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Meldepflicht bei Kopfläusen

Meldepflicht bei Kopfläusen: Umfassender Ratgeber 2025

Key Takeaways: Das Wichtigste zur Meldepflicht bei Kopfläusen

Sofortige Meldepflicht: Eltern müssen die Gemeinschaftseinrichtung unverzüglich über Kopflausbefall informieren

IfSG § 34: Das Infektionsschutzgesetz regelt die Meldepflicht bei Kopfläusen in Deutschland

Gesundheitsamt-Kontakt: Die Einrichtung meldet den Befall weiter an das zuständige Gesundheitsamt

Hygiene-Mythos: Kopfläuse haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun

Behandlung vor Rückkehr: Das Kind darf erst nach erfolgreicher Behandlung wieder in die Einrichtung

Kopfläuse bei deinem Kind entdeckt? Keine Panik! Wichtig ist jetzt, dass du die Meldepflicht bei Kopfläusen kennst und richtig handelst. Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt genau, wer wen informieren muss und welche Schritte zu befolgen sind. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles über die Meldepflicht, räumen mit Hygiene-Mythen auf und geben dir alle wichtigen Kontakt-Informationen für den Ernstfall.

Makroaufnahme einer braunen Kopflaus auf einem menschlichen Haar
Kopfläuse sind winzige Parasiten, die sich ausschließlich von menschlichem Blut ernähren. 

Was sind Kopfläuse und warum besteht Meldepflicht?

Kopfläuse (Pediculus humanus capitis) sind winzige Parasiten, die sich ausschließlich von menschlichem Blut ernähren. Der Kopflausbefall ist in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen weit verbreitet - und das hat absolut nichts mit mangelnder Hygiene zu tun! Diese Läuse bevorzugen sogar saubere Haare und können jeden treffen, unabhängig vom sozialen Status oder der Sauberkeit des Haushalts.


Die Meldepflicht bei Kopfläusen dient dem Schutz aller Kinder in der Gemeinschaftseinrichtung. Nur durch schnelle Information können weitere Ansteckungen verhindert und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. Das IfSG (Infektionsschutzgesetz) macht diese Meldung zur gesetzlichen Pflicht, um die Gesundheit aller Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen zu schützen.


Wenn du mehr über die Erkennung von Kopfläusen erfahren möchtest, findest du in unserem detaillierten Ratgeber alle wichtigen Informationen zu Symptomen und Diagnosemethoden.

Der große Hygiene-Mythos: Aufklärung tut not

Wichtig zu wissen: Kopfläuse sind absolut kein Zeichen mangelnder Hygiene! Dieser weit verbreitete Mythos führt zu unnötiger Scham und verzögert oft die notwendige Meldung des Kopflausbefalls. Läuse übertragen sich ausschließlich durch direkten Haar-zu-Haar- Kontakt und können weder springen noch fliegen. Sie sind sogar wählerisch und bevorzugen gepflegte, saubere Haare.


Hygienemaßnahmen in Gemeinschaftseinrichtungen können zwar die Ausbreitung anderer Erkrankungen verhindern, gegen Kopfläuse sind sie jedoch völlig wirkungslos. Die beste Hygiene der Welt schützt nicht vor Läusen - umso wichtiger ist die schnelle Meldung und Behandlung des Kopflausbefalls. Eltern sollten sich daher niemals schämen, wenn ihr Kind Kopfläuse hat, sondern sofort handeln und den Kontakt zur Einrichtung suchen.

nfografik die zeigt dass Kopfläuse nicht durch schlechte Hygiene entstehen
Kopfläuse haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun - sie können jeden treffen!

Die gesetzliche Grundlage: IfSG § 34 im Detail

Die Meldepflicht bei Kopfläusen ist fest im Infektionsschutzgesetz (IfSG) verankert. Dieses wichtige Gesetz regelt den Umgang mit ansteckenden Erkrankungen in Deutschland und schützt die Gesundheit der Bevölkerung. Konkret regelt § 34 IfSG die Pflichten bei Kopflausbefall in Gemeinschaftseinrichtungen und anderen Erkrankungen, die eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen können.


Das IfSG wurde entwickelt, um schnell und effektiv auf Gesundheitsbedrohungen reagieren zu können. Bei Kopfläusen mag das übertrieben erscheinen, doch die schnelle Ausbreitung in Gemeinschaftseinrichtungen kann ohne entsprechende Maßnahmen zu größeren Problemen führen. Daher behandelt das IfSG auch Läuse als meldepflichtigen Befall.

Was besagt § 34 Absatz 5 IfSG genau?

§ 34 Abs. 5 IfSG verpflichtet Eltern und Sorgeberechtigte unmissverständlich, die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung unverzüglich über den Kopflausbefall des Kindes zu informieren. Diese Regelung des IfSG ist nicht verhandelbar und gilt ausnahmslos für alle Formen von Gemeinschaftseinrichtungen, in denen Kinder betreut werden.


Die Formulierung "unverzüglich" im IfSG bedeutet dabei "ohne schuldhaftes Zögern" - also so schnell wie möglich nach der Entdeckung der Läuse. Ein Kontakt zur Einrichtung sollte idealerweise noch am selben Tag erfolgen, an dem der Kopflausbefall festgestellt wurde. Diese schnelle Information ermöglicht es der Einrichtung, sofort entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten.


Diese Regelung des IfSG gilt für alle Gemeinschaftseinrichtungen:

  • Kindergärten und Kindertagesstätten

  • Schulen aller Art und Horte

  • Kindertagespflege und Spielgruppen

  • Ferienfreizeiten und Jugendlager

Was besagt § 34 Absatz 6 IfSG für Einrichtungen?

§ 34 Abs. 6 IfSG richtet sich direkt an die Leitung von Gemeinschaftseinrichtungen und verpflichtet diese, das zuständige Gesundheitsamt namentlich über jeden Kopflausbefall zu benachrichtigen. Diese Meldung an das Gesundheitsamt muss ebenfalls unverzüglich erfolgen und dient der statistischen Erfassung sowie der Koordination größerer Ausbrüche.


