Ratgeber & Hintergrundinfos
Was sind Milben?
Milben gehören zur Gattung der Spinnentiere und sind winzig klein. Die kleinste Milbe misst gerade einmal 0,1 Millimeter, die größte 0,7 Millimeter. Inzwischen sind sie auf der ganzen Welt zu finden, da sie sich perfekt an ihre Umgebung anpassen können. Etwa die Hälfte der 50.000 verschiedenen Milbenarten leben unter der Erde und ernähren sich dort von Wurzeln, Faserresten und anderen pflanzlichen Bestandteilen. Die andere Hälfte lebt meist parasitär oberirdisch und braucht zum Überleben Blut eines Wirtes. Die meisten Milben suchen sich Tiere als Wirt aus. Das können Wildtiere wie Hasen, Füchse, Hirsche oder Rehe sein. Allerdings werden auch immer wieder Haustierarten wie Hunde, Katzen, Kaninchen oder auch Wellensittiche befallen.
Manche Milben bleiben unentdeckt, da sie keinerlei Symptome hervorrufen und das befallene Tier nicht beeinträchtigen. Viele Milben verursachen jedoch einen starken Juckreiz, Hautausschläge, Ekzeme, Quaddeln und Pusteln und gerötete Hautstellen.
Räude
Während Ohrmilben und Haarbalgmilben von Haustieren relativ gut toleriert werden, führen Raubmilben bei einigen Tieren zu einer verstärkten Schuppenbildung und Verkrustung. Räude, die bekannteste Milbenerkrankung, hingegen erleben Hund und Katze gleichermaßen als quälend und kann sogar einen tödlichen Verlauf nehmen.
Wird von Räude oder Krätze bei der Katze gesprochen, ist die Rede von einer Hautkrankheit mit entzündeten, nässenden und teilweise verkrusteten Stellen. Diese Milbenerkrankung ist bereits bei über 100 Säugetierarten nachgewiesen worden und betrifft hauptsächlich Wildtiere und leider auch Haustiere, die sich die Milbenart beim Spaziergang im Unterholz leicht einfangen kann. Diese Seuche ist ansteckend und wurde in einigen Fällen auch beim Menschen nachgewiesen. Da der Mensch jedoch nicht der bevorzugte Wirt der Milbe ist, stirbt diese nach einiger Zeit von alleine ab. In Österreich ist das Auftreten der Räudemilbe bei einigen Nutztierrassen anzeigepflichtig und in der Schweiz ist sie als eine „zu bekämpfende Seuche“ in die Gruppe 3 der Tierseuchen eingestuft.
Räude wird von der Raubmilben wie der Krätzmilbe (lat. Sarkoptes) ausgelöst. Ein anderer Name für diese Milbenart ist Grabmilbe. Sie gräbt, wie der Name vermuten lässt, Gänge unter die Haut des Wirtes, in denen sie lebt und ihre Eier ablegt. Eine Ansteckung mit Räude kann über einen direkten Kontakt mit einem anderen Wildtier oder einem anderen Hund passieren. Auch indirekte Kontakte wie zum Beispiel durch Büsche oder Gräser ist möglich, wenn ein infiziertes Wildtier die Erreger dort abgestreift hat. Am Anfang werden Körperteile mit einer dünnen Hautschicht von der Räude befallen, weshalb die ersten Symptome oftmals am Kopf und an den empfindlichen Ohren der Katze auftreten.
Verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung und Abwehr von Milben
Ist eine Katze von Milben befallen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bekämpfung. Neben Spot-On-Präparaten, gibt es auch Medikamente, die dem Tier verabreicht werden können, Shampoos sowie Milbensprays für Katzen.
Alternative Heilmethoden
Immer wieder liest man von alternativen Heilmethoden, die gegen einen Milbenbefall helfen sollen. Von Tierärzten werden Milbenmittel sehr häufig als Bäder, Spray oder Puder angeboten. Milbenpräparate bestehen häufig aus Neurotoxinen, die die Milben schnell abtöten, jedoch auch allergische Reaktionen beim Tier hervorrufen können. Es gibt einige Hausmittel wie Teebaumöl, Geraniol und Margosa-Extrakt haben sich als wirksam erwiesen, da Milben den Geruch nicht ausstehen können und das Tier, sofern es mit diesen Wirkstoffen behandelt worden ist, gar nicht erst befallen.
Anti-Milbensprays sind hilfreich
Spot-On-Präparate und Halsbänder sind umstritten, da ihre Wirkung oftmals bei einem akuten Befall allein nicht ausreichend ist, um alle Milben abzutöten. Sinnvoll dagegen haben sich Shampoos und Sprays erwiesen. Spezielle Shampoos waschen nicht nur Schmutz und Dreck aus dem Fell der Katze , sondern lösen auch Milben ab, die daraufhin im Abfluss verschwinden und das Tier nicht weiter plagen können. Auch Anti-Milbensprays, die vor einem Aufenthalt in der Natur flächendeckend auf das Fell des Tieres aufgetragen werden, sind sehr sinnvoll, da sie Wirkstoffe enthalten, die als Repellent wirken.
Das Anti-Milbenspray für Katzen wird aus einer geringen Entfernung einfach auf das Fell der Katze gesprüht. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass das Fell innerhalb der nächsten Zeit trocken bleibt und der Liebling nicht direkt nach draußen in den Regen marschiert. Zusätzlich dazu sollte die Anwendung nach einem gewissen zeitlichen Abstand wiederholt werden. Um Milben langfristig vom Tier fernzuhalten, kann das Spray wöchentlich angewendet werden. Dabei sollten jedoch die Augen und die empfindliche Kopfregion ausgespart werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
Zusätzlich dazu ist es ratsam, regelmäßig das Fell der Katze auszubürsten, wenn dieser draußen unterwegs war. Hierfür kann eine weiche Bürste genommen werden, mit der das Fell vom Ansatz bis zu den Spitzen in regelmäßigen Zügen ausgekämmt wird. So können mögliche Milben aus dem Fell ausgekämmt werden.