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Spinnentiere mögen die meisten Menschen nicht. Evolutionsbedingt kann es sein, dass unsere Vorfahren mit für sie giftigen Spinnen zu tun hatten und sich vor ihnen schützen mussten. Diese Urangst könnte über Jahrhunderte hinweg vererbt worden sein. Aber auch die unvorhersehbare und schnelle Fortbewegungsart einer Spinne mit ihren acht Beinen kann bei vielen Menschen Angst auslösen. Wie gut, dass sich die meisten Spinnen auf dem Dachboden oder im Keller aufhalten und sich nur selten blicken lassen.
Allerdings teilt jeder Mensch sein Bett mit Millionen kleinster, für das Auge kaum sichtbaren, Spinnentierchen.
Die größte Hausstaubmilbe misst gerade einmal 0,5 Millimeter, die kleinste 0,1 Millimeter. Für das menschliche Auge praktisch unsichtbar. Die kleinen Tierchen gehören zur Klasse der Spinnentierchen und leben im Durchschnitt drei Wochen in unseren Polstermöbeln.
Sie kommen in jedem Haushalt vor und sind dennoch für den Menschen ungefährlich. Sie sind keine Krankheitsüberträger wie andere Artgenossen von ihnen und sie beißen oder stechen keine Menschen. Studien konnten nachweisen, dass eine Hausstaubmilbenpopulation zwischen zwei und zehn Millionen Mitglieder hat, wohlgemerkt pro Schlafplatz. Diese leben gleichermaßen im Kopfkissen, in der Decke und in der Matratze. Dort ernähren sie sich von abgestorbenen Hautschuppen, die der Mensch über Nacht verliert. Ihre Hinterlassenschaften können bei Allergikern jedoch eine sogenannte Hausstauballergie auslösen. Das Immunsystem reagiert auf Milbenkot über und kann im schlimmsten Fall zu Asthma führen.
Die Hausstaubmilben brauchen ein bestimmtes Klima und eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, um zu überleben. Diese finden sich alle im Bett wieder. Jeder Mensch hat eine durchschnittliche Körperwärme von 37°C, also angenehm warm für die Milben. Aber auch abgesonderte Flüssigkeit jede Nacht - bis zu einem Liter aufgrund von Verdunstung, Schweiß und Atmung - sorgt für optimale Lebensbedingungen. Eine unerschöpfliche Nahrungsquelle durch abgestorbene Hautschüppchen, die der Mensch jede Nacht verliert, sind für die Milbe lebensnotwendig und im Bett einfach zu beschaffen.
Da die Milbe darüber hinaus auch keine natürlichen Feinde fürchten muss, kann sie ungestört im Bett und in der Bettwäsche leben und sich dort immer wieder vermehren. In der Natur finden sich kaum Hausstaubmilben - ihre besser angepassten Artgenossen und feindliche Jäger minimieren ihre Population zu sehr.
Die meisten Menschen merken die Hausstaubmilbe nicht. Sensible Schläfer allerdings, die auf die Hausstaubmilbe reagieren, wachen morgens wie gerädert auf, kämpfen mit trockenen Schleimhäuten der Nase und juckenden, tränenden Augen. Auch Husten und Schnupfen nach dem Aufwachen weisen auf eine mögliche Hausstauballergie hin. Einige Menschen klagen über juckende Hautausschläge, weshalb es sinnvoll ist, einen Pyjama zum Schlafen zu tragen. So hat zumindest die Haut keinen direkten Kontakt zur milbenreichen Oberfläche des Bettes.
Allergiesymptome treten ganzjährig auf, können sich jedoch zum Beginn der Heizperiode verstärken. Studien haben ergeben, dass die Hausstauballergie die zweithäufigste Allergie in Deutschland ist. Nur von Heuschnupfen sind noch mehr Menschen geplagt. Wacht man über Wochen jeden Morgen mit Erkältungssymptomen auf, sollte man sich beim Allergologen auf eine mögliche Hausstauballergie testen lassen. Weitere Symptome sind:
Alle Symptome sind unangenehm und schränken die Lebensfreude langfristig ein.