Das IfSG sieht vor, dass das Gesundheitsamt bei Bedarf beratend zur Seite steht und weitere Maßnahmen koordiniert. Bei größeren Ausbrüchen von Läusen in Gemeinschaftseinrichtungen kann das Gesundheitsamt zusätzliche Hygienemaßnahmen anordnen oder bei der Information der betroffenen Familien helfen. Der Kontakt zwischen Einrichtung und Gesundheitsamt ist daher ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Ausbreitung von Kopfläusen.

Wer muss wen informieren? Der detaillierte Meldepflichts-Ablauf

Die Meldepflicht bei Kopfläusen folgt einem klar strukturierten Schema, das im IfSG festgelegt ist. Dieser Ablauf gewährleistet, dass alle relevanten Stellen informiert werden und schnell reagieren können. Die Meldekette beginnt bei den Eltern und endet beim Gesundheitsamt, wobei jeder Schritt seine eigene Bedeutung für den Schutz der Kinder hat.

Flussdiagramm Meldepflicht Kopfläuse von Eltern zu Einrichtung zu Gesundheitsamt
Der Meldepflichts-Ablauf bei Kopfläusen folgt einem klaren Schema nach IfSG § 34

Wer?

Wen?

Gesetzliche Grundlage

Zeitrahmen

Art der Information

Eltern/Sorgeberechtigte

Gemeinschaftseinrichtung

§ 34 Abs. 5 IfSG

Unverzüglich

Namentlich

Einrichtungsleitung

Gesundheitsamt

§ 34 Abs. 6 IfSG

Unverzüglich

Namentlich

Einrichtung

Andere Eltern

Empfehlung

Schnellstmöglich

Anonym

Gesundheitsamt

Übergeordnete Behörden

Bei Bedarf

Nach Ermessen

Statistisch


Kontakt zur Gemeinschaftseinrichtung: Der erste wichtige Schritt

Der erste Kontakt bei Kopflausbefall erfolgt zwischen Eltern und der Einrichtung. Dieser Kontakt ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch der wichtigste Schritt zum Schutz aller Kinder. Die Meldung des Kopflausbefalls kann auf verschiedene Weise erfolgen, wichtig ist nur, dass sie schnell und zuverlässig ankommt.


Möglichkeiten für den Kontakt:

  • Telefonischer Kontakt (schnellste Methode)

  • Kontakt per E-Mail (mit Lesebestätigung)

  • Persönlicher Kontakt beim Bringen/Abholen

  • Schriftlicher Kontakt per Brief oder Mitteilungsheft


Wichtig: Die Meldung muss unverzüglich erfolgen - am besten noch am Tag der Entdeckung! Jede Verzögerung erhöht das Risiko, dass sich die Läuse weiter ausbreiten und andere Kinder befallen. Ein schneller Kontakt zur Einrichtung zeigt auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft.


Bei der Information der Einrichtung sollten Eltern ehrlich und offen über den Kopflausbefall sprechen. Scham ist völlig unangebracht, da Läuse jeden treffen können und nichts mit Hygiene zu tun haben. Je mehr Informationen die Einrichtung erhält, desto besser kann sie andere Familien schützen.

Kontakt zum Gesundheitsamt: Professionelle Unterstützung

Die Einrichtungsleitung nimmt dann Kontakt zum zuständigen Gesundheitsamt auf, wie es das IfSG vorschreibt. Eltern müssen normalerweise nicht selbst das Gesundheitsamt kontaktieren, es sei denn, sie benötigen spezielle Beratung zur Behandlung oder haben Fragen zu anderen Erkrankungen. Das Gesundheitsamt führt Statistiken über Kopflausbefall und kann bei größeren Ausbrüchen koordinierend eingreifen.


Der Kontakt zum Gesundheitsamt dient auch der Qualitätssicherung. Die Experten dort können beurteilen, ob die ergriffenen Maßnahmen ausreichend sind oder ob zusätzliche Hygienemaßnahmen oder Informationen nötig sind. Bei wiederholten Ausbrüchen in derselben Einrichtung kann das Gesundheitsamt auch eine intensivere Beratung anbieten.

Schritt-für-Schritt: Was tun bei Kopflausbefall?

Wenn du bei deinem Kind Kopfläuse entdeckst, ist systematisches und schnelles Handeln gefragt. Der Kopflausbefall ist zwar lästig, aber mit der richtigen Vorgehensweise schnell in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, dass du alle Schritte konsequent befolgst und dabei die Meldepflicht nicht vergisst.


Die Entdeckung von Läusen beim eigenen Kind ist für viele Eltern zunächst ein Schock. Doch Kopfläuse sind weit verbreitet und haben, wie bereits erwähnt, absolut nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Jedes Kind kann Läuse bekommen, egal wie sauber und gepflegt es ist.

Sofortmaßnahmen: Ruhe bewahren und handeln

  1. Ruhe bewahren - Kopfläuse sind lästig, aber nicht gefährlich und übertragen keine Erkrankungen

  2. Alle Familienmitglieder kontrollieren - besonders andere Kinder und enge Kontaktpersonen

  3. Einrichtung sofort informieren - Meldepflicht nach IfSG beachten!

  4. Behandlung einleiten - mit einem geeigneten, zugelassenen Läusemittel

  5. Kontakt zu engen Freunden und Verwandten aufnehmen


Die Kontrolle aller Familienmitglieder ist besonders wichtig, da sich Läuse innerhalb der Familie schnell ausbreiten können. Besonders Kinder, die eng zusammen spielen oder schlafen, sind gefährdet. Ein gründliches Auskämmen mit einem speziellen Läusekamm hilft dabei, auch kleinste Läuse oder Nissen zu entdecken.

