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Milben gehören zur Gruppe der Spinnentiere und sind meist zwischen 0,2 und 0,7 Millimeter groß. Zecken sind die größten zu dieser Art gehörigen Tiere. Insgesamt gibt es etwa 50.000 verschiedene Milbenarten auf der ganzen Welt, Forscher gehen jedoch davon aus, dass einige Milbenarten noch gar nicht entdeckt worden sind. Etwa die Hälfte der bis jetzt bekannten Milbenarten leben unter und die andere Hälfte über der Erde. Diese Milben leben meist parasitär und brauchen einen Wirt zum Überleben.
Einige Milbenarten befallen bevorzugt Vögel wie Hühner, Kanarienvögel oder auch Wellensittiche. Die Auswirkungen eines Milbenbefalls können verheerend für das infizierte Tier sein.
Es gibt einige Milbenarten, die Wellensittiche befallen. Dazu gehören:
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Die Federmilbe lebt auf ihrem Wirt. Genauer gesagt auf dem Federbalg, den Federkielen und der Federfahne. Sie verlässt ihren Wirt nicht. Sie ernährt sich von Lymphflüssigkeit und anderen Gewebesubstanzen. Aber auch Hautschuppen und Federteile finden sich auf ihrem Speiseplan wieder. Die Federmilbe kommt sehr häufig auf der Welt vor, da sie fast alle Vogelarten befällt. Nur der Pinguin bleibt von ihr verschont. Das Tückische an der Federmilbe ist, dass sie oftmals keine Symptome hervorruft.
Die Räudemilbe befällt sehr häufig Wellensittiche. Wird sie bald entdeckt, ist sie gut zu behandeln. Je länger eine Behandlung jedoch ausbleibt, desto schlimmer wird der Befall für den Vogel. Die Räudemilbe lebt auf allen Regionen, die aus Horn bestehen: Schnabel, Wachshaut über dem Schnabel, Augenlidern, Beine. Sie gräbt sich in die Hornschicht ein und legt dort ihre Eier ab.
Hat die Räudemilbe die Beine befallen, spricht man von Kalkbeinräude. Die Beine sind überzogen von einer grauen Schicht, verhornt, jucken und schmerzen den Vogel.
Anders als die Federmilbe und die Räudemilbe leben Luftsackmilben im Körper eines befallenen Vogels, weshalb ein Befall schwierig zu diagnostizieren ist. Die Milbe lebt vorrangig in der Lunge und in den Luftsäcken des Vogels und ernährt sich dort von Schleimhaut und Gewebsflüssigkeit. Das kann zu Atemnot und im schlimmsten Fall zum Tod des Vogels führen, weshalb es sehr wichtig ist, frühzeitig einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen, der eine geeignete Behandlung verschreiben kann. Sehr häufig sind Finken von der Luftsackmilbe betroffen, in seltenen Fällen können jedoch auch Wellensittiche betroffen sein.
Die Rote Vogelmilbe ist die Milbenart, die nur zum Blut trinken auf ihren Wirt krabbelt. Bevorzugt befällt sie Vögel nachts, wodurch der Vogel in seinem Schlaf gestört wird und hektisch hin und her flattert. Tagsüber zieht sich die Rote Vogelmilbe in dunkle Ecken und Ritzen zurück. Ein befallener Vogel kann durch den Blutverlust geschwächt werden und kann bei einem massiven Befall leider auch sterben.
Milben werden meistens über einen direkten Körperkontakt übertragen. Die meisten Wellensittiche stecken sich kurz nach dem Schlüpfen bei ihrem Elternteil an. Durch den direkten Kontakt während der Fütterung können Milben leicht den Wirt wechseln. Allerdings können sich auch erwachsene Tiere mit Milben infizieren. Vor allem geschwächte und kranke Tiere werden von Milben befallen.
Eine weitere Übertragungsart kann auch durch Wildvögel geschehen, die beispielsweise durch eine Außenvoliere mit den Ziervögeln Kontakt haben.
Die Rote Vogelmilbe lebt in der Natur in verlassenen Nestern und in Baumrinden. Sie sucht sich aktiv ihren Wirt. Zu beachten ist bei der Roten Vogelmilbe, dass sie auch andere Wildtiere und sogar Menschen befallen kann. Die Luftsackmilbe kann direkt und indirekt übertragen werden - durch Schnabelfütterung und durch gemeinsam genutzte Futter- und Trinkschalen können die Milben viele Tiere befallen. Auch durch ausgeatmete Luft kann die Luftsackmilbe übertragen werden. Sehr häufig kommt diese Milbenart bei Tieren vor, die aus Zoohandlungen oder von Vogelbörsen stammen.
Es gibt unterschiedliche Anzeichen für einen Milbenbefall bei Wellensittichen. Ungewöhnliche Unruhe und ein erhöhtes Putzverhalten des befallenen Vogels können ein erstes Merkmal für Milben sein. Aber auch ein vermehrtes Kratzen, Hautentzündungen und Hautveränderungen sowie sichtbare Gefiederschäden lassen auf einen Milbenbefall schließen.
Mit der Federmilbe befallene Vögel weisen Flecken auf dem Gefieder sowie kleine Löcher auf. Da die Milbe auch die Vogelhaut irritiert, können Hautentzündungen auftreten.
Die Räudemilbe verursacht eine Veränderung der hornhaltigen Flächen. Der Schnabel wird schwammartig und ist von feinsten Linien durchzogen. Die Farbe der Hornhaut verändert sich zu gelblich und befallene Beine weisen Verkrustungen auf.
Die Luftsackmilbe verursacht Atemprobleme, heiseres Atmen und Pfeifgeräusche beim Ausatmen. Nachts krächzen befallene Vögel vermehrt und Asthma kann auftreten.
