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Blick auf eine Brücke in einem Garten

Baumwanzen bekämpfen - diese Wanzenarten sind in Deutschland häufig

Baumwanzen in Deutschland - gibt es sie häufig?

Es gibt verschiedene Wanzenarten in Deutschland. Von Baumwanzen gibt es eine Vielzahl. Von ihnen leben viele vegetarisch, das bedeutet, dass sie mit ihrem Rüssel Pflanzensäfte saugen. Allerdings gibt es auch Aasfresser und Raubwanzen, die sogar die menschliche Haut durchstechen und chronische Herz- und Darminfektionen hervorrufen können. 
Wir stellen die häufigsten Wanzenarten von Baumwanzen vor und zeigen, wie man gegen sie vorgehen kann.

Allgemeine Informationen zu Baumwanzen

Allen Baumwanzenarten ist gemein, dass sie die Nahrung (seien es Pflanzensäfte oder lebende andere Insekten) nur in flüssiger Form zu sich nehmen können. Fleischfressende Wanzen spritzen eine Verdauungsflüssigkeit in ihr Opfer, wodurch sich das Innere zu einem Nahrungsbrei verflüssigt. Daraufhin können die Wanzen andere Wanzen aussaugen. 
Vom Ei bis zur ausgewachsenen Wanze müssen sich die Insekten fünfmal häuten. Damit sie sich häuten können, müssen sie jedoch Nahrung aufnehmen. Da Wanzen jedoch sehr robust sind, können sie auch bis zu mehreren Wochen ohne Nahrungsaufnahme auskommen. 

Feuerwanze - häufiges Problem in Gärten

Viele kennen die auffällig rot-schwarz gepanzerten kleinen Käfer, die sich vor allem in der warmen Jahreszeit an Bäumen, auf dem Boden und in Büschen tummeln: Feuerwanzen (Pyrrhocoridae). Diese gehören zu den häufigsten Wanzenarten, die in unseren heimischen Gärten und Parks leben. Lindenbäume gehören zu ihrer bevorzugten Leibspeise. Allerdings muss man sich nicht unbedingt Sorgen machen, sollte man Feuerwanzen im Garten entdecken: Sie sind meist harmlos. Ausführliche Informationen zu Feuerwanzen können Sie in diesem Blogbeitrag nachlesen: Feuerwanzen bekämpfen - sinnvoll oder vollkommen unnötig? 

Nahaufnahme einer Feuerwanze

Lindenwanzen - Gast vom Mittelmeer

Aufgrund der klimabedingten wärmeren Jahreszeiten, hat sich eine Wanzenart vom Mittelmeerraum auch bei uns etabliert. Die Lindenwanze (Oxycarenus lavaterae)  leistet der Feuerwanze oftmals Gesellschaft. Von der Färbung her ähnelt sie dieser in großem Maße - auch sie hat eine schwarz-rote Färbung. Vor allem im Frühjahr und Herbst sind sie unterwegs und belagern regelrecht Lindenbäume, in deren Borke sie überwintern. Die Lindenbäume dienen den Wanzen darüber hinaus auch als Hauptnahrungsquelle. Aber auch Haselsträuche, Hibiskus, Eibisch und Strauchpappeln zählen zu den Pflanzen, die diese Wanzenart gerne befällt. Große Sorgen muss man sich jedoch nicht machen: Sie stellen kaum eine Gefahr für die Pflanze dar und befallen auch keine Menschen. 
Lindenwanzen zählen ob der geringen Schäden, die sie verursachen, zu den Lästlingen - sie sind nicht gern gesehen und lästig, jedoch nicht gefährlich.