Das bewährte Behandlungsschema im Detail

Die Behandlung von Kopfläusen folgt einem erprobten Schema, das von Experten entwickelt wurde. Dieses Schema gewährleistet, dass alle Läuse und ihre Eier (Nissen) zuverlässig abgetötet werden. Eine konsequente Behandlung ist nicht nur für das betroffene Kind wichtig, sondern auch für den Schutz aller anderen Kinder in der Gemeinschaftseinrichtung.


Tag 1 - Erstbehandlung: Behandlung mit einem wirksamen Kopflausmittel. Dabei unbedingt die Dosierung und Einwirkzeit genau beachten! Eine zu kurze Einwirkzeit oder zu geringe Dosierung kann dazu führen, dass Läuse überleben und sich weiter vermehren.


Tag 2 - Kontrolle: Kontrollkämmung zur Überprüfung der Wirksamkeit der Behandlung. Mit einem feinen Läusekamm wird das gesamte Haar systematisch durchgekämmt, um tote Läuse zu entfernen und zu prüfen, ob noch lebende Exemplare vorhanden sind.


Tag 5-6 - Nachkontrolle: Nasses Auskämmen des gesamten Kopfhaars mit Pflegespülung. Dies erleichtert das Kämmen und hilft dabei, möglicherweise geschlüpfte junge Läuse zu entdecken, bevor sie geschlechtsreif werden.


Tag 9-10 - Wiederholungsbehandlung: Erneute Behandlung mit dem Kopflausmittel. Dieser Schritt ist entscheidend, da aus Eiern, die die erste Behandlung überlebt haben, neue Läuse schlüpfen können. Die Wiederholungsbehandlung tötet diese ab, bevor sie selbst Eier legen können.


Tag 14-15 + 18-19: Weitere Kontrolluntersuchungen durch nasses Auskämmen. Diese Kontrollen stellen sicher, dass die Behandlung erfolgreich war und keine Läuse mehr vorhanden sind.


Für die Behandlung empfehlen wir unser Silberkraft Kopfläuse-Shampoo, das physikalisch wirkt und besonders schonend für Kinder ist. Es enthält keine Insektizide und ist daher auch bei empfindlicher Haut geeignet.

Hygienemaßnahmen im Haushalt: Was ist wirklich nötig?

Obwohl Kopfläuse nichts mit mangelnder Hygiene zu tun haben, können einige gezielte Hygienemaßnahmen die Behandlung unterstützen und das Risiko einer Wiederansteckung minimieren. Wichtig ist dabei, nicht in Panik zu verfallen und übertriebene Maßnahmen zu ergreifen.


Sinnvolle Hygienemaßnahmen:

  • Bettwäsche und Kleidung der letzten 2 Tage bei 60°C waschen

  • Kämme und Bürsten in heißem Wasser (über 60°C) für 10 Minuten reinigen

  • Kuscheltiere für 3 Tage in einen Plastikbeutel packen (Läuse verhungern)

  • Polstermöbel und Autositze gründlich absaugen

  • Kontaktgegenstände wie Mützen, Schals, Kopfkissen reinigen


Wichtig: Übertriebene Hygienemaßnahmen sind nicht nötig und können sogar schädlich sein! Kopfläuse überleben ohne Kontakt zum Wirt nur 2-3 Tage. Aggressive Reinigungsmittel oder das Waschen aller Textilien im Haushalt ist völlig unnötig und kann zu Hautreizungen oder anderen Problemen führen.


Die Hygienemaßnahmen sollten sich auf die Gegenstände beschränken, die direkten Kontakt mit dem Kopf hatten. Läuse können nicht springen oder fliegen und verlassen den Kopf nur ungern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in der Wohnung ausbreiten, ist daher sehr gering.

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Dein Kind kratzt sich öfter am Kopf?  Dies könnte ein Anzeichen für einen Befall mit Kopfläusen sein. Auch wenn Läuse nicht gefährlich sind, sind sie jedoch sehr unangenehm und verbreiten sich schnell. Gerade unter Kindern in Kindergarten und Schule lässt eine Übertragung meist nicht lange auf sich warten. Um sich und andere zu schützen, ist eine schnelle und effektive Behandlung deshalb die beste Lösung.


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Behandlungsschema Kopfläuse mit Läusekamm und Shampoo Anwendung
Die richtige Behandlung von Kopfläusen erfolgt nach einem bewährten Schema über mehrere Tage.

Wann darf das Kind wieder in die Einrichtung?

Nach dem IfSG darf ein Kind mit Kopflausbefall die Gemeinschaftseinrichtung erst wieder besuchen, wenn keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Diese Regelung schützt andere Kinder vor einer Ansteckung und verhindert, dass sich die Läuse in der Einrichtung weiter ausbreiten.


Die Entscheidung, wann ein Kind wieder die Einrichtung besuchen darf, liegt bei der Einrichtungsleitung in Absprache mit dem Gesundheitsamt. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt: die Art der Behandlung, die Gründlichkeit der Durchführung und das Risiko einer weiteren Ausbreitung.

Behandlungsnachweis: Was ist erforderlich?

Die Eltern müssen der Einrichtung glaubhaft bestätigen, dass die Behandlung ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Diese Bestätigung kann auf verschiedene Weise erfolgen und dient dem Schutz aller Kinder in der Gemeinschaftseinrichtung. Das IfSG gibt dabei einen gewissen Spielraum, wie dieser Nachweis erbracht werden kann.


Mögliche Formen des Behandlungsnachweises:

  • Schriftliche Bestätigung der Eltern über die durchgeführte Behandlung

  • Ärztliches Attest (besonders bei wiederholtem Befall oder Zweifeln)

  • Nachweis der verwendeten Behandlungsmittel (Kassenbon, Verpackung)

  • Bestätigung der Apotheke über die Beratung zur Behandlung


Bei der ersten Behandlung reicht meist eine einfache schriftliche Erklärung der Eltern aus. Diese sollte das Datum der Behandlung, das verwendete Mittel und die Bestätigung enthalten, dass die Behandlung nach Anweisung durchgeführt wurde. Ein Kontakt zur Einrichtung vor der Rückkehr des Kindes ist dabei unerlässlich.