Um herauszufinden, in welcher Menge sich Milben im Eigenheim und im Bett aufhalten, kann man Tests zur Bestimmung der Allergenmenge in der Apotheke kaufen. Die Anwendung ist denkbar einfach: Eine bestimmte Fläche in der Wohnung wird abgesaugt und die Menge des Allergens bestimmt. Es besteht dabei meistens ein direkter Zusammenhang zwischen der Allergenmenge und den Symptomen einer Hausstauballergie.
Die Menge des Allergens sollte auf zwei Milligramm pro Gramm Staub abgesenkt werden. Das Maximum sind 10 Milligramm Allergenkonzentrat pro Gramm Staub. Befindet sich mehr in der Probe, kann es sein, dass eine Übersensibilisierung stattfindet, die schlimmstenfalls in akutem Asthma enden kann.
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Vollständige Details anzeigenWurde ein Allergietest beim Allergologen gemacht, so können verschiedene Maßnahmen zur Minimierung von Milben getroffen werden.
Hausstaubmilben sterben bei Temperaturen von 60°C ab - eine einfache Lösung zur ersten Beseitigung von Milben ist also, Bettwäsche, Kopfkissen (sofern nicht aus Daunen) und Bettdecke zu waschen. Ein normales Waschpulver reicht dazu völlig aus. Allein die Temperatur von 60°C ist wichtig für eine effektive Beseitigung.
Besitzt man Daunendecken, sollte man diese in eine chemische Reinigung geben. Daraufhin mit einem Encasing beziehen, sodass der Milbenkot in der Decke bleibt und nicht mehr nach außen transportiert werden kann.
Anti-Milbensprays zur Abtötung von Milben auf Polstermöbel, Matratze und Teppiche auftragen. Achtung: Diese Sprays können aufgrund ihrer chemischen Inhaltsstoffe wie Permethrin auf die Atemwege gehen. Daher unbedingt vor Gebrauch die Gebrauchsanweisung lesen und genau befolgen!
Das Anti-Milbenspray von Silberkraft wirkt hingegen durch Geraniol. Das Spray wirkt sofort: Die Milben werden mit einem Film überzogen, deren Atemöffnungen werden verstopft und die Milben sterben ab. Milben und deren Kot bleiben auf der Unterlage fixiert. Somit kann der Staub nicht mehr aufgewirbelt und einfach abgesaugt werden. Anders als bei anderen Sprays mit Permethrin müssen Haustiere die Wohnung oder das Haus nicht für 8 Stunden verlassen.
Darüber hinaus gibt es Empfehlungen, wie man das Bett an sich vor Milben schützen kann. Da sich die Hausstaubmilbe im Staub wohlfühlt und sich dieser im Bettkasten ansammeln kann, wird ein Bett auf vier Beinen ohne Bettkasten für Allergiker empfohlen. So lässt sich leicht unter dem Bett saugen und die Matratze kann nach unten gut lüften. Betten mit Kopflehne sind leider nicht zu empfehlen, da sich auch im Kopfpolster Milben wohlfühlen und ihren Kot hinterlassen können. Auch eine Polsterverkleidung um das Bett sollte vermieden werden, um die Milbenbelastung so gering wie möglich zu halten.
Kopfkissen aus Daunen sollten gegen Kopfkissen mit synthetischer Füllung ausgewechselt werden, um die Allergenbelastung aufgrund von Tierallergenen auszuschließen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kopfkissen aus synthetischem Material bei 60°C waschbar sind und nach dem Trocknen ihre Form behalten.
Sogenannte Encasings, Schutzbezüge für Matratze, Bettdecke und Kopfkissen, können vom Arzt auf Rezept verschrieben werden. Die Encasings bestehen aus einem sehr engmaschigen Material, dass die Milben einschließt und sie nicht nach außen transportiert werden können. Das Encasing wird zwischen Kopfkissen und Kopfkissenbezug gezogen und verhindert somit einen direkten Kontakt des Kopfes mit den Milben. Auch die Bettdecke wird nach demselben Prinzip bezogen. Das Encasing sollte spätestens alle sechs Monate und bestenfalls alle drei Monate bei 95°C gewaschen werden. Encasings werden von den Krankenkassen in der Regel übernommen. Partner, die sich ein Doppelbett teilen, sollten beide mit Encasings schlafen, um das Milbenrisiko so gering wie möglich zu halten.
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