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Waschmaschine mit frischer Wäsche

Kleiderläuse erkennen und bekämpfen

Selten, aber nicht ungefährlich - die Kleiderlaus!

Kleiderläuse gibt es immer dort, wo hygienische Standards nicht eingehalten werden können. Sie sind, wie auch die Kopflaus und die Filzlaus, Ektoparasiten und benötigten zum Überleben regelmäßig Blutmahlzeiten. Da  sich die Kleiderlaus auf den Menschen spezialisiert hat, ist sie weder auf Haustieren noch auf Wildtieren zu finden. Wie aber bekommt und erkennt man Kleiderläuse und was kann man gegen sie tun?

Was sind Kleiderläuse?

Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis) gibt es überall auf der Welt. In Westeuropa sind sie verhältnismäßig selten anzutreffen. Menschen, die in geordneten Verhältnissen leben und hygienische Standards einhalten, werden so gut wie nie von ihnen befallen. Anders verhält es sich mit Menschen, die keine regelmäßige Körper- und Kleiderhygiene durchführen können, keinen festen Wohnsitz haben oder in Obdachlosenheimen oder Flüchtlingsheimen wohnen. Aber auch Personen, die in Kriegsgebieten leben und Regionen, die aufgrund von Naturkatastrophen keinen Zugang zu Wasser und Seife haben, können von Kleiderläusen befallen werden. Leider sind Kleiderläuse zäh - bis zu vier Tage können sie ohne Blutmahlzeit problemlos überleben. 

Mikroskopische Aufnahme einer Laus

Wie sehen Kleiderläuse aus?

Kleiderläuse sind wie auch Kopfläuse und Filzläuse flügellose Ektoparasiten und ernähren sich ausschließlich von Blut. Selbst die Larven, die aus den Läuseeiern schlüpfen, benötigen zur weiteren Entwicklung Blut, das sie aus den Kotresten der adulten Kleiderläuse erhalten. Sie haben eine weiße bis bräunliche Färbung und sind die größte Lausart. Adulte Kleiderläuse werden zwischen drei und fünf Millimeter groß und somit etwas größer als die Kopf- und die Filzlaus. 

Fortpflanzung 

Kleiderläuse leben typischerweise zwischen 30 und 40 Tagen. Insgesamt kann ein adultes Kleiderlausweibchen in dieser recht kurzen Lebensspanne zehn Eier pro Tag legen. Durchschnittlich legen Kleiderlausweibchen im Laufe ihres Lebens zwischen 200 und 300 Eiern, die sie einzeln an den innen liegenden Kleidernähten ankleben. Herrschen optimale Schlüpftemperaturen von 25°C, so können sich adulte Kleiderläuse innerhalb von zwei Wochen entwickeln. 

Lebensraum - wo am Körper findet man Kleiderläuse?

Das Läuse springen können, ist ein Mythos: Läuse krabbeln bei nahem Körperkontakt oder über die Kleidung von einem Menschen auf den anderen über. Während Kopfläuse vor allem auf der Kopfhaut unterwegs sind, halten sich Kleiderläuse gerne an körpernaher Wäsche wie Unterhosen, Boxershorts oder Unterhemden auf. Mit ihren drei Beinpaaren klammern sie sich vorzugsweise an Kleidernähten fest, können es sich aber auch in Falten der Kleidung gemütlich machen. Nur zur Nahrungsaufnahme verlassen sie das Kleidungsstück und suchen sich eine gut durchblutete Hautstelle zum Saugen

Einige Kleiderläuse können hingegen auch in selten gewaschener Bettwäsche und Handtüchern sowie auf Decken, Kissen oder Teppichen leben. 

Nahrung - was fressen Kleiderläuse?

Kleiderläuse sind sehr gefräßig: Täglich benötigen sie mindestens zwei Blutmahlzeiten zum Überleben. Mit ihrem Mundwerkzeug durchstechen sie dabei die Haut des Wirts und sondern ein Speicheldrüsensekret in die Wunde ab. Dieses führt dazu, dass der Wirt einen unerträglichen Juckreiz verspürt. Aufgrund dessen kann er sich die Haut aufkratzen, wodurch Bakterien in die Wunde gelangen  und Sekundärinfektionen auslösen können.

Wann sterben Kleiderläuse?

