Ratgeber & Hintergrundinfos
Motten gehören zur Familie der Schmetterlinge und sind Nachtfalter, das bedeutet, dass sie bevorzugt dann auftauchen, sobald es dunkel ist. Per se sind sie keine Gesundheitsschädlinge, wohl aber Vorratsschädlinge. Wir unterscheiden Motten in zwei verschiedene Gruppen: Kleidermotten und Lebensmittelmotten. Kleidermotten ernähren sich von tierischem Keratin, was oftmals in Dämmstoffen und Bausubstanzen verwendet wird und Schäden am Haus verursachen kann. Darüber hinaus befallen Kleidermotten Pelze, Leder, Kleidungsstücke und Teppiche.
Lebensmittelmotten befallen leicht zugängliche Produkten wie Getreide, Nüsse, Bohnen, Schokolade und Trockenobst.
Da Motten nachtaktiv sind, wird ein Befall mitunter erst spät entdeckt. Öffnet man Schränke und flattern einem daraufhin Motten entgegen, ist der Schaden meist schon angerichtet: Löcher in Textilien und verunreinigte Vorräte sowie Fraßschäden und Kotreste sind die Folge. Hat man den Verdacht auf Motten, sollte man deshalb sehr schnell handeln, um den Befall so schnell wie möglich einzudämmen und die Population zu vernichten.
Einige Menschen reagieren allergisch auf die Hinterlassenschaften und Gespinste der Mottenlarven. Durch ein Befall können zudem Schimmelsporen entstehen, die Atemwegsprobleme auslösen können. Verzehrt man von Motten befallene Lebensmittel, können Magen-Darm-Probleme auftreten. Daher sollten befallene Lebensmittel umgehend aussortiert werden. Um einen Befall in der Zukunft fast unmöglich zu machen, sollte man Lebensmittel deshalb in luftdichten Behältern lagern.
Motten gelangen auf unterschiedlichen Wegen in die Wohnung. Offene Fenster sind ein gefundenes Fressen, durch das Motten leicht in die Wohnung oder das Haus gelangen können. Aber auch verunreinigte Lebensmittel aus dem Supermarkt können eine Mottenplage auslösen - Larven können sich schon in der Fabrik in Mehl- und Getreideprodukten befinden, ohne das es bemerkt wird.
Eine einzige weibliche Motte kann bis zu 300 Eier ablegen, aus denen eine große Mottenpopulation entstehen kann. Da Motten nur schwer zu erkennen sind, da sie in dunklen Ecken und wenig genutzten Schränken leben, bleiben sie oft lange unbemerkt. Da Motten einen sehr schnellen Lebenszyklus haben, sollte sofort gehandelt werden, sobald man Motten entdeckt. Leider sind Mottenlarven sehr schwer zu erkennen und auch adulte Motten leben eher in dunklen Ritzen. Darüber hinaus sind die Tiere nachtaktiv, weshalb es sehr lange dauern kann, bis sie entdeckt werden.
Einmal im Haus, ist es sehr schwer, Motten wieder zu entfernen. Deshalb sollte man sich so schnell wie möglich auf die Suche nach dem Nest der Motten machen. Alle Mottenarten lieben es dunkel, trocken und warm - in wenig genutzten Schränken können sie oft auftreten. Lebensmittelmotten kann man an Gespinsten auf Getreide oder Mehl erkennen, Kleidermotten hingegen hinterlassen kreisrunde, fransige kleine Löcher in Kleidungsstücken. Ihre Nester befinden sich, je nach Mottenart, immer in der Nähe der bevorzugten Futterquelle.
Egal ob Kleidermotte oder Lebensmittelmotte, es gibt einige Möglichkeiten, einen Mottenbefall einzudämmen und ihm Herr zu werden. Ein natürliches Mittel sind Schlupfwespen, die ein natürlicher Fressfeind von Motten ist. Schlupfwespen sind Nützlinge, die auch gegen andere Schädlinge eingesetzt werden. Sie legen ihre Eier in die Eier der Motten. Die Larven der Schlupfwespen fressen die Eier von innen auf, sodass keine neuen Mottenlarven mehr schlüpfen können. Schlupfwespen müssen zwischen 10 und 12 Wochen lang eingesetzt werden, um sicherzugehen, dass alle Motteneier vernichtet wurden.
Um Motten zu bekämpfen, gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Hausmittel wie Essigwasser, Zitronenöl oder Zedernholzprodukte sowie Pheromonfallen und spezielles Anti-Mottenspray erzielen eine gute Wirkung. Schränke können mit Essigwasser ausgewischt werden, Lebensmittel in luftdicht verschließbaren Behältern aus Glas oder Plastik verstaut und Kleider aus tierischem Keratin (Seide, Wolle, Leder) sowie saisonale Kleidung in Plastikbeuteln verstaut werden. So minimiert man zunächst die Wahrscheinlichkeit eines Befalls. Leider können Motten trotz diesen Maßnahmen immer einen Schlupfwinkel finden und zu einer echten Plage werden.
Bei starkem Mottenbefall müssen chemische Mittel herhalten, die jedoch weder für den Mensch, noch für die Umwelt gut sind. Mittel auf natürlicher Basis wie Repellents, sind daher zunächst chemischen Produkten vorzuziehen. Repellents sind Mittel, deren Inhaltsstoffe mottenvertreibende Eigenschaften haben. Meistens basieren Repellents auf ätherischen Ölen wie Lavendelöl oder Zedernholzöl, die dort versprüht werden, wo Motten leben. Da Motten empfindlich auf diese intensiv duftenden Öle reagieren, und diese sprichwörtlich nicht riechen können, verschwinden sie. Meistens benötigt man etwas mehr Zeit, damit natürliche Mittel eine ähnlich gute Wirkung wie chemische Mittel erzielen.
Pheromonfallen sind Mittel, die eine Paarung zwischen männlichen und weiblichen Motten so gut wie unmöglich machen.
Pheromone sind die Sexuallockstoffe, die die adulten Weibchen ausströmen, sobald sie paarungswillig sind. Weibchen bleiben dabei an einem Ort und locken die Männchen durch die Abgabe des Lockstoffs an. Die Männchen reagieren sehr sensibel auf den Lockstoff und fliegen zur Duftquelle hin. Balz und Paarung folgen umgehend.
Eine Pheromonfalle imitiert die weiblichen Motten. Ein klebriger Papierstreifen ist mit einem Sexuallockstoff getränkt und wird in der Nähe des Mottennests und in anderen Räumen aufgehängt. Sobald die Falle hängt, beginnt sie zu wirken. Da die Weibchen aufgrund der verendeten Männchen nicht mehr befruchtet werden können, wird die Eiablage erfolgreich unterbunden und keine neuen Motten können entstehen. Die meisten Fallen halten zwischen vier und acht Wochen, bevor sie ausgetauscht werden müssen.
In unserem Blogbereich gibt es weitere Informationen zu Motten und ihre Bekämpfungsmöglichkeiten.