe eines Staubsaugers entfernen. Anschließend ist darauf zu achten, dass der Staubsaugerbeutel nach der Bekämpfungsmaßnahme außerhalb des Hauses entsorgt wird.
Bei der Brut der Schmetterlingsmücke braucht es allerdings etwas mehr Aktivitäten, um sie effektiv zu bekämpfen. Folgende Methoden führen zum Erfolg:
Dieses Hausmittel löst Verstopfungen und bekämpft die Larven der Abortfliege: Einfach zwei Esslöffel Speisesalz mit einem Esslöffel Backpulver vermischen und in zwei Deziliter Essig auflösen. Anschließend die Lösung in den Ablauf gießen und am besten über Nacht wirken lassen. Am nächsten Morgen einen Liter kochendes Wasser nachgießen und den Abfluss noch einmal gründlich auswischen.
Klebeband dient nicht nur zur Identifikation eines Befalls, sondern ebenso als Bekämpfungsmethode. Hierfür überall dort, wo bereits Mücken entdeckt wurden, Klebeband befestigen. Denn wurden erwachsene Insekten gesichtet, sind die Larven nicht weit entfernt. Wie bereits erwähnt können die Tierchen nicht besonders gut fliegen. Sie bleiben auf dem Band, haften und verenden.
Schmetterlingsmücken gelangen in den meisten Fällen durch geöffnete Türen und Fenster in die Innenräume des Menschen. Fliegengitter verhindern das Eindringen von Abortfliegen und anderem unerwünschtem Getier.
Circa einmal in der Woche einen Liter kochendes Wasser in die Abflüsse gießen. Ablagerungen, welche der Schmetterlingsmücken-Larve als Lebensgrundlage dienen, werden beseitigt und ein Befall dementsprechend minimiert.
Da die Brutstätten der Insekten in vielen Fällen nicht gut erreichbar sind und somit nicht optimal gereinigt werden können, ist ein Anruf beim Klempner äußerst sinnvoll. Denn befindet sich die Brutstätte der Abortfliege an Stellen, die für den Betroffenen schlichtweg nicht zu erreichen sind, kann ein Befall nicht zu einhundert Prozent beseitigt werden und die Schädlinge kehren immer wieder zurück. Fachleute hingegen haben gegenüber Laien die erforderliche Erfahrung und das nötige Werkzeug, um eine Kontamination durch die Schmetterlingsmücke restlos und dauerhaft aus der Welt zu schaffen.
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