Parasiten beim Hund – kleine Plagegeister mit großer Wirkung
Parasiten gehören zu den häufigsten Problemen bei Hunden und können das Wohlbefinden deines Vierbeiners erheblich beeinträchtigen. Sie ernähren sich von Blut, Hautpartikeln oder anderen Körperflüssigkeiten und sind für dein Tier extrem unangenehm. Dabei unterscheidet man zwischen Ektoparasiten, die auf der Hautoberfläche leben, und Endoparasiten, die im Körper ihr Unwesen treiben. Die meisten Hundebesitzer haben es hauptsächlich mit Ektoparasiten zu tun: Flöhe, Zecken und verschiedene Milbenarten. Diese Parasiten sind nicht nur lästig, sondern können auch ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Zecken können beispielsweise gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen.
Wo Parasiten auftreten und wie sie leben
Parasiten sind wahre Überlebenskünstler und haben sich perfekt an ihre Umgebung angepasst. Flöhe bevorzugen warme, feuchte Bereiche und können in Teppichen, Polstermöbeln und Hundebetten monatelang überleben. Ein erwachsener Floh verbringt nur etwa 5% seiner Zeit auf dem Wirt – der Rest des Lebenszyklus findet in der Umgebung statt. Deshalb ist eine Umgebungsbehandlung so wichtig.
Zecken lauern in hohem Gras, Büschen und Unterholz auf. Sie können Temperaturen bis zu -20°C überstehen und ohne Nahrung bis zu drei Jahre überleben. Besonders aktiv sind sie bei Temperaturen zwischen 7°C und 25°C und hoher Luftfeuchtigkeit.
Milben haben sich auf verschiedene Lebensräume spezialisiert. Während Sarcoptes-Milben Gänge in die Haut graben und dort ihre Eier legen, leben Demodex-Milben in den Haarfollikeln. Grasmilben hingegen befallen Hunde nur vorübergehend und fallen nach der Nahrungsaufnahme wieder ab.
Warum schnelles Handeln wichtig ist
Ein Parasitenbefall entwickelt sich oft schneller als gedacht. Ein einziger Floh kann täglich bis zu 50 Eier legen, die sich unter optimalen Bedingungen innerhalb von 14 Tagen zu erwachsenen Flöhen entwickeln. Bei einer Raumtemperatur von 20-25°C und hoher Luftfeuchtigkeit explodiert die Population förmlich.
Unbehandelte Parasitenbefälle führen nicht nur zu Juckreiz und Unwohlsein, sondern können auch sekundäre Probleme verursachen. Durch ständiges Kratzen entstehen Hautverletzungen, die sich bakteriell entzünden können. Bei empfindlichen Hunden kann sich eine Flohspeichelallergie entwickeln, die zu chronischen Hautproblemen führt. Besonders gefährlich wird es, wenn Parasiten Krankheiten übertragen. Zecken können über 50 verschiedene Krankheitserreger in sich tragen, darunter Borrelien, FSME-Viren und Anaplasmen. Flöhe können Bandwürmer übertragen und bei Welpen oder geschwächten Tieren zu lebensbedrohlicher Anämie führen.
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Parasiten von deinem Hund abwehren
🦟 Flohspray für die Umgebung: Hält Flöhe aus der Umgebung deines Hundes fern. Das Repellent kann auf Decken, Hundematten und Schlafplätzen angewandt werden. Anwendung: Auf Teppiche, Polster, Hundebetten und andere Textilien sprühen. Wirkeintritt: Langzeitschutz bis zu 3 Monate. Regelmäßige Anwendung alle 4-6 Wochen für optimalen Schutz.
🐕 Flohspray Hunde & Katzen: Direkte Anwendung am Tier, um die Übertragung von Flöhen auf deinen Hund zu verhindern. Anwendung: Gleichmäßig ins Fell sprühen, dabei Augen und Maul aussparen. Wirkeintritt: Wirkung innerhalb von 24-48 Stunden. Bei starkem Befall nach 7-10 Tagen wiederholen.
🎯 Floh- & Zeckenspray für Hunde und Katzen: Kombinierter Schutz gegen Flöhe und Zecken in einem Produkt. Anwendung: Vor Spaziergängen ins Fell sprühen, besonders an Beinen und Bauch. Wirkeintritt: Schutzwirkung hält bis zu 24 Stunden an.
🌱 Grasmilben Ex Hund & Katze: Spezialspray gegen Grasmilben mit Sofort- und Langzeitwirkung. Anwendung: Vor und nach Spaziergängen auf gefährdete Körperstellen sprühen. Wirkeintritt: Sofortschutz und Vorbeugung von Juckreiz und Entzündungen.
🛡️ Milbenspray für Hunde & Katzen: Bekämpft verschiedene Milbenarten durch die repellierende Wirkung von Geraniol bei direkter Anwendung am Tier. Anwendung: Auf betroffene Hautstellen sprühen, bei Bedarf täglich anwenden. Wirkeintritt: Repellierende Wirkung innerhalb weniger Stunden.
