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Drei Pferde stehen auf einer Koppel

Milben bei Pferden richtig bekämpfen

Unangenehme Besucher im Pferdestall

Milben gibt es überall auf der Welt. Einige Arten kommen unter der Erde vor, andere über der Erde. Manche, wie die Hausstaubmilbe, befällt keine anderen Lebewesen, andere wiederum brauchen einen Wirt zum Überleben. Tiere sind die bevorzugten Wirte einiger Milbenarten, die auch Haustiere wie Hund, Katze, Kaninchen oder Wellensittiche befallen. Andere Milbenarten gehen wiederum bevorzugt auf Nutztiere wie Hühner. Leider gibt es vor allem zum Jahreszeitenwechsel auch einige Milbenarten, die sich Pferde als Wirte aussuchen. Warum das so ist und was man gegen einen Milbenbefall tun kann, erfahren Sie hier.

Was sind Milben?

Milben gehören zur Familie der Spinnentiere und werden im Durchschnitt zwischen 0,2 und 0,7 Millimeter groß. Ihre Lebensdauer beträgt meistens einige Monate, in denen sie sich rasant fortpflanzen können. Einige Milbenarten ernähren sich von Hautgewebe, andere wiederum von Blut und Gewebsflüssigkeit. Wird ein Pferd von ihnen befallen, lösen sie meistens Hautentzündungen und Ekzeme mit starkem Juckreiz aus, die für das Tier sehr unangenehm sind. 

Warum befallen Milben Pferde?

Verschiedene Milbenarten können Pferde befallen. Dies geschieht meistens, wenn sich die Jahreszeiten ändern. Im Frühjahr und im Herbst verlangen schnell wechselnde Temperaturen und der Fellwechsel dem Immunsystem der Pferde viel ab, sodass Milben leichtes Spiel haben. Aber auch eine höhere Luftfeuchtigkeit im Stall sind optimale Lebensbedingungen für die kleinen Spinnentierchen. Besonders betroffen von einem Milbenbefall sind Kaltblüter, Ponys und Tinker. Allerdings können sie auch Warmblüter befallen, die sich im Stall aufhalten. 

Ein Pferdehuf wird ausgekratzt

Welche Milbenarten befallen Pferde?

Von den auf der Welt vorkommenden 50.000 Milbenarten gibt es einige Arten, die Pferde als Wirt bevorzugen. 

Grabmilbe

Diese Milbenart lebt bevorzugt unter der Hautoberfläche, gräbt mit ihrem Mundwerkzeug Gänge in die Haut und legt dort ihre Eier ab. Sie verursacht die Sarcoptes-Räude, die einhergeht mit Entzündungen der Haut und starkem Juckreiz. Nicht nur Pferde sind von der Grabmilbe betroffen, auch Haustiere und Wildtiere können von ihr befallen werden. 

Diese Milbenart befällt zunächst den Kopf des Pferdes und breitet sich daraufhin über den ganzen Körper aus. Einige Pferde leiden unter Haarausfall. Ein starker Befall kann zu aufgekratzten Wunden führen, die sich durch Schmutz oder Dreckpartikel infizieren können, weshalb eine schnelle und effektive Behandlung wichtig ist.

Räudemilbe

Diese Milbenart verursacht bei Pferden die sogenannte Fußräude. Die Beine und Hufe sind befallen. Ebenso wie die Grabmilbe führt ein Räudemilbenbefall zu starkem Juckreiz und entzündeter Haut. Da sich die Tiere vermehrt zu kratzen versuchen, können Hautareale wundgescheuert werden. Von der Räudemilbe werden die meisten Pferde befallen, weshalb die Fußräude ist die häufigste Erkrankung ist. Die Milbe ernährt sich von Gewebsflüssigkeit, die sie mit ihrem Mundwerkzeug aus der Epidermis saugt. Betroffene Pferde stampfen oft mit den Hufen auf und knabbern die betroffenen Beine an. Befallene Tiere der Chorioptesmilbe können verschiedene Formen der Fußräude aufweisen:

  1. Fußräude mit Schorf- und Krustenbildung
  2. Fußräude mit nässendem, übelriechendem Hautausschlag
  3. Fußräude mit warzenähnlichen Hautveränderungen

Saugmilbe

Ein Befall mit der Psorpotesmilbe ist relativ selten. Sie löst nach einem Befall beim Pferd die Körperräude oder die Ohrräude aus. Auch ihr Befall verursacht beim Pferd starken Juckreiz und Hautveränderungen. Vor allem die Mähne und der Schweif sind zuerst betroffen. Die Milbe kann sich jedoch auf den ganzen Rumpf des Pferdes ausbreiten. Betroffene Hautareale sehen pergamentartig aus, sind sehr trocken und können darüber hinaus Knötchen und Borken aufweisen. 