Nach maximal 40 Tagen stirbt eine erwachsene Kleiderlaus. Nimmt man ihr jedoch vorher den Lebensraum, wäscht die Wäsche bei 60°C oder wechselt die Bettwäsche, so stirbt sie innerhalb von wenigen Tagen ab: entweder durch verhungern oder erfrieren. Temperaturen unter 20°C halten sie nicht aus. 

Übertragung - Kleiderläuse im Bett?

Kleiderläuse können nicht fliegen, jedoch trotzdem leicht von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Direkter Körperkontakt ist dabei für die Kleiderlaus die schnellste Methode, um den Wirt zu wechseln. Aber auch gemeinsam genutzte Bettwäsche, Handtücher, Decken oder gemeinsam genutzte Kleidung, die selten gewaschen wird, macht es der Kleiderlaus leicht, von einem Mensch auf den anderen zu wechseln. Da Kleiderläuse in sauberen, regelmäßig gewaschenen oder geputzten Umgebungen nicht überleben können, müssen zwingend schlechte hygienische Verhältnisse herrschen, damit sich die Kleiderlaus wohlfühlen und vermehren kann. 

Achtung bei Second-Hand-Kleidung und im Zug!

Jedoch kommt es immer wieder vor, dass auch Menschen aus einem hygienisch sauberen Lebensraum mit Kleiderläusen infiziert werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn sie Kontakt mit wenig gereinigten Materialien haben. In Second-Hand-Kleidung kann sich nicht selten eine Kleiderlaus verstecken. Wäscht man die Kleidung vor dem Tragen nicht, so kann es durchaus vorkommen, dass die zähe Kleiderlaus, die auch über einen etwas längeren Zeitraum ohne Blutmahlzeit überleben kann, einen reinlichen Menschen befällt. Kauft man sich Second-Hand-Kleidung ist es daher immer empfehlenswert, die Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen bei 60°C zu waschen oder in eine Reinigung zu geben. 
Sitzpolster und Kopfstützen in Straßenbahnen, S-Bahnen oder im Flugzeug können in seltenen Fällen ebenfalls von Kleiderläusen befallen sein. 

Kleiderlaus erkennen - Juckreiz und Ausschlag sind erste Anzeichen

Da Kleiderläuse zum Blutsaugen in die Haut stechen, sind die ersten Anzeichen rote, juckende Punkte am Körper. Vor allem in der Region um den Hosenbund herum sind die Stiche angesiedelt. Auch im Genitalbereich können die Stiche der Kleiderlaus vorkommen. 
Rötungen an der Bissstelle, Quaddeln oder eine entzündete Einstichstelle weisen ebenfalls auf Kleiderläuse hin. 

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  • Kleiderläuse im Bett

    Ein unerträglicher Juckreiz in der Nähe der Kleidernähte ist ein untrügliches Indiz für Kleiderläuse. Da sich diese auch gerne im Bett aufhalten, stechen sie gern auch vermehrt nachts zu, wodurch die Schlafphase gestört wird. 

    Kleiderläuse erkennen - Lupe und Nissenkamm sind vor Vorteil

    Hat man den Verdacht auf Kleiderläuse, sollte man den ganzen Körper genauestens untersuchen. Da die Kleiderlaus die größte der Lausarten ist, ist sie sogar mit bloßem Auge sichtbar. Mithilfe einer Lupe kann man die Kleidernähte von kürzlich getragener Kleidung auf Nissen untersuchen. Diese kann man sehr gut an ihrer perlförmigen Aneinanderreihung direkt an der Kleidernaht erkennen. 

    Um Läuse auch in den Haaren zu erkennen, sollte man die sogenannte Kammprobe durchführen. Läusekämme werden oft mit Läuseshampoo für Kopfläuse geliefert, können aber auch einzeln in der Apotheke oder im Onlineshop gekauft werden. Um herauszufinden, ob sich Läuse auch in den Haaren festgesetzt haben, muss das Haar Strähne für Strähne vom Ansatz bis zu den Spitzen langsam und gleichmäßig durchgekämmt werden. Nach jedem Bürstenstrich sollte der Kamm auf einem weißen Küchenpapier abgestreift werden. Finden sich schwarze Pünktchen, die sich nach dem Verreiben rot färben, deutet dies auf Lauskot hin. Stark klebende “Schuppen” weisen dagegen auf Nissen hin. 