💧 Ohrmilbenöl Hund/Katze: Speziell entwickelt für die empfindliche Ohrregion. Anwendung: Wenige Tropfen ins Ohr geben und sanft einmassieren. Wirkeintritt: Wirkung tritt zügig ein, vollständige Behandlung nach 7-14 Tagen.
🧴 Spot On Lösung Hund und Katze: Langzeitschutz durch Auftragen im Nackenbereich. Anwendung: Inhalt einer Pipette zwischen die Schulterblätter träufeln. Wirkeintritt: Schutzwirkung entwickelt sich innerhalb von 24-48 Stunden.
💎 Kolloidales Silberspray: Unterstützt die Wundheilung bei kleinen Verletzungen und kann helfen, Juckreiz zu reduzieren. Anwendung: Auf gereinigte Wunden sprühen, 2-3 mal täglich anwenden. Wirkeintritt: Wirkung tritt unmittelbar ein.
Hunde von deinem Grundstück fernhalten
🧽 Enzymreiniger Katzen- und Hundeurin: Entfernt Gerüche und Flecken biologisch und nachhaltig. Anwendung: Großzügig auf betroffene Stellen auftragen und einwirken lassen. Wirkeintritt: Geruchsneutralisation innerhalb weniger Stunden.
🚫 Hunde- und Katzenabwehrspray: Vertreibt Hunde und Katzen durch spezielle Gerüche von unerwünschten Bereichen. Anwendung: Auf zu schützende Flächen sprühen, alle 2-3 Tage erneuern. Wirkeintritt: Sofortige Abschreckungswirkung durch den Wirkstoffgeruch.
🌾 Hunde & Katzen Stopp Ex Granulat: Streugranulat zur langanhaltenden Fernhaltung von Hunden und Katzen. Anwendung: Gleichmäßig auf zu schützende Flächen streuen. Wirkeintritt: Langzeitschutz bis zu 4 Wochen bei trockener Witterung und ist regenbeständig.
🌾 Contra Katzen-Granulat: Speziell gegen Katzen entwickeltes Granulat, um sie abzuschrecken. Ist ebenfalls gegen Hunde wirksam. Anwendung: Dünn auf Beete oder in andere Bereiche streuen. Wirkeintritt: Sofortige Abschreckung, Wirkung hält mehrere Wochen an.
🏠 Silence Hundefrei-Spray: Hält Hunde von bestimmten Bereichen fern, ohne sie zu schädigen. Anwendung: Auf zu schützende Bereiche, wie Garten oder Gartenzaun, sprühen und regelmäßig erneuern. Wirkeintritt: Abschreckende Wirkung hält 3-5 Tage an.
Pflegeprodukte für deinen Hund
🧤 Fellpflegehandschuh: Entfernt lose Haare und massiert gleichzeitig die Haut. Anwendung: Mit kreisenden Bewegungen durch das Fell streichen.
🎾 Hundeball mit Noppen zur Zahnpflege: Spielzeug und Zahnpflege in einem – reinigt Zähne beim Spielen. Anwendung: Als normales Spielzeug verwenden und regelmäßig reinigen. Wirkeintritt: Kontinuierliche Zahnreinigung bei jeder Nutzung.
🪮 Flohkamm Hund & Katze: Mechanische Entfernung von Flöhen und deren Eiern. Anwendung: Täglich durch das Fell kämmen, besonders an warmen Körperstellen. Wirkeintritt: Sofortige Entfernung sichtbarer Parasiten.
🌿 Neemöl Hundeshampoo: Shampoo mit Neemöl, um Verfilzungen und Verunreinigungen im Fell zu entfernen. Anwendung: Wie normales Hundeshampoo verwenden, gut ausspülen. Wirkeintritt: Sofortige Reinigung und langanhaltende Pflege.
Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Hausmittel und Mythen – was wirklich hilft
Im Internet kursieren zahlreiche Hausmittel gegen Parasiten bei Hunden. Doch Vorsicht: Nicht alles, was natürlich ist, ist auch wirksam oder ungefährlich für deinen Hund.
- Mythos Knoblauch: Oft wird behauptet, Knoblauch im Futter würde Parasiten abwehren. Tatsächlich ist Knoblauch für Hunde giftig und kann zu Blutarmut führen. Finger weg von diesem vermeintlichen Hausmittel!
- Mythos Teebaumöl: Unverdünntes Teebaumöl kann bei Hunden Hautreizungen und sogar Vergiftungen verursachen. Auch wenn es antimikrobielle Eigenschaften hat, ist es für die Anwendung am Hund ungeeignet.
- Mythos Bernsteinketten: Bernsteinketten sollen durch elektrostatische Aufladung Parasiten abwehren. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkung gibt es nicht. Zudem besteht Erstickungsgefahr, wenn der Hund an der Kette kaut.