Herbstgrasmilbe

Ein Befall mit der Herbstgrasmilbe (Trombicula autumnalis) kommt selten vor. Ist ein Pferd befallen, so verursacht der Milbenbiss Juckreiz und Hautentzündungen, die nässen können. Das Pferd kratzt sich sehr häufig, was zu offenen Wunden führen kann. 

Auftretende Symptome eines Milbenbefalls beim Pferd

Sind Pferde von Milben befallen, treten je nach Milbenart unterschiedliche Symptome auf. Das Immunsystem der Pferde reagiert aufgrund des Milbenbisses mit Juckreiz und Hautausschlägen. Für die Pferde ist dies sehr unangenehm, sie versuchen, den Juckreiz wegzukratzen, was in vielen Fällen zu einer Folgeentzündung der Haut und auch Sekundärinfektionen führen kann.

Das Fell der Pferde wirkt oft stumpf und dreckig. Kahle Stellen von zwei bis zu 10 Zentimeter Länge können durchaus auftreten. Auch gerötete, schuppige Haut unter dem Fell ist keine Seltenheit bei einem Milbenbefall.

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  • Übertragung

    Besteht ein Verdacht auf Milbenbefall, ist es unbedingt notwendig, schnell zu handeln. Milben können sehr schnell den Wirt wechseln und andere Pferde im Stall befallen
    Vor allem Pferde mit einem schwachen oder geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko, sich mit Milben zu infizieren. Stehen Tiere im Stall eng beieinander, erhöht sich das Risiko einer Milbenübertragung. Aber auch gemeinsam genutzte Gegenstände wie Decken oder Putzzeug können mit Milben kontaminiert sein, weshalb eine gute und regelmäßige Reinigung sehr wichtig ist.

    Vom Pferd auf den Mensch können Milben auch übertragen werden, da der Mensch jedoch nicht der ideale Wirt ist, dauert ein Milbenbefall nicht lange. Meistens infizieren sich Menschen durch infizierte Haustiere wie Hunde oder Katzen mit Milben. 

    Diagnose

    Um einem Milbenbefall zu diagnostizieren, nimmt der Tierarzt nach dem Erstgespräch, bei dem man die Symptome so gut es geht schildern sollte, ein Hautgeschabsel von der betroffenen Stelle. 

    Je nachdem, welche Milbenart der Arzt vermutet, wird die Hautprobe unterschiedlich tief genommen. Einige Milbenarten leben nah unter der Hautoberfläche, andere graben sich tiefer in die Epidermis. 

    Das entnommene Hautgeschabsel wird mit Kalilauge oder einer anderen Flüssigkeit behandelt, das die Milben zum Absterben bringt. Diese können nun mikroskopisch untersucht und bestimmt werden. Daraufhin stimmt der Tierarzt die optimale Behandlungsweise ab. 

    Behandlungsmöglichkeiten

    Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das infizierte Tier auch andere im Stall stehenden Artgenossen mit Milben infiziert haben könnte. Daher ist es notwendig, die Behandlung vorsorglich bei allen im Stall stehenden Pferden durchzuführen, um das Risiko einer Folgeinfektion so weit wie möglich zu minimieren.

    Wichtig ist nach einem Milbenbefall eine gute und regelmäßige Hygiene. Die befallene Körperpartie sollte zunächst mit Wasser gereinigt werden. Da Milben eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, sollte man das feuchte Fell danach gut trocknen
    Hat das Pferd ein längeres Fell, so sollte es gekürzt werden, damit das Fell generell schneller trocknet und mehr Luft an die Haut gelangt. 

    Da der Juckreiz und die Hautreizungen quälend für Pferde sind, sollte man nicht lang herumexperimentieren, sondern gute und schnell wirksame Medikamente anwenden, damit die Symptome des Befalls schnell abklingen und sich das Pferd erholen kann.

    Shampoo

    Um das Fell von Milben zu reinigen, kann man Waschbehandlungen mit speziellen Shampoos durchführen. Einige der Shampoos wirken entfärbend, weshalb man vor der Anwendung an einer unauffälligen Stelle ausprobieren sollte, wie das Fell auf das Produkt reagiert. Für die Anwendung das Fell anfeuchten und das Shampoo gut überall im Fell verteilen, ggf. kurz einwirken lassen und mit ausreichend Wasser gründlich ausspülen. Danach das Fell gut trocknen.