Die Rote Vogelmilbe verursacht Unruhe und ihr Biss ruft einen starken Juckreiz hervor. Dadurch kann sich die Haut verändern und im weiteren Lauf entzünden.
Vor einem Tierarztbesuch sollte man sich daheim Notizen zu den aufgetretenen Symptomen machen. Diese können die Diagnose in der Praxis erleichtern. Federmilben lassen sich an den typischen Flecken auf den Federn leicht diagnostizieren. Bei Räudemilben nimmt der Tierarzt ein Hautgeschabsel der betroffenen Stelle und stellt die Diagnose mithilfe eines Mikroskops. Die Luftsackmilbe kann schwer diagnostiziert werden, da sie im Vogel selbst lebt, daher wird die Behandlung meistens auf Verdacht durchgeführt. Besteht der Verdacht auf die Rote Vogelmilbe, kann der Tierarzt den Befall mithilfe eines Klebebands, welches er an die Sitzstange hält, nachweisen. Die Rote Vogelmilbe hat einen typischen Farbton, nachdem sie gesaugt hat.
Gegen den Befall mit der Federmilbe und der Räudemilbe sowie der Luftsackmilbe verschreibt der Tierarzt im Normalfall ein Spot-On-Präparat mit dem Wirkstoff Ivermectin. Dieses Präparat wird auf den Nacken und zwischen die Schulterblätter des betroffenen Vogels aufgetragen.
Räudemilben an den Beinen lassen sich darüber hinaus durch Paraffinöl entfernen. Dazu weicht man die Beine zunächst in Wasser ein und entfernt vorsichtig die Krusten. Danach taucht man die Beine bis zum Federansatz in das Öl. Durch das Öl werden die Atemwege der Milbe verstopft und sie sterben infolgedessen ab. Diese Behandlung sollte wiederholt werden. Ebenso kann auch ein Präparat mit Fipronil, einem Insektizid verwendet werden, das auf die befallenen Stellen aufgetragen wird. Der Effekt ist derselbe wie mit Paraffinöl.
Leben mehrere Tiere zusammen, sollten auch diese vorsorglich mitbehandelt werden, um eine Folgeinfektion auszuschließen.
Ist der Vogel hingegen mit der Roten Vogelmilbe befallen, ist die Behandlung etwas langwieriger. Die Milbe kann ohne Wirt bis zu einem halben Jahr überleben. Daher ist es wichtig, auch andere Tiere, die mit im Haushalt leben, zu behandeln. Darüber hinaus sollte der Käfig und alle Utensilien gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Daraufhin sollte der Käfig, die Umgebung und der befallene Vogel mit einem Mittel mit dem Wirkstoff Ivermectin behandelt werden, damit die Rote Vogelmilbe vollständig entfernt wird. Nur so kann ein Wiederbefall verhindert werden.
Die Kosten sind nicht sehr hoch: Normalerweise belaufen sich Untersuchungskosten sowie die Behandlungskosten bei Wellensittichen auf 20 bis 30 Euro pro Behandlung.
Es gibt einige Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Milbenbefalls zu minimieren. Federmilben beispielsweise können vermieden werden, wenn der Tierarzt ein neues Tier genau untersucht. Konnte er Milben entdecken, so kann das Tier zunächst isoliert gehalten und behandelt werden.
Da Wildvögel oftmals Überträger von Milben sind, sollte man einen Kontakt zwischen ihnen und den Ziervögeln vermeiden.
Vorbeugend kann man ein Anti-Milben-Spray mit dem Wirkstoff Zitroneneukalyptus nutzen. Damit kann man den Käfig, die Umgebung und den Vogel selbst einsprühen. Das Spray wirkt als Repellent: Für den Mensch ist der Geruch angenehm, Milben jedoch vertreibt er. Das Spray sollte regelmäßig angewendet werden.
Eine Kundin von Silberkraft nutzte das Milbenspray für Vögel an ihrem Wellensittich, der von Milben befallen war. Sie schrieb uns: "Heute habe ich mir gedacht, dass ich Ihnen den Erfolg der Behandlung im Vergleich auf dem Foto zeigen möchte. Es ist nun alles restlos überstanden."
Regelmäßige Check-ups beim vogelkundigen Tierarzt sollten immer durchgeführt werden.
Da sich Rote Vogelmilben oft in verlassenen Vogelnestern aufhalten, sollte man diese aus der Umgebung des Käfigs entfernen. Es gibt vorbeugende Mittel gegen diese Milbenart, die auch eingesetzt werden können.
Eine gute Käfighygiene ist ebenso einzuhalten: Der Käfig sollte regelmäßig gut gereinigt und desinfiziert werden, ebenso wie die Futter- und Trinknäpfe.
Damit das Immunsystem des Vogels nicht geschwächt wird, sollte der Vogel so wenig Stress wie möglich ausgesetzt werden. Nur geschwächte Tiere bieten für die Milbe optimale Lebensbedingungen.
Befallene Wellensittiche sind auffällig unruhig, putzen sich sehr häufig und haben oftmals auch entzündete Hautstellen.
Milben werden sehr oft von den Eltern auf frisch geschlüpfte Küken übertragen. Durch einen direkten Kontakt mit dem Federkleid oder auch durch einen indirekten Kontakt (Futter- und Trinknapf) können Milben ebenfalls von einem Wirt auf den anderen gehen.
Jede Milbenart hat eine bevorzugte Körperregion, in der sie sich aufhält. Federmilben leben auf den Federn, Räudemilben auf den hornartigen Gegenden und Luftsackmilben in den Lungen und im Luftsack des befallenen Vogels. Nur die Rote Vogelmilbe lebt nicht permanent auf ihrem Wirt, sondern saugt nur nachts sein Blut zum Überleben.
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