- Was tatsächlich helfen kann: Regelmäßiges Staubsaugen reduziert die Flohpopulation in der Umgebung. Kokosöl kann durch seine Laurinsäure eine leicht abschreckende Wirkung haben, ersetzt aber keine professionelle Behandlung. Kieselgur (Diatomeenerde) kann mechanisch gegen Parasiten wirken, sollte aber nur in Lebensmittelqualität verwendet werden.
Vorbeugung – der beste Schutz für deinen Hund
Vorbeugen ist immer besser als behandeln. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du das Risiko eines Parasitenbefalls deutlich reduzieren:
- Regelmäßige Kontrollen: Untersuche deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich. Achte besonders auf warme Körperstellen wie Achseln, Leistengegend und Ohren. Ein Flohkamm hilft dabei, Parasiten und deren Hinterlassenschaften zu entdecken.
- Fellpflege: Regelmäßiges Bürsten mit unserem Fellpflegehandschuh entfernt nicht nur lose Haare, sondern massiert auch die Haut und verbessert die Durchblutung. Gesunde Haut ist widerstandsfähiger gegen Parasiten.
- Umgebungshygiene: Wasche Hundebetten und Decken regelmäßig bei mindestens 60°C. Sauge Teppiche und Polster gründlich ab und verwende bei Bedarf präventiv Umgebungssprays.
- Saisonaler Schutz: In den warmen Monaten solltest du besonders aufmerksam sein. Verwende präventiv Spot-On-Präparate oder Sprays, besonders wenn dein Hund viel Zeit im Freien verbringt.
- Gesunde Ernährung: Ein starkes Immunsystem macht deinen Hund widerstandsfähiger. Hochwertiges Futter und ausreichend Bewegung stärken die natürlichen Abwehrkräfte.
Die wichtigsten Parasitenarten im Detail
Flöhe (Siphonaptera)
Flöhe sind die häufigsten Ektoparasiten bei Hunden. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) befällt auch häufig Hunde. Diese 1-4 mm großen, seitlich abgeplatteten Insekten können bis zu 30 cm weit springen. Weibliche Flöhe legen täglich 20-50 Eier, die vom Tier herunterfallen und sich in der Umgebung entwickeln. Der komplette Entwicklungszyklus dauert bei optimalen Bedingungen nur 14-21 Tage.
Zecken (Ixodida)
Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind gefürchtete Krankheitsüberträger. Der Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) ist in Deutschland am weitesten verbreitet. Zecken durchlaufen drei Entwicklungsstadien: Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Jedes Stadium benötigt eine Blutmahlzeit zur Weiterentwicklung. Vollgesogene Weibchen können bis zu 3.000 Eier legen.
Milben (Acari)
Milben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere mit verschiedenen Lebensweisen:
- Sarcoptes-Milben graben Gänge in die Haut und verursachen die hochansteckende Sarcoptes-Räude. Die Erkrankung führt zu intensivem Juckreiz und Haarausfall.
- Demodex-Milben leben natürlicherweise in den Haarfollikeln. Bei geschwächtem Immunsystem können sie sich übermäßig vermehren und die Demodikose verursachen.
- Ohrmilben (Otodectes cynotis) besiedeln den Gehörgang und verursachen dunkle, krümelige Ablagerungen sowie intensiven Juckreiz.
- Grasmilben (Neotrombicula autumnalis) befallen Hunde nur als Larven, hauptsächlich im Spätsommer und Herbst. Sie verursachen orange-rote Pusteln, besonders an den Pfoten.
Checkliste: Was tun bei Parasitenbefall?
Sofortmaßnahmen:
- Hund gründlich untersuchen und Parasiten identifizieren
- Betroffene Bereiche fotografieren für Verlaufskontrolle
- Geeignetes Produkt auswählen (siehe Produktübersicht oben)
- Produktinformationen sorgfältig lesen
- Erste Behandlung durchführen
Umgebungsbehandlung:
- Alle Textilien bei mindestens 60°C waschen
- Teppiche, Polster und Hundebetten gründlich absaugen
- Staubsaugerbeutel sofort entsorgen
- Umgebungsspray auf alle Textilien auftragen
- Behandlung nach 2-3 Wochen wiederholen
Nachkontrolle:
- Behandlungserfolg nach 48-72 Stunden prüfen
- Bei Bedarf Behandlung wiederholen
- Andere Haustiere im Haushalt mitbehandeln
- Präventive Maßnahmen etablieren
- Bei anhaltenden Problemen Tierarzt konsultieren
Wichtiger Hinweis: Bei starkem Befall, Welpen unter 12 Wochen oder gesundheitlich angeschlagenen Tieren solltest du immer einen Tierarzt konsultieren. Manche Parasiten können auch auf Menschen übertragen werden – achte daher auf entsprechende Hygienemaßnahmen.
Zuletzt aktualisiert: 31. Juli 2025 | Autor: Patricia Titz, Silberkraft Schädlingsexpertin