    Medikamente

    Es kann sein, dass das Anti-Milbenmittel über den Speichel oder das Blut aufgenommen werden soll. Bei verschriebenen oralen Medikamenten, sollte man sichergehen, dass das Pferd das Medikament auch schluckt. Pasten können beispielsweise direkt in das Maul gegeben werden. Die Dosierung bei Spritzen sollte man immer ganz genau nach Anleitung durchführen, da die Wirkstoffe über das Blut viel schneller aufgenommen werden als über die Magenschleimhaut. 

    Alternative Methoden

    Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten haben sich zur zusätzlichen Behandlung auch einige Hausmittel bewährt, die den Milbenbefall schneller abklingen lassen können.

    Kokosöl

    Kokosöl wird eine gute Wirkung gegen Milben nachgesagt. Man kann es entweder direkt auf die Pferdehaut auftragen oder aber mit dem Futter verabreichen. Der für uns kaum wahrnehmbare Geruch ist für Milben sehr unangenehm

    Teebaumöl

    Auch Teebaumöl kann unterstützend zur medikamentösen Eingabe verwendet werden. Das Öl wirkt antibakteriell und fungizid. Einige Pferde reagieren allergisch auf Teebaumöl, deshalb sollte es nie einfach so genutzt werden. Ebenso wie Kokosöl kann es auf die Haut gegeben werden (10 Tropfen Teebaumöl ins Shampoo geben und das Tier damit waschen). Oral sollte Teebaumöl nicht gegeben werden. 

    Homöopathie

    Homöopathische Mittel können zur Unterstützung und Nachsorge der Behandlung gegeben werden. Die genaue Dosierung sowie das Mittel sollten nur nach einer Beratung des behandelnden Tierarztes gegeben werden. 

    Kann man einem Milbenbefall vorbeugen?

    Ganz ausschließen kann man einen Milbenbefall leider nicht. Damit die Wahrscheinlichkeit eines Milbenbefalls jedoch minimiert wird, kann man einige Dinge präventiv tun. 
    Teilt man sich Putzzeug mit anderen, sollte man dieses regelmäßig in Essig einlegen. Dieser tötet Milben ab und minimiert eine Übertragung der Milben von einem Pferd auf den anderen. Auch Decken und Bürsten sollten desinfiziert und gewaschen werden. 

    Da Milben vorrangig Pferde befallen, deren Immunsystem geschwächt ist, ist es am wichtigsten, für ein gutes Immunsystem zu sorgen. Vor allem in Zeiten des Fellwechsels, der den Nährstoffhaushalt senkt, ist es notwendig, Spurenelemente zuzufüttern und für frisches Futter zu sorgen. 

    Zucker sollte im Futter von Pferden so gering wie möglich eingesetzt werden. Milben lieben Zucker, welcher vor allem als Stärke im Kraftfutter vorhanden ist. Daher sollte man soweit möglich auf Kraftfutter verzichten und besser trockenes Heu verfüttern. 

    Auch gestresste Tiere sind anfälliger für Milben weshalb es wichtig ist, dass das Pferd ausreichend Weidegang hat und in seiner Herde zufrieden ist. 
    Langhaarrassen sollten das Fell gekürzt bekommen, da sonst die Milbeneier in den Haaren hängen bleiben. Darüber hinaus lässt sich die Pferdehaut mit einem kürzeren Fell besser pflegen.

    Alle beschriebenen Maßnahmen sollten durchgeführt werden, sobald der Fellwechsel einsetzt. Normalerweise ist dies im September/Oktober, wenn die Temperaturen unter 15°C fallen. 

    Häufig gestellte Fragen

    Kann man Milben erkennen?

    Nein, Milben sind für das menschliche Auge kaum zu erkennen. Kratzt sich ein Pferd plötzlich sehr oft, kann man allerdings davon ausgehen, dass es mit Milben in Kontakt gekommen ist. 

    Sind Milben gefährlich?

    Nein, Milben sind nicht gefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten. Allerdings können Sekundärinfektionen hervorgerufen durch Juckreiz und aufgekratzter Haut auftreten.

    Was ist Räude beim Pferd?

    Als Räude bezeichnet man eine Hauterkrankung aufgrund eines Milbenbisses. Diese kann man medikamentös und durch Waschbehandlungen sehr gut behandeln.

    Wie kann man einem Milbenbefall vorbeugen?

    Man sollte auf eine gute Hygiene achten, Putzzeug und gemeinsam genutzte Utensilien regelmäßig desinfizieren sowie das Pferd regelmäßig mit Wasser und Shampoo säubern. Darüber hinaus sollte man auf ein gutes Immunsystem des Tieres achten, da dieses Milben von einem Befall abhält. 

     

    Quellen:





     

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