Ratgeber & Hintergrundinfos
Was sind Milben?
Milben gehören zu einer Unterklasse der Spinnentiere. Es gibt etwa 50.000 verschiedene Arten in über 500 Familien. Milben unterscheiden sich im Gegensatz zu Spinnen aufgrund ihrer verschiedenen Lebensweise und Lebensräume untereinander viel stärker. Ein Großteil der Arten lebt im Boden und leistet einen nützlichen Beitrag zur Humusbildung. Andere werden als explizite Nützlinge in der Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau eingestuft, weil sie Schädlinge bekämpfen. Einzelne Milbenarten sind jedoch maßgeblich für Schäden in der Landwirtschaft und Tierhaltung verantwortlich - so auch Vogelmilben, die Wildvögel, Hühner und Ziervögel befallen können. Es werden Rote Vogelmilben und Nordische Vogelmilben unterschieden. Vogelmilben sind bis zu 0,9 mm groß und nüchtern weißlich-grau gefärbt. Erst nachdem sie Blut gesaugt haben, scheint die rote Farbe durch die Körperdecke durch und verfärbt sich mit fortschreitender Verdauung ins Braune.
Lebensweise & Lebensraum
Vogelmilben ernähren sich vom Blut ihrer Wirte – vorzugsweise Vögel. Sie können sich aber auch vom Blut anderer Säugetiere, auch dem der Menschen ernähren, die dann zu sogenannten „Fehlwirten“ werden. Dann spricht man auch von der „Vogelhalterkrätze“. Besonders die Nordische Vogelmilbe ist nicht wählerisch bei seinen Wirten.
Die Nordische Vogelmilbe verbringt ihr ganzes Leben auf dem Wirt, d.h. i.d.R. dem Vogel, und legt ihre Eier an der Basis der Vogelfedern ab. Sie kann aber auch abseits des Wirst bis zu einer Woche überleben. Rote Vogelmilben verlassen ihre Wirte regelmäßig nach jeder Mahlzeit wieder anstatt zwischen den Blutmahlzeiten auf dem Wirt sitzen zu bleiben. Sie halten sich dann bis zur nächsten Mahlzeit in Schlupfwinkeln im Lebensraum der Vögel, z.B. in deren Lege- oder Ruheplätzen auf.
Fortpflanzung & Lebenserwartung
Vogelmilben können 6 Wochen bis 9 Monate alt werden. Zu der längeren Lebenserwartung kommt es, wenn sich das Wachstum und die Entwicklung bei niedrigen Umgebungstemperaturen oder fehlender Nahrungsaufnahmen stark verlangsamen. Tiere ohne jede Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme können bis zu neun Monaten überleben. Während ihres Lebens legen Milben bis zu 300 Eier ab, aus denen Larven schlüpfen, die wiederum mehrere Häutungen durchlaufen bis sie ausgewachsen sind.
Auftreten und Befall erkennen
Von Milben befallene Hühner können deutliche Verhaltensänderungen zeigen (Unruhe, Eiablage außerhalb der Nester, Kannibalismus oder Federpicken) und sich insgesamt sehr gereizt zeigen und sich häufig kratzen. Durch entstehende Entzündungen ist der Befall besonders gut an den Beinen der Vögel durch starke Schwellungen, Verkrustungen und dem Abschuppen oder gar Ablösen von ganzen Hautpartien erkennbar. Weitere Anzeichen können blassere Eidotter sein oder Blutspritzer auf den Eierschalen (Keine Sorge, die Eier sind weiterhin genießbar!). Hat man den Verdacht auf einen Milbenbefall kann man die Tierchen z.B. so aufspüren:
- Durch Anbringen eines weißen Klebebands auf den Sitzstangen der Hühner lassen sich Milben fangen und erkennen.
- Ist es schon zu toten Tieren gekommen, können diese in eine weiße Plastiktüte gepackt werden, in der bei Befall auch die rot-bräunlichen Tierchen sichtbar werden.
Vogelmilben und ihre Folgen
Milbenbefall bei Hühnern kann für die Tiere tödlich sein. Durch das Saugen von Blut und den entstehenden Juckreiz stehen die befallenen Tiere unter Stress. Außerdem können Entzündungen auftreten. Dadurch können Küken, Jungvögel und brütende Vögel verenden. Neben dem Leid der Tiere kommt dann auch noch der wirtschaftliche Schaden durch tote Tiere und Beeinträchtigung der Aufzucht-, Mast- und Legeleistung) hinzu. Außerdem besteht ein weiteres Risiko durch die Parasiten insbesondere für Geflügelzüchter: Durch das geschwächte Immunsystem der befallenen Tiere, sind sie besonders anfällig für andere schwerwiegende Krankheiten.
Wenn Vogelmilben auf den Menschen übergehen und diese unbemerkt beißen, dann kommt es erst nach einigen Stunden zu starken Juckreiz und roten Quaddeln, Papeln oder Bläschen. Häufig treten diese in den Kniekehlen, Ellenbeugen und der Bauchnabelregion auf. Und da die Tierchen den Menschen nach dem Saugen meist wieder verlassen, werden sie meist nicht entdeckt und es kommt zu Fehldiagnosen.