Kontakt zur Einrichtung nach Behandlung

Nach der Behandlung sollten Eltern unbedingt erneut Kontakt zur Einrichtung aufnehmen und die erfolgreiche Behandlung bestätigen. Dieser Kontakt ist nicht nur höflich, sondern auch wichtig für die Dokumentation und den Schutz der anderen Kinder. Erst nach dieser Bestätigung darf das Kind wieder die Gemeinschaftseinrichtung besuchen.


Der Kontakt zur Einrichtung sollte alle wichtigen Informationen enthalten: Wann wurde behandelt, welches Mittel wurde verwendet, wie war die Reaktion des Kindes, und wann ist die Wiederholungsbehandlung geplant? Diese Informationen helfen der Einrichtung, das Risiko richtig einzuschätzen und gegebenenfalls andere Eltern zu informieren.


Viele Einrichtungen haben eigene Formulare oder Checklisten für die Rückmeldung nach Kopflausbefall. Diese erleichtern den Kontakt und stellen sicher, dass alle wichtigen Informationen übermittelt werden. Eltern sollten sich nicht scheuen, bei Unsicherheiten nachzufragen oder zusätzliche Informationen zu geben.

Aufgaben der verschiedenen Akteure im Detail

Das IfSG regelt nicht nur die Meldepflicht, sondern auch die spezifischen Aufgaben aller Beteiligten bei Kopflausbefall. Diese klare Aufgabenteilung gewährleistet, dass alle Maßnahmen koordiniert ablaufen und keine wichtigen Schritte vergessen werden. Jeder Akteur hat dabei seine eigene Verantwortung für den Schutz der Kinder.

Pflichten der Eltern nach IfSG: Mehr als nur melden

Das IfSG verpflichtet Eltern zu weit mehr als nur der einfachen Meldung des Kopflausbefalls. Sie tragen die Hauptverantwortung für die Behandlung ihres Kindes und müssen aktiv zur Eindämmung der Läuse beitragen. Diese Verantwortung endet nicht mit der ersten Behandlung, sondern umfasst den gesamten Heilungsprozess.


Detaillierte Pflichten der Eltern:

  • Unverzügliche Meldung an die Einrichtung (§ 34 Abs. 5 IfSG)

  • Sofortige und konsequente Behandlung des Kindes mit geeigneten Mitteln

  • Information aller engen Kontaktpersonen und Familienmitglieder

  • Kontrolle aller Familienmitglieder auf Kopflausbefall

  • Bestätigung der durchgeführten Behandlung gegenüber der Einrichtung

  • Wiederholungsbehandlung nach 8-10 Tagen

  • Kontakt zur Einrichtung bei Problemen oder Fragen


Eltern müssen auch dafür sorgen, dass ihr Kind versteht, warum es vorübergehend nicht in die Einrichtung darf. Kinder sollten altersgerecht über Läuse aufgeklärt werden, ohne dass Ängste oder Schamgefühle entstehen. Die Erklärung, dass Läuse nichts mit Hygiene zu tun haben, ist dabei besonders wichtig.

Aufgaben der Gemeinschaftseinrichtungen: Koordination und Information

Gemeinschaftseinrichtungen haben nach dem IfSG eine zentrale Koordinationsrolle bei Kopflausbefall. Sie sind die Schnittstelle zwischen Eltern, Gesundheitsamt und der gesamten Einrichtungsgemeinschaft. Ihre Aufgaben gehen weit über die einfache Weiterleitung von Informationen hinaus.


Umfassende Aufgaben der Einrichtungen:

  • Gesundheitsamt unverzüglich über Kopflausbefall informieren (§ 34 Abs. 6 IfSG)

  • Andere Eltern anonym über Läuse in der Gruppe informieren

  • Hygienemaßnahmen in der Einrichtung koordinieren und überwachen

  • Bei der Aufklärung über Erkrankungen und Läuse helfen

  • Kontakt zu betroffenen Familien halten und Unterstützung anbieten

  • Dokumentation aller Fälle für das Gesundheitsamt

  • Information über andere meldepflichtige Erkrankungen


Die Einrichtungen müssen dabei sensibel mit den Informationen umgehen. Die Information anderer Eltern erfolgt anonym, um die Privatsphäre der betroffenen Familie zu schützen. Gleichzeitig muss die Information aber ausreichend sein, damit andere Eltern ihre Kinder kontrollieren und bei Bedarf behandeln können.


Viele Einrichtungen haben inzwischen standardisierte Verfahren für den Umgang mit Kopflausbefall entwickelt. Diese umfassen Checklisten für die Meldung, Informationsschreiben für Eltern und Kontaktlisten für das Gesundheitsamt. Solche Verfahren helfen dabei, in der oft hektischen Situation nach der Entdeckung von Läusen alle wichtigen Schritte zu beachten.

Rolle des Gesundheitsamts: Beratung und Koordination

Das Gesundheitsamt hat bei Kopflausbefall eine wichtige beratende und koordinierende Funktion. Es ist die fachliche Instanz, die bei Problemen oder größeren Ausbrüchen eingreifen kann. Der Kontakt zum Gesundheitsamt ist für Einrichtungen verpflichtend, für Eltern aber meist nur bei speziellen Fragen nötig.


