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Milben gehören zur Gattung der Spinnentiere und sind meistens zwischen 0,1 und 0,7 Millimeter groß. Ihr Lebensraum erstreckt sich über die ganze Welt: Etwa die Hälfte der bis jetzt bekannten Milbenarten lebt ständig unter der Erde und ernährt sich dort von Pflanzenfasern, Wurzeln und anderen organischen Materialien. Die anderen Milben leben über der Erde und sind meist parasitär. Das bedeutet, dass sie sich einen Wirt suchen, auf oder in dem sie leben. Die meisten Milben suchen sich Tiere als Wirt aus. Diese finden sie in Wildtieren wie dem Fuchs, aber auch Federvieh oder Haustiere können befallen werden. Einige Milben spürt der Wirt sein Leben lang überhaupt nicht, andere Tierchen jedoch rufen unangenehme Symptome wie starken Juckreiz, Ekzeme, Quaddeln und gerötete Haut hervor.
Haustiere wie Katze, Hund, Kaninchen oder Wellensittich können von verschiedenen Milbenarten befallen werden. Eine, die vor allem Hund, Katze und Kaninchen Probleme bereitet, ist die Ohrmilbe. Diese Milbenart fühlt sich in der Ohrmuschel wohl und kann lange unentdeckt bleiben - bis sie unangenehme Symptome hervorruft.
Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind kleine Parasiten, deren Lebensraum sich auf das Ohr und die Ohrmuschel beschränkt. Treten sie in größerer Zahl auf, verursachen sie beim befallenen Tier starken Juckreiz. Ohrmilben gehören zur Gattung der Räudemilben und führen zu Ohrräude.
Die Ohrmilbe kommt weltweit vor. Sie bewegt sich krabbelnd vorwärts und ernährt sich von Gewebsflüssigkeit und Lymphe, die sie mithilfe ihrer Kieferklaue aus der Bisswunde im Ohr saugt. Die Tierchen sind sehr klein und mit bloßem Auge kaum erkennbar. Eine durchschnittliche Ohrmilbe lebt etwa drei Wochen. In dieser Zeit können die Milben-Weibchen einige Eipakete in den Ohren ablegen, aus denen die nächste Generation von Ohrmilben schlüpft.
Ein Befall bei Hunden ist relativ selten, da die Ohrmilbe meistens Katzen befällt. Ohrmilben können jedoch immer dann auftreten, wenn ein befallener Hund mit einem gesunden Hund spielt und direkten Körperkontakt hat.
Ohrmilben treten vor allem bei jungen Hunden und Welpen auf, die die Ohrmilbe von ihrer Mutter übertragen bekommen haben. Aber auch Katzen, die im selben Haushalt leben, können die Ohrmilbe auf den Hund übertragen.
Ohrmilben lieben - wie auch andere Milbenarten - ein feuchtes und warmes Umfeld, in dem sie sich ohne äußere Störungen einnisten können. Die Ohren, die stark durchblutet sind, bieten einen optimalen Lebensraum für die kleinen Parasiten. Vor allem Hunde mit Schlappohren und langhaarige Hunde werden von Ohrmilben bevorzugt: Die Ohren dieser Hunde sind aufgrund der genetischen Faktoren oft schlechter belüftet als die anderer Rassen und bieten ein besseres Klima zum Leben.
Im Allgemeinen sind Ohrmilben für einen Hund ungefährlich. Problematisch ist allerdings die Ansteckungsgefahr für andere Tiere, die ebenfalls im Haushalt leben. Auch die Symptome, die ein befallener Hund aushalten muss, sind sehr unangenehm, weshalb eine schnelle und effektive Behandlung mit einem geeignete Milbenmittel erforderlich ist. Bleiben die Ohrmilben lange unbehandelt, können sie sich auf den Kopf und den restlichen Körper des Hundes ausbreiten.
Erste Anzeichen eines Milbenbefalls mit Ohrmilben zeigen Hunde durch häufiges Kratzen an den Ohren. Ohrmilben verursachen bei ihrem Wirt einen unangenehmen und relativ starken Juckreiz. Auch häufiges, für den Hundehalter ungewohntes, Kopfschütteln ist die Folge eines Ohrmilben-Befalls.
Durch häufiges Kratzen können blutige Abschürfungen an den Ohren entstehen sowie kahle Stellen an den Ohren, da sich das Tier in Folge des Befalls das Fell dort weggekratzt hat.
Weitere Symptome sind:
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Vollständige Details anzeigenOhrmilben können beide Ohren gleichzeitig befallen, oft ist allerdings zunächst nur ein Ohr betroffen. Normalerweise halten sie sich in der Ohrmuschel und im äußeren Gehörgang auf. Werden die Symptome über längere Zeit nicht beachtet, können die Ohrmilben zu weiteren Infektionen führen und sich auf das gesamte Ohr ausbreiten.
Im schlimmsten Fall führt ein Ohrmilbenbefall zu einem Trommelfelldurchbruch. Dieser kann nur durch eine Operation behoben werden. Aber auch kleine Risse im Trommelfell können durch die Milbe verursacht werden. Diese führen zu Gleichgewichtsstörungen oder auch Mittelohrentzündungen.
Sogenannte Blutohren können ebenfalls die Folge eines Milbenbefalls sein. Dies ist ein beulenförmiger Bluterguss am Ohr, der unbehandelt zu Verformungen des Ohres und zu einem verengten Gehörgang führt. Ein Blutohr entsteht, wenn sich der Hund häufig kratzt und den Kopf schüttelt. Infolgedesse platzen oder reißen kleine Blutäderchen in der Ohrmuschel. Ein Tierarztbesuch ist unumgänglich. Dieser saugt das Blut mit einer Spritze mehrfach ab. Kehrt ein Blutohr mehrfach wieder, so muss in einer Operation das Blutohr entleert und genäht werden. Daraufhin darf der Hund 14 Tage den Kopf nicht schütteln oder sich kratzen, da sonst die Wunde wieder aufgehen kann.
Zeigt der Hund eines oder mehrere der oben aufgeführten Symptome oder hat sich die Ohrmuschel mit braunen, krümeligen Belägen verfärbt, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Um dem Tierarzt die Diagnose zu vereinfachen, kann man vorab daheim Notizen zum ungewohnten Verhalten des Tieres machen und diese vorzeigen.
Zunächst untersucht der Tierarzt die Ohrmuscheln und das Außenohr gründlich. Er sieht sich den Ohrenschmalz an, der sich durch den Milbenbefall schwarz-bräunlich verfärbt. Aber auch Krustenbildung im Ohr sind wichtige Indizien für einen Befall mit der Ohrmilbe. Mithilfe eines Otoskops kann der Tierarzt die kleinen Tierchen im Ohr krabbeln sehen.
Normalerweise wird aus dem Ohr ein Abstrich genommen, der mikroskopisch auf Eier und lebende Milben untersucht wird. Hat der Hund beispielsweise eine schlimme Ohrenentzündung, verlassen Milben das Ohr und suchen sich andere Körperstellen - wie Augen oder die Stirn - zum Leben. Ist dies der Fall, zeugen nur die abgelegten Eier der Milben von einen Milbenbefall.
Allergien und andere Milbenarten können ebenfalls für die Symptome verantwortlich sein, weshalb es ratsam ist, einen Tierarzt aufzusuchen, der das eigene Tier gut kennt und Allergien o.ä. aufgrund der Krankheitsgeschichte ausschließen kann.
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