Fortpflanzung und Lebensweise

Befruchtete Weibchen legen die Eier in der Rinde der Lindenbäume ab. Sobald die Larven schlüpfen, wandern sie in die Baumkrone, wo sie den Pflanzensaft aus den Blättern und frischen Trieben des Baumes saugen. Schädlich für den Baum ist das jedoch nicht. Lindenwanzen durchlaufen eine sehr schnelle Entwicklung: Von der Larve bis zur adulten Wanze vergehen im Idealfall gerade einmal vier Wochen. Ist es den Sommer über sehr warm, so pflanzen sich Lindenwanzen mehrmals fort.

Bekämpfung von Lindenwanzen

Möchte man Lindenwanzen aus dem Garten vertreiben, so sollte man auf chemische Wirkstoffe verzichten. Ähnlich wirksam sind Hausmittel, die ganz ohne Permethrin oder DEET auskommen oder Biozidprodukte, die von der Natur inspiriert sind.
Mischt man beispielsweise Wasser und biologisch abbaubares Spülmittel im Verhältnis 3:1, so kann man den Lindenbaum damit einsprühen. Die Mischung bewirkt, dass Lindenwanzen schnell das Weite suchen. 
Aber auch Biozide mit dem Wirkstoff Geraniol, der abschreckend auf Wanzen wirkt, sind sinnvoll. Das Produkt einfach auf die Rinde des Lindenbaumes sprühen - sobald die Wanzen Geraniol riechen, suchen sie schnell das Weite. Als Kontaktinsektizid hingegen tötet Geraniol Wanzen innerhalb von 48h ab.   

Marmorierte Baumwanze - asiatischer Lästling in deutschen Gärten

Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Mittlerweile hat sie sich allerdings fast überall auf der Welt ausgebreitet und ist äußerst lästig. Sie liebt süße Pflanzensäfte, die sie sich auf Obstplantagen und vom heimischen Apfelbaum holt. 
Die Wanze ist relativ unscheinbar und hat einen braun-grau marmorierten Panzer. Ihre Fühler hingegen sind schwarz-weiß gestreift, woran man sie recht gut erkennen kann. Ab Temperaturen über zehn Grad wird die Wanze aktiv und begibt sich auf Nahrungssuche.

Nahaufnahme einer Marmorierten Baumwanze

Fortpflanzung und Lebensweise

Nach der Befruchtung saugt sich das Weibchen mit Nahrung voll und beginnt daraufhin mit der Eiablage. Im Durchschnitt kann ein einziges Weibchen bis zu 200 Eier auf einmal ablegen, die sie an der Blattunterseite von Pflanzen befestigt. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und machen sich auf Nahrungssuche. Im Gegensatz zur Lindenwanze, die sich innerhalb von vier Wochen zur adulten Wanze entwickeln kann, braucht die Marmorierte Baumwanze meistens bis zu zwei Monate, bis sie geschlechtsreif ist. 
Im Gegensatz zur Lindenwanze, die in der Rinde von Bäumen überwintert, sucht sich die Marmorierte Baumwanze gerne geschützte und trockene Orte aus. Daher sieht man sie öfters in Gartenhütten oder Häusern. 

Schadwirkung

Die Marmorierte Baumwanze ist ein Lästling, der eine abwechslungsreiche Speisekarte bevorzugt. DIese Art der Baumwanze befällt über 100 verschiedene Pflanzenarten - vor allem jedoch an verschiedenen Obstarten und Zierbäumen sowie Gemüse- und Ackerpflanzen
Sehr ärgerlich ist ein Befall der Marmorierten Baumwanze für Gärtner und Bauern, da die Wanze bevorzugt Apfel- und Kirschbäume sowie Pfirsich-, Nektarienen und Birnenbäume befällt. Vor Himbeerpflanzen machen sie jedoch ebensowenig Halt wie vor Fliederbäumen. Gemüsearten wie Paprika und Tomaten stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan. Problematisch ist, dass die Obst- und Gemüsesorten durch den Rüssel der Marmorierten Baumwanze angestochen werden. Im Speichel der Wanze befindet sich ein Enzym, durch das Flecken an der Schale entstehen - die Früchte können sich nicht erholen und werden unansehnlich. Einbußen in der Ernte sind durch die Marmorierte Baumwanze leider keine Seltenheit. 