Detaillierte Aufgaben des Gesundheitsamts:

  • Beratung zu Behandlung und Hygienemaßnahmen bei Kopflausbefall

  • Kontakt zu betroffenen Familien bei wiederholten Problemen

  • Information über andere meldepflichtige Erkrankungen und deren Behandlung

  • Koordination bei größeren Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen

  • Überwachung der Wirksamkeit von Behandlungsmaßnahmen

  • Erklärung der gesetzlichen Bestimmungen nach IfSG

  • Fortbildung von Einrichtungen zu Hygiene und Erkrankungen


Das Gesundheitsamt führt auch Statistiken über Kopflausbefall und andere Erkrankungen. Diese Daten helfen dabei, Trends zu erkennen und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Bei ungewöhnlichen Häufungen von Läusen kann das Gesundheitsamt auch Untersuchungen einleiten, um die Ursachen zu finden.

Kontakt-Informationen und Beratungsmöglichkeiten

Der richtige Kontakt bei Kopflausbefall kann entscheidend für eine schnelle und erfolgreiche Behandlung sein. Verschiedene Stellen bieten Beratung und Unterstützung an, von der medizinischen Behandlung bis hin zu rechtlichen Fragen rund um das IfSG. Eltern sollten nicht zögern, bei Unsicherheiten professionelle Hilfe zu suchen.

Wo finde ich mein zuständiges Gesundheitsamt?

Das zuständige Gesundheitsamt zu finden ist meist einfacher als gedacht. Jede Stadt und jeder Landkreis hat ein Gesundheitsamt, das für Kopflausbefall und andere Erkrankungen zuständig ist. Der Kontakt zum Gesundheitsamt kann bei komplizierteren Fällen oder wiederholtem Befall sehr hilfreich sein.


Wege zum richtigen Gesundheitsamt:

  • Die Website deiner Stadt oder Gemeinde (meist unter "Gesundheit" oder "Bürgerservice")

  • Kontakt über die Einrichtung deines Kindes (haben meist direkte Ansprechpartner)

  • Telefonbuch unter " Gesundheitsamt" oder "Gesundheitsbehörde"

  • Kontakt über die Kreisverwaltung oder Stadtverwaltung

  • Online-Suche mit Postleitzahl und " Gesundheitsamt"


Die meisten Gesundheitsämter haben spezielle Sprechzeiten für Beratungen zu Kopfläusen und anderen Erkrankungen. Ein Kontakt vorab kann klären, wann die besten Zeiten für eine Beratung sind und welche Informationen mitgebracht werden sollten.

Beratungshotlines und weitere Kontakt-Stellen

Neben dem Gesundheitsamt gibt es verschiedene andere Kontaktstellen, die bei Kopflausbefall helfen können. Diese bieten unterschiedliche Schwerpunkte der Beratung und können je nach Situation die richtige Anlaufstelle sein.


Umfassende Beratungsmöglichkeiten:

  • Gesundheitsamt (kostenlose Beratung zu IfSG, Hygiene und Behandlung)

  • Kinderarzt (medizinische Beratung zur Behandlung und bei Erkrankungen)

  • Apotheke (Beratung zu Behandlungsmitteln und deren Anwendung)

  • Kontakt zur Einrichtungsleitung (praktische Fragen zur Rückkehr)

  • Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

  • Kontakt zu anderen betroffenen Eltern (Erfahrungsaustausch)


Viele Gesundheitsämter bieten auch Informationsveranstaltungen für Eltern und Einrichtungen an. Diese Veranstaltungen klären über Kopfläuse, andere Erkrankungen und die Bestimmungen des IfSG auf. Der Kontakt zu solchen Veranstaltungen kann sehr hilfreich sein, um präventiv informiert zu sein.

Andere meldepflichtige Erkrankungen nach IfSG

Das IfSG regelt nicht nur die Meldepflicht bei Kopfläusen, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen. Diese umfassende Regelung dient dem Schutz aller Kinder und hilft dabei, Ausbrüche verschiedener Erkrankungen schnell zu erkennen und einzudämmen.


Eltern sollten über diese anderen Erkrankungen informiert sein, da für alle die gleiche Meldepflicht gilt wie für Kopfläuse. Die Information über verschiedene Erkrankungen hilft auch dabei, Symptome richtig einzuordnen und schnell zu handeln.

Infografik meldepflichtige Erkrankungen Gemeinschaftseinrichtungen IfSG Paragraph 34
Neben Kopfläusen gibt es viele weitere meldepflichtige Erkrankungen nach IfSG § 34.

Weitere meldepflichtige Erkrankungen nach IfSG im Überblick:

Virale Erkrankungen:

  • Masern, Mumps, Röteln (klassische Kinderkrankheiten)

  • Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose

  • Hand-Fuß-Mund-Krankheit

  • Ringelröteln (Parvovirus B19)


Bakterielle Erkrankungen:

  • Keuchhusten (Pertussis)

  • Scharlach und andere Streptokokken-Infektionen

  • Durchfallerkrankungen durch Salmonellen oder andere Erreger

  • Meningokokken-Infektionen


Andere Erkrankungen:

  • Hepatitis A und andere Formen der Gelbsucht

  • Krätze (Skabies) - ähnlich wie Läuse ein Parasitenbefall

  • Tuberkulose (bei Verdacht)


Wichtig: Bei all diesen Erkrankungen gilt die gleiche Meldepflicht wie bei Kopfläusen - unverzügliche Information der Einrichtung ist nach IfSG Pflicht! Die Einrichtung informiert dann das Gesundheitsamt und koordiniert weitere Maßnahmen.


Die Behandlung dieser Erkrankungen unterscheidet sich natürlich erheblich von der Behandlung bei Kopfläusen. Während Läuse meist mit speziellen Shampoos behandelt werden können, erfordern andere Erkrankungen oft ärztliche Behandlung oder sogar Antibiotika. Der Kontakt zum Kinderarzt ist bei Verdacht auf andere Erkrankungen daher unerlässlich.


Weitere Informationen zu anderen Parasiten findest du in unserem Ratgeber über Kleiderläuse erkennen und bekämpfen, da auch diese unter bestimmten Umständen meldepflichtig sein können.