    Kleiderläuse übertragen Krankheiten

    Leider hört es beim Stich der Kleiderlaus nicht auf. Besonders Kleiderläuse sind aus Erreger von verschiedenen Krankheitsbildern berüchtigt. Die Krankheiten werden über den ausgeschiedenen Kot auf den Menschen übertragen. 

    Kleiderläuse sind unter anderem verantwortlich für Fleckfieber (Rickettsia prowazekii), Rückfallfieber (Borrelia recurrentis) und das Wolhynische Fieber (Bartonella quintana). Aber auch entzündete Hautekzeme und Eiter sind keine Seltenheit nach einem Kleiderlausstich. Aufgrund des unerträglichen Juckreizes und der mechanischen Kratzbewegung können Bakterien und Viren, die sich auf der Haut befinden, durch aufgekratzte Stiche in die Blutbahn gelangen. Dort können infolgedessen Ekzeme oder geschwollene Lymphknoten auftreten. 

    Fleckfieber

    Fleckfieber beginnt meist ein bis zwei Wochen nach dem Kleiderlausstich. Plötzlich treten Kopfschmerzen auf, Fieber, Schüttelfrost, Husten und Muskelschmerzen folgen kurze Zeit später. Etwa fünf Tage nach den ersten Symptomen entwickeln erkrankte Personen einen fleckigen, dunklen Hautausschlag am Oberkörper, der schlussendlich auf den ganzen Körper übergeht. Allein das Gesicht, die Handinnenfläche und die Fußsohlen bleiben von den Punkten verschont. 
    Man kann Fleckfieber gut mit Antibiotikum behandeln, unbehandelt sterben etwa 40% der Infizierten an dieser Krankheit. Leider gibt es gegen Fleckfieber keine Impfung, einzig gute Hygienestandards wirken präventiv gegen diese Erkrankung. 

    Rückfallfieber

    Rückfallfieber ist eine weitere Krankheit, die durch den Kot der Kleiderläuse verursacht wird. Betroffene entwickeln innerhalb von zwei Wochen nach einem Kleiderlausstich erste Symptome. Sie leiden insgesamt etwa eine Woche an immer wiederkehrenden Fieberschüben, die mit Kreislaufbeschwerden, Hirnhautentzündung oder einer Lungenentzündung einhergehen können. Auch die Nieren können durch das Rückfallfieber geschwächt werden. Man kann Rückfallfieber, ebenso wie Fleckfieber gut mit Antibiotikum behandeln. Eine Impfmöglichkeit gibt es nicht, daher müssen die Hygienestandards verbessert und die Körperpflege regelmäßig eingehalten werden.

    Wolhynische Fieber

    Diese Erkrankung trat vor allem im ersten Weltkrieg bei vielen Soldaten auf, die monatelang in engen Behausungen ohne regelmäßige Körperpflege leben mussten. Inzwischen ist das wolhynische Fieber jedoch zu einer Seltenheit geworden. 
    Betroffene entwickeln nach einer Inkubationszeit von zehn bis 30 Tagen für vier bis fünf Tage wiederkehrende Fieberschübe, die nach drei bis sechs Tage noch einmal auftreten. Diese gehen einher mit Kopf- und Gliederschmerzen, einer Bindehautentzündung, Hautausschlägen, Leber- und Milzvergrößerung oder einer Gehirn- bzw. Rückenmarksentzündung. Antibiotikum ist das Therapeutikum der Wahl. Betroffene Personen müssen umgehend entlaust und ihre Kleidung entsorgt werden, um eine wiederholte Ansteckung zu verhindern. 

    Kleiderläuse bekämpfen und vollständig entfernen

    Ist man sich sicher, Kleiderläuse zu haben, sollte man umgehend zum Arzt gehen. Dieser wird den Körper sowie die Kleidung untersuchen. Finden sich Nissen sowie Läuse an den Innennähten der Kleidung sowie Einstichstellen in der Leisten- und Genitalgegend, so ist ein Kleiderlausbefall sehr sicher. 