Marmorierte Baumwanzen bekämpfen

Natürliche Fressfeinde sind bei der Bekämpfung der Marmorierten Baumwanze von Vorteil, da keine chemischen Insektizide eingesetzt werden müssen und die Lebensmittel (vor allem in Gewächshäusern) weiterhin essbar bleiben. Schlupfwespen, die die Eier der Wanzen parasitieren, sind eine gute Möglichkeit im Kampf gegen die Marmorierte Baumwanze. Darüber hinaus kann man chemiefreie Insektizide versprühen, die die Marmorierte Baumwanze vertreiben bzw. abtöten können. 
Ähnlich der Marmorierten Baumwanze ist die Grüne Reiswanze, die sich aufgrund der immer wärmeren Sommer auch in unseren Breiten etabliert hat. Was man gegen diese Wanzenart unternehmen kann, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag: Grüne Reiswanzen erkennen und bekämpfen. 

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Ginster-Baumwanze - sandige Standorte liebt sie

Die Ginster-Baumwanze (Piezodorus lituratus) ist eine kleinere Wanzenart, die bis zu 12 Millimeter lang wird. Ihre Färbung ist je nach Auftreten unterschiedlich: Im Frühjahr sind sie hellgrün gefärbt, im Spätsommer hingegen weisen die Wanzen eine rötlich-violette Färbung auf. 

Dem Namen nach bevorzugt die Ginster-Baumwanze bevorzugt Ginstergewächse wie Färber-Ginster, Besenginster oder auch Hülsenfrüchtler. Aber auch Lupinen, Klee und Wicken sind vor den gefräßigen Wanzen nicht sicher. 

Anders als die Marmorierte Baumwanze, die gerne in Häusern überwintert, sucht sich die Ginster-Baumwanze zum Überwintern lockere Böden unter einer ihrer Nahrungspflanzen aus. 

Fortpflanzung und Lebensweise

Die Paarung von adulten Ginster-Baumwanzen beginnt im späten Frühjahr, bis zu 100 Eier kann ein Weibchen auf einmal ablegen, welche es in Gruppen von 10 bis 20 Eiern auf Blättern und Früchten von Ginsterpflanzen ablegt. 
Ähnlich der anderen Wanzenarten kann man Ginster-Baumwanzen mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch einsprühen oder Mittel mit dem Wirkstoff Geraniol verwenden, um die Wanzen von den Pflanzen im Garten zu vertreiben. Für den Menschen und für Haustiere sind die Wanzen jedoch ungefährlich und lediglich lästig

Rotbeinige Baumwanze - leuchtende Lästlinge

Die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes) wird bis zu 15 Millimeter lang und hat eine charakteristisch rötliche Färbung. Im Sommer sind sie bronzefarben, während sie sich im Herbst dunkelbraun verfärben. Ihre Fühler und Beine weisen dabei eine leuchtend rote Farbe auf, an der man sie gut erkennen kann. 

Rotbeinige Baumwanze Nahaufnahme

Fortpflanzung und Lebensweise

Ihre Nymphen sind optimal getarnt und oftmals an der Baumrinde gar nicht auszumachen. Im Gegensatz zu anderen Wanzenarten sind die Eigelege sehr klein - ein Weibchen legt in einem Eigelege maximal 14 Eier ab. Sie liebt, wie die Marmorierte Baumwanze, Apfel- und Birnbäume. In den letzten Jahren haben sie sich immer weiter ausgebreitet und verursachen inzwischen Ernteschäden, da sie auch Getreideähren als Nahrung befallen. 