Häufige Fragen zur Meldepflicht: Detaillierte Antworten

Die Meldepflicht bei Kopfläusen wirft bei Eltern oft viele Fragen auf. Diese reichen von praktischen Aspekten der Meldung bis hin zu rechtlichen Konsequenzen bei Verstößen gegen das IfSG. Die folgenden Antworten basieren auf den aktuellen Bestimmungen des IfSG und der Praxis der Gesundheitsämter.

Muss ich als Elternteil das Gesundheitsamt direkt kontaktieren?

Nein, nach IfSG reicht die Meldung an die Einrichtung völlig aus. Diese informiert das Gesundheitsamt wie vorgeschrieben. Ein direkter Kontakt zum Gesundheitsamt ist nur nötig, wenn Sie spezielle Beratung zur Behandlung benötigen oder Fragen zu anderen Erkrankungen haben. Das Gesundheitsamt steht aber jederzeit für Kontakt und Beratung zur Verfügung.

Was passiert, wenn ich die Meldepflicht ignoriere?

Das Ignorieren der Meldepflicht nach IfSG kann schwerwiegende Folgen haben. Zunächst gefährden Sie andere Kinder durch die mögliche Ausbreitung der Läuse. Rechtlich können Bußgelder verhängt werden, auch wenn dies in der Praxis bei Kopfläusen selten vorkommt. Bei anderen Erkrankungen sind die Strafen oft härter. Wichtiger ist aber der Schutz der Gemeinschaft - jede verzögerte Meldung erhöht das Risiko für andere Kinder.

Sind Kopfläuse bei Erwachsenen auch meldepflichtig?

Die Meldepflicht nach IfSG § 34 bezieht sich auf Personen, die Gemeinschaftseinrichtungen besuchen oder dort arbeiten. Wenn Sie als Erwachsener in einer Kita, Schule oder ähnlichen Einrichtung tätig sind, müssen Sie Kopflausbefall melden. Für Erwachsene außerhalb solcher Einrichtungen besteht keine Meldepflicht, aber der Kontakt zu engen Kontaktpersonen ist trotzdem sinnvoll.

Wie lange muss mein Kind nach der Behandlung zu Hause bleiben?

Nach einer korrekt durchgeführten Behandlung kann Ihr Kind meist schon am nächsten Tag wieder die Einrichtung besuchen. Die genaue Entscheidung trifft die Einrichtungsleitung, oft in Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Wichtig ist, dass Sie die Behandlung bestätigen und bei Fragen Kontakt zur Einrichtung aufnehmen. Bei anderen Erkrankungen können die Zeiten länger sein.

Welche Hygienemaßnahmen sind wirklich nötig?

Kopfläuse haben nichts mit Hygiene zu tun, daher sind übertriebene Hygienemaßnahmen nicht nötig. Waschen Sie Bettwäsche und Kleidung bei 60°C, reinigen Sie Kämme in heißem Wasser und saugen Sie Polstermöbel ab. Mehr ist nicht erforderlich. Läuse überleben ohne Kontakt zum Kopf nur 2-3 Tage. Aggressive Reinigungsmittel oder das Waschen aller Textilien ist unnötig und kann sogar schädlich sein.

Kann ich mein Kind trotz Läusen in die Notbetreuung geben?

Nein, das IfSG verbietet den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen bei Kopflausbefall ausdrücklich. Dies gilt auch für Notbetreuung oder andere Ausnahmen. Erst nach erfolgreicher Behandlung und Kontakt zur Einrichtung darf Ihr Kind wieder betreut werden. Diese Regelung schützt andere Kinder und ist nicht verhandelbar.

Mythen und Fakten zu Kopfläusen: Umfassende Aufklärung

Um Kopfläuse ranken sich viele Mythen, die oft zu falschen Hygienemaßnahmen oder unnötiger Panik führen. Diese Mythen zu kennen und zu widerlegen ist wichtig für den richtigen Umgang mit Kopflausbefall. Viele dieser Mythen entstehen aus Unwissen über die Biologie der Läuse und führen zu stigmatisierenden Vorurteilen.

Mythos 1: Kopfläuse entstehen durch schlechte Hygiene

Fakt: Kopfläuse haben absolut nichts mit Hygiene zu tun. Sie bevorzugen sogar saubere Haare, da sie sich dort besser festhalten können. Läuse können jeden treffen, unabhängig von sozialer Schicht, Hygienestandard oder Sauberkeit des Haushalts. Dieser Mythos ist besonders schädlich, da er zu Scham und verzögerter Behandlung führt. Gute Hygiene schützt nicht vor Läusen - nur die Vermeidung von Haar-zu-Haar- Kontakt kann eine Übertragung verhindern.

Mythos 2: Läuse springen von Kopf zu Kopf

Fakt: Läuse können weder springen noch fliegen. Sie haben keine Sprungbeine wie Flöhe und keine Flügel. Kopfläuse krabbeln nur bei direktem Haar-zu-Haar- Kontakt von einem Kind zum anderen. Dieser Kontakt muss mehrere Sekunden dauern, damit eine Laus überwechseln kann. Daher ist die Übertragung über Gegenstände wie Mützen oder Kämme sehr selten, auch wenn sie theoretisch möglich ist.

Mythos 3: Haustiere können Kopfläuse übertragen

Fakt: Kopfläuse sind streng wirtsspezifisch und leben nur auf Menschen. Sie können weder von Haustieren übertragen werden noch auf diese überspringen. Hunde, Katzen oder andere Tiere spielen bei der Übertragung von Kopfläusen keine Rolle. Dieser Mythos führt oft zu unnötigen Hygienemaßnahmen bei Haustieren oder sogar zu deren vorübergehender Abgabe.

