Ratgeber & Hintergrundinfos
Was sind Milben?
Milben kommen überall auf der Welt vor. Die Hälfte aller Milbenarten lebt unterirdisch, ernährt sich dort von Wurzeln und anderen organischen Materialien und beeinträchtigt das Leben von Mensch und Tier kaum. Die andere Hälfte jedoch lebt oberirdisch und schadet durchaus anderen Lebewesen aufgrund ihrer parasitären Lebensweise.
Die Ohrmilbe
Eine Milbenart, die nur sehr selten auf den Menschen überspringt, dafür allerdings Haustiere wie den Hund und besonders die Katze befällt, ist die Ohrmilbe (Otodectes cynotis). Ihr Lebensraum beschränkt sich auf das Ohr und die Ohrmuschel. Ohrmilben gehören zur Gattung der Räudemilben und führen zu Ohrräude.
Mit einer maximalen Körpergröße von 0,5 Millimeter ist die Ohrmilbe für den Tierbesitzer mit bloßem Auge leider kaum zu erkennen. Wie ihr Name schon sagt, lebt sie bevorzugt im Gehörgang von ihrem Wirtstier, allerdings kann sie auch mehrere Wochen bis Monate ohne Wirt in feuchter Umgebung überleben, weshalb sie zu den tückischen Milbenarten gezählt wird. Mithilfe ihres Beißwerkzeugs ernährt sich im Gehörgang von Hautzellen und Zellflüssigkeit. Im Ohr findet die Ohrmilbe optimale Lebensbedingungen vor - warm und feucht - weshalb sie nur sehr selten außerhalb des Ohres auftritt.
Die Milbenweibchen legen ihre Eier auf der Oberfläche des Gehörgangs ab. Dort schlüpfen nach einigen Tagen die Larven. Vom Ei bis zur ausgewachsenen Milbe dauert es etwa drei Wochen. Die adulte Milbe wird etwa zwei Monate alt. Ihr ganzes Leben verbringt sie auf einem Wirt. Währenddessen ist sie sehr fortpflanzungsfreudig, weshalb es schnell zu einem starken Befall kommen kann, der unbehandelt zu Mittelohrentzündungen, Blutohren oder auch Ohrräude führen kann.
Übertragung
Die Milbe wird bei direktem Körperkontakt zwischen Tieren übertragen. Ohrmilben können beide Ohren gleichzeitig befallen, oft ist allerdings zunächst nur ein Ohr betroffen. Normalerweise halten sie sich in der Ohrmuschel und im äußeren Gehörgang auf. Werden die Symptome über längere Zeit nicht beachtet, können die Ohrmilben zu weiteren Infektionen führen und sich auf das gesamte Ohr ausbreiten.
Ein Ohrmilbenbefall kann zum Teil ohne auftretende Symptome verlaufen und entweder ein- oder beidseitig verlaufen. Verändert das befallene Tier plötzlich ihr normales Verhalten, so sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden - je früher ein Ohrmilbenbefall erkannt und behandelt wird, desto besser!
Symptome
Meistens geht ein Ohrmilbenbefall einher mit einem starken Juckreiz. Weitere Symptome eines Ohrmilbenbefalls sind:
- Geröteter Gehörgang
- vermehrtes Kratzen am Ohr sowie häufiges Kopfschütteln
- Haarausfall, Pusteln am Ohr
- Krusten- und Borkenbildung bei fortgeschrittener Infektion
- Kratzwunden am Ohr
Diagnosestellung
Besteht der Verdacht auf einen Ohrmilbenbefall, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Diesem sollte man alle aufgetretenen Symptome so detailliert wie möglich schildern, um die Diagnosestellung zu erleichtern.
Auch die Haltung der Katze kann Aufschluss darüber geben, welche Art der Erkrankung vorliegt. Ist ein Freigänger beispielsweise ohne Halsband gegen Parasiten unterwegs, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Ohrmilbenbefall vorliegt. Zunächst wird das Haustier einer allgemeinen Untersuchung unterzogen. Daraufhin leitet der Tierarzt die Untersuchung zur Feststellung eines möglichen Ohrmilbenbefalls ein. Um das Ohr zu untersuchen, führt er ein Otoskop, ein trichterähnliches Instrument mit Lupe und Lampe in den Gehörgang der Katze ein. Damit lassen sich die Milben als kleine, dunkle Punkte, die sich bewegen erkennen. Findet der Tierarzt darüber hinaus eine kaffeesatzartige braune Masse, kann er einen Abstrich nehmen und diese mikroskopisch untersuchen.
Vorbeugen eines Befalls
Ein Befall kann nie vollständig ausgeschlossen werden. Durch fremde, befallene Katzen kann es immer zu einer Übertragung der Ohrmilbe kommen. Vor allem Freigänger-Katzen haben ein erhöhtes Risiko, sich mit der lästigen Milbe zu infizieren.
Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die vorbeugend durchgeführt werden sollten, um das Risiko eines Befalls zu minimieren.
Das Ohr sollte täglich ausgereinigt werden. Dazu genügt ein angefeuchtetes Papiertuch, das nach der Reinigung entsorgt werden kann. Das Ohr sollte von innen nach außen ausgereinigt werden, damit mögliche Milben nicht tiefer in den Gehörgang geschoben werden. Das Tuch für die Reinigung um einen Finger mit kurzen Nägeln schlingen und vorsichtig den Dreck entfernen. Zu lange Nägel sind gefährlich, da das empfindliche Ohr verletzt werden könnte.
Ohrmilbenöl zur Reinigung und Prävention vor Ohrmilben
Das Ohrmilbenöl kann zur optimalen Ohrpflege beim geliebten Haustier dazu dienen, einem Milbenbefall vorzubeugen und einen akuten Befall schnell zu beenden. Das Ohrmilbenöl kann wöchentlich verwendet werden, um das Ohr des Haustieres schonend von Schmutz und Dreck zu reinigen. Darüber hinaus wehrt es Keime und Bakterien bei einer regelmäßigen Anwendung langfristig ab und schützt das Ohr des Haustieres ohne Antibiotikum oder Cortison. Je nach Haustierart einige Tropfen des Öls in die Ohrmuschel träufeln und einmassieren. Das Öl, das Bestandteile wie Geraniol, Margosa-Extrakt und Süßmandelöl enthält, löst die Verschmutzungen sanft, die nun leicht mit einem Papiertuch aus dem Ohr entfernt werden können.