    Kleiderläuse können sehr gut mit Läusemitteln behandelt werden. Dabei ist es wichtig, sie vollständig und schnell zu behandeln, um ihrer Herr zu werden und die Infektionsgefahr zu bannen. Spezielle Läusemittel, beispielsweise mit dem Wirkstoff Allethrin sind darauf ausgelegt, Läuse und Nissen gleichermaßen zu töten. Es reicht jedoch nicht, nur den Körper zu behandeln. Da Kleiderläuse ihre Eier in den Innennähten der Kleidung ablegen, müssen diese gründlich mit dem Läusemittel behandelt werden. 

    Kleiderläuse bekämpfen - sinnvolle Behandlungsmaßnahmen

    Da Kleiderläuse lästige Stiche, die extrem jucken, hinterlassen, gilt es, den Juckreiz so schnell wie möglich zu stillen, um Sekundärinfektionen so gut wie möglich abzuwenden. 
    Allergische Hautreaktionen können unter anderem nach einem Stich auftreten. Hier helfen sogenannte Antihistaminika, die Immunreaktion auf den Speichel der Kleiderläuse zu unterdrücken. Sie sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. 
    Stark betroffene und behaarte Körperregionen sollten rasiert werden, da sich in den Haaren ebenfalls Kleiderläuse aufhalten können. Durch die Rasur verlieren sie die Möglichkeit, sich an den Haaren festzuklammern. 
    Bei einem Kleiderlausbefall ist darüber hinaus eine Raumentwesung notwendig!

    Kleiderläuse bekämpfen - notwendige Maßnahmen kurz erklärt

    Da Kleiderläuse zwar selten vorkommen, jedoch ernst zu nehmende Krankheiten übertragen können, müssen einige Maßnahmen durchgeführt werden, um sie vollständig zu entfernen. Nur so kann die Lauspopulation komplett bekämpft werden. 

    60°C ist ein Muss!

    Alle Kleidungsstücke sowie Textilien müssen bei 60°C gewaschen werden. Nur bei diesen heißen Temperaturen sterben Nissen und Läuse gleichermaßen ab. Matratzen sowie Bettwäsche müssen desinfiziert oder chemisch gereinigt werden. 
    Gibt es Textilien, die bei diesen Temperaturen nicht gewaschen werden können, so können sie in Plastikbeutel gepackt und für mindestens 24 Stunden bei -18°C eingefroren werden - so kann man sicher gehen, dass die Kleiderläuse abgestorben sind.

    Kleiderläuse-Spray - einfach und effektiv in der Anwendung!

    Ebenfalls müssen Polstermöbel, Autositze und Teppiche behandelt werden. Diese Textilien können gut mit einem Läusespray für Textilien  eingesprüht werden. Das SILBERKRAFT Läusespray für Textilien setzt auf den von der Natur inspirierten Wirkstoff Geraniol, der Läuse abtötet. Dazu das Spray auf die entsprechenden Textilien sprühen, bis diese spürbar feucht sind. Danach die Flüssigkeit einwirken und gut trocknen lassen. Abschließend wird empfohlen, die Textilien mit dem Staubsauger gründlich abzusaugen. Bei Bedarf die Anwendung wiederholen. Die Wirkung kann leicht verzögert einsetzen - dies ist vom Befall abhängig. Geraniol setzt sich in die Atemwege der Läuse und zersetzt ihren Chitinpanzer, was zum Tod führt. Bei Nissen unterbricht Geraniol die Sauerstoffzufuhr und die Nissen verenden in ihrem Kokon. 

    Kleiderläuse entdeckt - gibt es eine Meldepflicht?

    Kleiderläuse sowie Kopfläuse sind laut dem Infektionsschutzgesetz umgehend dem Gesundheitsamt zu melden.

    Präventivmaßnahmen gegen Kleiderläuse 

    Kleiderläuse möchte, ebenso wie Kopf- und Filzläuse, niemand haben. Da Kleiderläuse jedoch so gut wie immer auf eine schlechte Körper- und Umgebungshygiene zurückzuführen sind, kann man einfache Dinge ändern, um einem erneuten Befall vorzubeugen.

    1. Regelmäßige Körperhygiene ausführen.
    2. Bettwäsche, Kleidung und Handtücher regelmäßig wechseln und bei 60°C waschen.
    3. Läusespray für Textilien auf nicht waschbaren Textilien regelmäßig anwenden.
    4. Räume wöchentlich saugen und feucht wischen.

    Quellen und weiterführende Links

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