Mythos 4: Läuse überleben wochenlang in der Umgebung

Fakt: Ohne Kontakt zum Wirt überleben Kopfläuse maximal 2-3 Tage. Sie sind auf die Wärme und das Blut des menschlichen Kopfes angewiesen und können in der normalen Haushaltsumgebung nicht lange überleben. Daher sind übertriebene Hygienemaßnahmen in der Wohnung unnötig. Das Waschen aller Textilien oder die Desinfektion der gesamten Wohnung bringt keinen zusätzlichen Schutz.

Mythos 5: Läuse übertragen Krankheiten

Fakt: Kopfläuse übertragen in unseren Breiten keine Erkrankungen. Im Gegensatz zu anderen Läusearten (wie der Kleiderlaus) sind Kopfläuse nicht als Überträger von Erkrankungen bekannt. Sie sind lästig und können durch Kratzen zu Hautirritationen führen, aber sie übertragen keine Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreger. Die Meldepflicht dient nur der Eindämmung der Läuse selbst, nicht der Prävention anderer Erkrankungen.


Bild: Hier kommt eine Beschreibung hin, was auf dem Bild zu sehen sein soll: Vergleichsgrafik, die Mythen über Kopfläuse (durchgestrichen) den Fakten gegenüberstellt. [Unterschrift: Viele Mythen über Kopfläuse sind weit verbreitet, aber wissenschaftlich widerlegt. Alt-Text: Mythen vs Fakten Kopfläuse Aufklärung Hygiene Übertragung]

Präventionsmaßnahmen in Gemeinschaftseinrichtungen

Gemeinschaftseinrichtungen können durch gezielte Maßnahmen das Risiko von Kopflausbefall reduzieren und bei Auftreten schnell reagieren. Diese Präventionsmaßnahmen sind wichtiger als Hygienemaßnahmen, da Läuse nicht durch mangelnde Hygiene entstehen, sondern durch Kontakt übertragen werden.

Aufklärung und Information: Der wichtigste Baustein

Die beste Prävention gegen Kopfläuse ist Information und Aufklärung. Einrichtungen sollten regelmäßig über Läuse, die Meldepflicht nach IfSG und richtige Behandlungsmethoden informieren. Diese Information sollte Mythen über Hygiene ausräumen und Eltern ermutigen, bei Kopflausbefall schnell zu handeln.


Effektive Informationsmaßnahmen:

  • Regelmäßige Information der Eltern über Meldepflicht und IfSG-Bestimmungen

  • Aufklärung über Hygiene-Mythen und richtige Behandlung

  • Schnelle Kontaktaufnahme bei Befall ohne Stigmatisierung

  • Erklärung der IfSG-Bestimmungen für neue Eltern

  • Information über andere meldepflichtige Erkrankungen

  • Kontakt zu Gesundheitsamt für Fortbildungen


Die Information sollte regelmäßig wiederholt werden, da immer neue Familien in die Einrichtung kommen. Besonders nach den Ferien, wenn Kinder aus verschiedenen Umgebungen zurückkehren, ist verstärkte Aufmerksamkeit nötig.

Früherkennung und schnelle Reaktion

Einrichtungen können durch systematische Beobachtung Kopflausbefall früh erkennen und schnell reagieren. Dies verhindert größere Ausbrüche und schützt alle Kinder. Die Früherkennung erfordert geschultes Personal und klare Verfahren.


Maßnahmen zur Früherkennung:

  • Regelmäßige Kontrollen nach Ferienzeiten

  • Aufmerksamkeit bei häufigem Kratzen der Kinder

  • Information der Eltern bei Verdachtsfällen

  • Schnelle Meldung an das Gesundheitsamt nach IfSG

  • Kontakt zu betroffenen Familien für Unterstützung

  • Dokumentation aller Fälle für Statistiken


Bei Verdacht auf Kopfläuse sollten Einrichtungen sofort Kontakt zu den Eltern aufnehmen. Eine frühe Information ermöglicht schnelle Behandlung und verhindert weitere Ausbreitung.

Rechtliche Aspekte und IfSG-Bestimmungen im Detail

Das IfSG regelt nicht nur die Meldepflicht, sondern auch die rechtlichen Konsequenzen bei Verstößen. Diese rechtlichen Aspekte sind wichtig zu kennen, auch wenn sie bei Kopfläusen selten zur Anwendung kommen. Bei anderen Erkrankungen können die Konsequenzen jedoch schwerwiegender sein.

Bußgelder und Strafen bei Verstößen gegen die Meldepflicht

Das IfSG sieht verschiedene Bußgelder vor bei Verstößen gegen die Meldepflicht oder andere Bestimmungen. Diese Strafen sollen die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen und den Schutz der Allgemeinheit gewährleisten.


Mögliche Bußgelder nach IfSG:

  • Verstoß gegen die Meldepflicht (bis zu 25.000 Euro)

  • Senden des Kindes trotz Kopflausbefall in die Einrichtung

  • Verweigerung der Behandlung oder Hygienemaßnahmen

  • Falsche Informationen an Einrichtung oder Gesundheitsamt

  • Behinderung von Maßnahmen des Gesundheitsamts


Bei Kopfläusen werden diese Bußgelder selten verhängt, da die Verstöße meist aus Unwissen entstehen. Bei anderen Erkrankungen oder wiederholten Verstößen kann das Gesundheitsamt jedoch durchaus Bußgelder verhängen. Der Kontakt zum Gesundheitsamt bei Fragen kann solche Probleme vermeiden.

Datenschutz bei der Meldung: Was wird weitergegeben?

Die Meldung an das Gesundheitsamt erfolgt namentlich, um bei Bedarf Kontakt aufnehmen zu können. Diese Informationen unterliegen dem Datenschutz und werden nur für die gesetzlich vorgeschriebenen Zwecke verwendet. Die Information anderer Eltern erfolgt jedoch anonym.