Vogelmilben bekämpfen und loswerden
Da die Bekämpfung von Vogelmilben mit sehr viel Aufwand verbunden ist und enorme Schäden verursachen kann, ist es zunächst am besten, einen Befall wirksam vorzubeugen.
Vorbeugen im Stall
Dazu kann bereits beim Bau und der Gestaltung der Behausung von Hühnern und Ziervögeln auf einiges geachtet werden, um die Versteckmöglichkeiten durch Ritzen etc. für die Milben so gering wie möglich zu halten. Dazu beitragen können
- ein Stall in Massivbauweise
- Roste und deren Auflagen ohne T-Profile
- leicht entnehmbare Nestmatten
- Verzicht auf Holz(nester) im Innenbereich
- Materialien mit glatter Oberflächenstruktur
- Verzicht auf Kunststoff-Kantenschutz
Zusätzlich zum täglichen Entfernen von Verschmutzungen und wöchentlichem Misten sind das regelmäßige Reinigen und monatliche Desinfizieren von Fußboden, Legenester und Sitzstangen im Stall hilfreiche Maßnahmen zur Vorbeugung und um einen kleinen Befall im Keim zu ersticken. Nach dem Desinfizieren ist es auch nützlich, alle bestehenden Schlitze und Spalten mit Silikon aufzufüllen.
Um den Hühnermilben das Leben weiterhin unangenehmer zu machen, bieten sich folgende Maßnahmen an:
- Aufbringen von Branntkalk auf Wände, Böden und Decke (verschließt Ritzen und schreckt ab)
- Sitzstangen an den Enden mit doppelseitigem Klebeband umwickeln (Rote Vogelmilben bleiben hängen und gelangen nicht auf das Huhn)
- Sitzstangen aus Holz regelmäßig mit Speiseöl einlassen, bis alle Poren verschlossen sind (Milben bleiben hängen)
- sämtliche Oberflächen mit dem SILBERKRAFT Milbenspray für Hühner einsprühen, dessen Geruch eine abschreckende Wirkung auf die Vogelmilben hat
Anwendung im Stall: Das SILBERKRAFT Milbenspray gut schütteln und dann im Stall an möglichen Verstecken und Verkehrswegen der Milben das Spray gründlich mit 10 cm Abstand auf Käfig, Sitzstangen, Wasserbäder, etc. sprühen. Bei der Anwendung im Stall anschließend ausreichend lüften. Anwendung alle 1 -2 Wochen wiederholen
Vorbeugen am Huhn
Indirekt kann man die Milben auch von den Hühnern fernhalten, indem man ihnen Spezialfutter verabreicht, dessen ätherischen Düfte und Öle in die Blutbahnen der Hühner gelangen und die Milben abstoßen. Zusätze im Tränkwasser wirken ebenso als Repellent. Durch diese indirekten Maßnahmen sterben die Milben zwar nicht direkt ab, aber sie werden daran gehindert, Blut zu saugen. Dadurch wird ihr Reproduktionszyklus unterbrochen.
Außerdem kann man auch die abstoßende Wirkung von Repellents wie dem SILBERKRAFT Milbenspray für Hühner für sich nutzen. Der Duft des naturinspirierten Wirkstoffs Geraniol schreckt die Parasiten ab. Das SILBERKRAFT Milbenspray für Hühner kann dazu direkt am Huhn und im Stall angewandt werden. Anwendung am Huhn: Das SILBERKRAFT Milbenspray gut schütteln und dann im Abstand von 10 cm gründlich verteilt auf das Gefieder der Tiere sprühen. Augen und Atemwege der Tiere unbedingt aussparen. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass das Gefieder innerhalb der nächsten Zeit trocken bleibt und der Liebling nicht direkt nach draußen in den Regen marschiert. Zusätzlich dazu sollte die Anwendung nach einem gewissen zeitlichen Abstand von ca. 1-2 Wochen wiederholt werden.
Bekämpfen
Das SILBERKRAFT Anti-Milben-Spray dient nicht nur zur Vorbeugung eines Befalls durch seine Wirkung als Repellent (zuverlässiges Vertreiben der Milben), sondern ist auch bei der direkten Bekämpfung eines Befalls durch seine abtötende Wirkung sehr hilfreich. Werden Milben direkt besprüht, sterben diese. Wird jedoch nur die Umgebung von Hühnern wie Sitzstangen und Wasserbad besprüht, hat dies eine vorbeugende Wirkung und sorgt dafür, dass Milben fernbleiben.
Um die Milben am Huhn zu bekämpfen, kann man den Hühnern auch ein Sandbad zur Verfügung stellen und dazu Kieselgur geben. Durch das feine, für die Hühner unbedenkliche Kieselalgen-Pulver werden die Milben angeschlitzt, trocknen aus und sterben ab. Hilfreich ist es auch, es regelmäßig direkt auf die Hühner aufzutragen (Achtung. Nicht in Augen oder Schnabel der Hühner!).
Weitere Informationen zu Milben bei Hühner: https://www.silberkraft.com/blogs/milben/milben-bei-huhnern-erkennen-und-schnell-bekampfen