Diese Wanzenart frisst allerdings nicht nur Pflanzensäfte, sondern auch von Aas und kleinen Fliegen. Dennoch sind sie für Mensch und Tier ungefährlich und gehören zu den Lästlingen. Problematisch sind sie allerdings, wenn sie in Häusern und Innenräumen Orte zum Überwintern suchen. Hier empfiehlt es sich, Ritzen mit Kieselgur auszukleiden. Die fossilen Algen von Kieselalgen zerstören die schützende Panzerschicht der Wanzen und trocknen sie dadurch aus. 

Grüne Stinkwanze - ein übelriechendes Problem

Die Grünen Stinkwanzen (Palomena prasina) ist die inzwischen populärste Wanzenart in Deutschland. Grund dafür ist ihr massives Vorkommen in Süddeutschland, wo sie vermehrt in Häusern vorkommen. Sehr charakteristisch ist ihre leuchtend grüne Färbung des Panzers - im Herbst und Winter hingegen verfärbt sich der Panzer braun. arte hat eine interessante Dokumentation über Stinkwanzen veröffentlicht, die Sie bei Interesse hier abrufen können

Nahaufnahme einer Grünen Stinkwanze

Fortpflanzung und Lebensweise

Stinkwanzen leben auf Laubbäumen, auf Gebüschen und kommen im Garten sowie in der Landwirtschaft vor. Vor allem Erlen, Linden und Disteln, aber auch Sonnenblumen stehen auf dem Speiseplan dieser Wanzenart.

Fortpflanzung und Lebensweise

Wie auch andere Wanzenarten, pflanzen sich Grüne Stinkwanzen im Frühjahr fort, vor allem in den Monaten Mai und Juni sind sie sehr aktiv bei der Paarung. Bis zu 100 Eier kann ein einziges Weibchen ablegen - diese platziert sie irgendwo auf einer Wirtspflanze, die die geschlüpften Nymphen dann als Nahrungsquelle nutzen. 

Übelriechendes Problem im Winter

Vor allem im Herbst, wenn es kühler wird, suchen sich die Grünen Stinkwanzen ein sicheres, trockenes und warmes Versteck zum Überwintern. Immer häufiger treten sie daher in Wohnungen und Häusern auf. Da sie weder Menschen stechen oder Tiere befallen, sind sie völlig ungefährlich.
Problematisch bei dieser Wanzenart ist allerdings, dass sie ein übelriechendes Sekret absondern, sobald sie sich bedroht fühlen. Dieser Geruch setzt sich schnell in Textilien wie Teppichen, Vorhängen und Polstermöbeln fest

Graue Gartenwanze - unauffälliger Gartenbewohner

Die Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) ist eine, bis zu 16 Millimeter große, Wanzenart, die eine sehr unauffällige Färbung hat. Sie ist leicht zu verwechseln mit der Marmorierten Baumwanze - diese hat jedoch eine quadratische Körperform auf, während die Graue Gartenwanze einen dreieckigen Körper hat. 

Nahaufnahme Graue Gartenwanze

Fortpflanzung und Lebensweise

Nach der Befruchtung legt das Weibchen bis zu 40 Eier auf Ästen und Gartenpflanzen ab. Ähnlich wie andere Wanzenarten schlüpfen die Nymphen nach wenigen Tagen und beginnen, an den Pflanzen zu saugen, um sich weiterzuentwickeln. 
Genau wie die Grüne Stinkwanze sondert die Graue Gartenwanze bei Gefahr ein übelriechendes Sekret ab, mit dem sie ihre Artgenossen vor Feinden warnen. 

Baumwanzen bekämpfen - sinnvoll oder unnötig?

Baumwanzen zu bekämpfen ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Abgesehen von der Marmorierten Baumwanze, deren Befall zu Ernteschädigungen führen kann, verursachen Baumwanzen keine ökologischen Probleme. Kommt es jedoch zu einem übermäßigen Befall, so kann man auf chemiefreie Bekämpfungsmittel zurückgreifen, die die Baumwanzen aufgrund der Inhaltsstoffe vertreiben. 

Quellen und hilfreiche Links

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