Datenschutz-Regelungen:

  • Meldung an Gesundheitsamt mit Namen und Kontaktdaten

  • Information anderer Eltern erfolgt anonym

  • Keine Weitergabe an andere Behörden ohne besonderen Grund

  • Kontaktdaten werden nur für Beratung und Statistik verwendet

  • Löschung der Daten nach gesetzlichen Fristen


Eltern haben das Recht zu erfahren, welche Informationen über sie gespeichert werden. Der Kontakt zum Gesundheitsamt kann über diese Rechte aufklären.

Behandlungsmittel und Wirksamkeit: Was wirklich hilft

Die Behandlung von Kopfläusen hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Moderne Behandlungsmittel sind effektiver und schonender als frühere Präparate. Die richtige Auswahl und Anwendung ist entscheidend für den Behandlungserfolg.

Zugelassene Behandlungsmittel im Überblick

Für die Behandlung von Kopfläusen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die alle ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. Die Auswahl sollte nach Beratung mit Apotheke oder Arzt erfolgen.


Physikalisch wirkende Mittel:

  • Dimeticon-haltige Präparate (ersticken die Läuse)

  • Cyclomethicon-Präparate (ähnliche Wirkung)

  • Kombinationspräparate mit zusätzlichen Wirkstoffen


Insektizide Mittel:

  • Pyrethrum-Präparate (bei Resistenzen)

  • Allethrin-haltige Mittel (selten verwendet)


Unser Silberkraft Kopfläuse-Shampoo wirkt physikalisch durch Erstickung der Parasiten und ist besonders schonend für Kinder. Es enthält keine Insektizide und ist daher auch bei empfindlicher Haut geeignet. Das Shampoo wurde speziell entwickelt, um eine effektive Behandlung ohne aggressive Chemikalien zu ermöglichen.

Wirksamkeit und Resistenzen: Worauf achten?

Bei der Behandlung ist wichtig, dass alle Läuse und Eier abgetötet werden. Resistenzen gegen bestimmte Wirkstoffe können die Behandlung erschweren, sind aber bei physikalisch wirkenden Mitteln seltener.


Faktoren für erfolgreiche Behandlung:

  • Genaue Befolgung der Anwendungshinweise

  • Ausreichende Einwirkzeit und Dosierung

  • Wiederholungsbehandlung nach 8-10 Tagen

  • Kontakt zum Arzt bei ausbleibender Wirkung

  • Wechsel des Mittels bei Resistenzen

  • Kontrolle aller Familienmitglieder


Die Wiederholungsbehandlung ist besonders wichtig, da sie nachschlüpfende Läuse abtötet, bevor diese selbst Eier legen können. Ohne Wiederholungsbehandlung kann der Befall schnell wieder auftreten.

Fazit: Meldepflicht ernst nehmen und richtig handeln

Die Meldepflicht bei Kopfläusen nach IfSG § 34 ist ein wichtiges Instrument des Gesundheitsschutzes, das dem Schutz aller Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen dient. Durch unverzügliche Information der Einrichtung und Kontakt zum Gesundheitsamt können Ausbreitungen verhindert und andere Kinder geschützt werden.


Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Kopfläuse haben absolut nichts mit Hygiene zu tun - sie können jeden treffen

Meldepflicht nach IfSG ernst nehmen und sofort handeln

Schnelle und konsequente Behandlung einleiten

Kontakt zur Einrichtung halten und Informationen austauschen

Gesundheitsamt steht jederzeit beratend zur Seite

Andere Erkrankungen unterliegen der gleichen Meldepflicht

Mit dem richtigen Wissen und schnellem Handeln sind Kopfläuse schnell Geschichte. Die Meldepflicht schützt dabei nicht nur dein Kind, sondern alle Kinder in der Gemeinschaftseinrichtung. Hygienemaßnahmen sind weniger wichtig als schnelle Information und richtige Behandlung.


Der Kontakt zu Einrichtung und Gesundheitsamt sollte dabei selbstverständlich sein - beide Stellen sind da, um zu helfen und zu beraten. Scham oder Angst vor der Meldung sind völlig unbegründet, da Kopfläuse ein weit verbreitetes und harmloses Problem sind, das jeden treffen kann.


Für weitere Informationen zur Prävention von Läusebefall empfehlen wir unseren Ratgeber Läuse vorbeugen - Tipps & Tricks, der praktische Maßnahmen für den Alltag aufzeigt.


  1. Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber Kopflausbefall (Stand: 02.01.2025). https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Kopflausbefall.html
  2. Umweltbundesamt: Liste §18 Infektionsschutzgesetz - Geprüfte Mittel zur Bekämpfung von Kopfläusen (veröffentlicht am 07.08.2025). https://www.umweltbundesamt.de/dokument/liste-ss18-infektionsschutzgesetz-veroeffentlicht 
  3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Kopfläuse bei Kindern. https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/
Patricia Titz

Patricia Titz

Hallo, ich bin Patricia! Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Tiere – Hunde und Katzen waren immer Teil meines Lebens. Deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, das eigene Zuhause nicht nur sauber und hygienisch, sondern auch angenehm für Mensch und Tier zu gestalten.
Als zertifizierte Sachkundige im Bereich Biozidprodukte gemäß § 11 der Chemikalien-Verbotsverordnung (ChemVerbotsV) sowie im Pflanzenschutz gemäß § 9 Abs. 4 Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) verfüge ich über fundierte Kenntnisse im sicheren und gesetzeskonformen Umgang mit Bioziden und Pflanzenschutzmitteln. Durch regelmäßige Fortbildungen stelle ich sicher, dass ich stets auf dem neuesten Stand der gesetzlichen Vorgaben und wissenschaftlichen Erkenntnisse bleibe.
Mein Ziel ist es, praktische Tipps und verständliche Informationen zu teilen, damit jeder die richtigen Maßnahmen ergreifen kann – wirkungsvoll und verantwortungsvoll. Ob es um Giardien, Silberfische, Motten oder Schimmel geht – ich möchte dabei helfen, das Zuhause frei von Schädlingen zu halten, ohne dabei Tier und Umwelt aus den Augen zu verlieren.